Business-Lunch
Kerstin Feiertag über Mode und lokales Einkaufen

Kerstin Feiertag spricht beim Business-Lunch mit Redakteurin Antonia Unterholzer im "Kai 36" über "Sestra" und lokales Einkaufen. | Foto: Brand Images
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"Sestra"-Inhaberin Kerstin Feiertag zeichnet beim Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" ein positiveres Bild von der Modebranche sowie von der Lebendigkeit der Grazer Innenstadt, als es gemeinhin oft getan wird.  

GRAZ. Mit ihrem Concept Store "Sestra" am Dietrichsteinplatz bringt Geschäftsführerin Kerstin Feiertag seit acht Jahren nicht nur internationalen Fashion-Flair nach Graz, sondern setzt auch auf lokale Marken. Zum Business-Lunch mit MeinBezirk.at hat sich die Grazer Unternehmerin im "Kai 36" getroffen – weil "coole, individuelle Grazer Betriebe müssen sich gegenseitig unterstützen", sagt sie.

  • Wie beurteilen Sie die Modeszene in Graz?

Kerstin Feiertag: Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben – wenn man nach Wien, München oder Berlin fährt, sieht man, dass sich die Leute viel mehr trauen. Aber in den letzten Jahren hat sich da schon viel getan: Es gibt mehrere kleine Läden, die coole Sachen haben. Als wir vor acht Jahren aufgesperrt haben, gab es noch viel weniger lokale Shops, da haben wir auch eine kleine Nische gesehen. 

  • Das heißt, die Konkurrenz ist gewachsen?

Ich sehe Konkurrenz als Mitbewerber und nicht als Nachteil. Wichtig ist, dass jeder seine eigene Handschrift hat. Aber ich beurteile das als Belebung der Stadt, und das ist mir auch ein Anliegen, dass die Grazer in den Grazer Shops einkaufen. Ich kaufe selber zum Beispiel nichts online – es ist immer eine bewusste Entscheidung, lokal einzukaufen. Es hat auch mit Nachhaltigkeit zu tun, lokale Anbieter zu unterstützen.  

  • Kaufen die Grazerinnen und Grazer lokal ein?

Oft heißt es, die Fashion Branche geht den Bach hinunter und die Menschen kaufen nur noch online. Aber ich kann das nicht bestätigen: Wir haben jedes Jahr eine kleine Steigerung, manchmal kommen wir mit der Arbeit gar nicht nach. Ich sehe, dass die Leute ganz bewusst lokal und nachhaltig einkaufen wollen. Ich selber merke auch kein Innenstadtsterben. Wenn man will, kann man sich in Graz von vorne bis hinten mit allem ausstatten – wenn man auch nicht immer 50 Sachen zur Auswahl braucht sondern auch zehn reichen, ist man wunderbar bedient und hat auch gute Qualität.

"Sestra"-Inhaberin Kerstin Feiertag hat sich schon früh für Mode begeistert. | Foto: Brand Images
  • "Sestra"-Inhaberin Kerstin Feiertag hat sich schon früh für Mode begeistert.
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  • Sestra hatte ja auch lange gar keinen Online-Shop. 

Erst mit dem ersten Corona-Lockdown haben wir einen Online-Shop umgesetzt. Ich habe davor die Notwendigkeit einfach überhaupt nicht gesehen, auch wenn mir viele Branchenkollegen gesagt haben, ich bräuchte das. Mir war immer klar, unser Laden lebt von unseren Mitarbeitern, von der persönlichen Beratung und davon, gemütlich einzukaufen, mit Freundinnen, bei einem Kaffee. 

  • Ist Sestra deshalb auch ein "Concept Store"?

Wir versuchen zu transportieren, dass es bei uns nicht nur um Shopping geht, sondern dass es eine Wohlfühlose sein soll, wo jeder willkommen ist. Als wir begonnen haben, hatten wir auch vor, noch mehr Veranstaltungen im Laden zu machen und hatten auch immer wieder Konzerte. Aber ich muss gestehen, uns ist dann einfach das Alltagsgeschäft dazwischengekommen und wir haben uns mehr auf den Kundenservice fokussiert. Mittlerweile sind wir eher ein Multibrand Store, ich würde fast sagen, wir sind so ein Mini-Kaufhaus wo es verschiedene Marken gibt und neben Kleidung auch Accessoires, Unterwäsche, Bücher, Platten und sogar lokal produzierten Honig. 

  • Wie viele andere haben auch Sie gerade eine Baustelle vor der Türe – wie gehen Sie damit um?

Das ist natürlich nicht ideal. Aber wir haben es ganz gut hinbekommen indem wir mehr beleuchtet und ein cooles Plakat gestaltet haben. Und kürzlich haben wir eine kleine Baustellenparty veranstaltet, mit Leberkässemmeln und Bier. Man muss immer das beste draus machen und darf nicht unterschätzen, was sich aus neuen Situationen für Möglichkeiten ergeben. Aber natürlich hätte ich mein Geschäftslokal gerade auch nicht gerne in der Neutorgasse, muss ich gestehen. Ich gehe aktuell bewusst zu den dortigen Betrieben. Das ist dieses Zusammenhalten in der Stadt, das mir in Graz manchmal fehlt.

Zur Person: Kerstin Feiertag

Die Grazerin hat sich zwar schon früh für Mode begeistert – "mit acht Jahren wollte ich schon Designerin werden". Doch legte Kerstin Feiertag zuerst einen anderen Weg ein: Nach dem Soziologie- und Pädagogik-Studium sammelte sie auch viel Erfahrung in der Grazer Gastro, bevor sie vor etwa neun Jahren beschlossen hat, "etwas eigenes" machen zu wollen. Damals noch gemeinsam mit ihrer Schwester eröffnete sie den Concept Store "Sestra" am Dietrichsteinplatz, den sie heute alleine führt. Gerne gut gekleidet, ist die Unternehmerin persönlich aber nie "over the top" gestyled: "Ich bin oft mit dem Rad unterwegs oder ich gehe mit meiner Tochter zum Spielplatz – da muss ich für alle Eventualitäten gefasst sein."

"Frühstück" aus Shashuka und Eggs Benedikt beim Business-Lunch. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • "Frühstück" aus Shashuka und Eggs Benedikt beim Business-Lunch.
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Café Bar mit Hotel-Charme im Kai 36

  • Kaiser-Franz-Josef-Kai 36, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 7 bis 22 Uhr
  • Tel.: 0316 813300
  • Web: kai36.at/cafe-bar

Beschreibung: Zwischen Schlossberg und Mur fügt sich das Hotel "Kai 36" seit einigen Jahren in sein historisches Gemäuer ein. Doch lädt das Kai 36 nicht nur zum übernachten, sondern auch zum kulinarischen Genießen ein: In der Café Bar im Erdgeschoss wird bis 14 Uhr à la Carte-Frühstück serviert, dazu gibt es Biokaffee, Säfte vom Bauern der Region, Demeter-Weine und vieles mehr.

Das sagt "MeinBezirk.at": Die Café Bar im Kai 36 lädt zum Verweilen ein – nicht nur weil das Frühstück aus Shakshuka und Eggs Benedikt um die Mittagszeit besonders wohl bekommt. Die ruhige Atmosphäre, die wohl auch aus dem Hotelbar-Charakter entsteht, in Kombination mit freundlich-familiärem Service lässt einen hier die Zeit vergessen.

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Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

 
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