Steirer initiiert Konferenz
Konstruktive Diskussionen über die Kraftstoffe der Zukunft
Auf Initiative des Grazer Energieexperten Jürgen Roth fand in Wien die "eKKon Konferenz" statt. Dort wurden die wichtigsten Lösungsansätze für eine klimaneutrale Mobilität der Zukunft diskutiert.
STEIERMARK. Rund 250 Internationale Expertinnen und Experten waren bei der heurigen "eKKon Konferenz" in Wien dabei. Organisiert wurde das Treffen von der "eFuel Alliance Österreich", deren Vorsitzender der Grazer Jürgen Roth ist. "eFuel " ist eine Informationsplattform für klimaneutrale Mobilität. Unter dem Sammelbegriff E-Fuels versteht man alle Arten von Kraftstoffen, die mithilfe von erneuerbaren Energien synthetisch hergestellt werden. Von konventionellen Kraftstoffen unterscheidet sie, dass sie nicht mineralischen Ursprunges sind und keine endlichen Ressourcen, wie etwa Erdöl, verbraucht werden.
Jürgen Roth ist mit dem Ergebnis des wissenschaftlichen Diskurses sehr zufrieden:
"eFuels leisten unbestritten einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Mobilität der Zukunft. Was spricht also dagegen, dass wir mit österreichischer Technologie zu einer lebenswerteren Welt für alle beitragen. Wir brauchen dafür aber von der Politik Rahmenbedingungen, die Technologieoffenheit erlauben, um zur bestmöglichen Lösung zu kommen."
"Es gibt keine singuläre Lösung für alles"
Die Keynote hielt der weltweit anerkannte Experte für nachhaltige Mobilität, Franz Josef Radermacher. Er versuchte deutlich zu machen, dass es "keine singuläre Lösung für alles" geben könne. Das langjährige Mitglied des "Club of Rome" arbeitet mit Kollegen an einem Lösungsbaukasten mit ineinandergreifenden Elementen.
Auch Martin Cames, Klimaexperte im Berliner Öko-Institut und Key-Note-Speaker am zweiten Konferenztag, sieht eine klare Indikation für den sinnvollen Einsatz von eFuels: Vor allem in der Luftfahrt wird eKerosin von fast allen Stakeholdern als Kraftstoff der Zukunft gesehen, in der Seefahrt sehen wir derzeit noch einen technologieoffenen Ansatz innerhalb der eFuels.
Franz Josef Radermacher geht noch einen Schritt weiter: "Synthetische Kraftstoffe auf Basis von Low Carbon Wasserstoff sind neben klimafreundlichem Strom und klimafreundlichem Wasserstoff das dritte Standbein jeder tragfähigen Lösung."
Breite Palette an neuen Energieträgern
Zu den klimafreundlichen synthetischen Energieträgern gehören Methanol, Methan, Ammoniak und synthetische Treibstoffe nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren. Diese werden unter anderem für die klimaneutrale Versorgung der weltweiten Bestandsflotte von heute 1,3 und bald 1,6 Milliarden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren benötigt. Radermacher: "Vor allem in Afrika erwarten wir ein großes Wachstum der Verbrennerflotte. Dies betrifft nicht zuletzt den Bereich der Lkws. E-Fuels sind aber auch für die Bereiche Schifffahrt und Flugverkehr wichtige Themen."
Abschließend bilanzierte Roth zufrieden, es sei wichtig gewesen, mit Radermacher den Vordenker der klimaneutralen Mobilität nach Österreich zu holen.
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