Business-Lunch
Mode-Prominenz Lena Hoschek über ihre Heimat Graz

In der "Genießerei" werden Lena Hoschek und "Woche"-Redakteurin Antonia Unterholzer am erklärten Lieblingsplatz der Designerin verwöhnt.  | Foto: Konstantinov
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Trotz internationaler Karriere sind Kleidermacherin Lena Hoschek ihre Grazer Wurzeln wichtig. Im Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" spricht sie über ihre Heimatstadt, Handwerk und den Nachwuchs. 

GRAZ. Nicht nur in Graz, sondern auch in der internationalen Modewelt kennt man ihren Namen: Hochwertige Kleider und feminine Designs zeichnen die Marke Lena Hoschek aus. Beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at in der "Genießerei" verrät die Kleidermacherin, warum ihr Graz noch immer "Flügel verleiht".

Sie leben in Wien und sind beruflich auf der ganzen Welt unterwegs – was bedeutet Ihnen Graz noch?
Lena Hoschek: Ich finde, wenn man international arbeitet, ist es umso wichtiger, seine heimatlichen Wurzeln zu pflegen, weil sie einen nicht nur am Boden halten, sondern auch Flügel verleihen. Hier, wo wir gerade sitzen, ist mein liebster Platz nicht nur in Graz, sondern auf der ganzen Welt.

Wie macht sich Graz als Modestadt?
Viele meiner Kundinnen hier kennen sich und sind vielleicht einmal zur gleichen Hochzeit eingeladen. Speziell in Graz als kleine Stadt ist es daher mein Anspruch, exklusiv zu sein: Wir produzieren nur in sehr kleinen Stückzahlen, sonst sieht man am Kaiser-Josef-Platz immer den gleichen Bänderrock.

Ihre Wurzeln zur Steiermark hat die Grazerin nie verloren – hier 2018 mit Hermann Schützenhofer in ihrem Shop in Graz.  | Foto: Jorj Konstantinov
  • Ihre Wurzeln zur Steiermark hat die Grazerin nie verloren – hier 2018 mit Hermann Schützenhofer in ihrem Shop in Graz.
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Apropos exklusiv: Hochwertigkeit spielt eine wesentliche Rolle bei Ihren Designs.
Genau. Das Handwerk zeichnet meine Arbeit aus, meine Mode ist inspiriert von alten Verarbeitungstechniken – ich habe zum Beispiel von meiner Oma gelernt, wie man ein Dirndl von Hand macht. Es geht um die Qualität der Verarbeitung und der Stoffe, auf die ich großen Wert lege. Die Textilindustrie ist einer der größten Schadstoffverursacher der Welt – Fast Fashion sollte keine Option mehr sein.

Wie sieht es denn mit Nachwuchs in der Branche aus?
Leider tun wir uns schwer, überhaupt Schneiderinnen und Schneider zu bekommen – wie überall herrscht auch hier ein Fachkräftemangel. Es erlernen nicht mehr viele ein Handwerk, was sehr schade ist. Wir haben immer wieder extrem braven Nachwuchs. Lehrstellen haben wir momentan nicht, aber ich schließe es für die Zukunft nicht aus.

Seit wir hier sitzen, sind Sie schon mehrmals angesprochen worden – wie geht es Ihnen damit, prominent zu sein?
Es gab eine Zeit, da habe ich mir schwer damit getan: am Anfang, als ich noch in Graz war und relativ wild im Nachtleben unterwegs war. Da habe ich mich ein bisschen beobachtet gefühlt. Mittlerweile ist das für mich kein Problem mehr. Aber natürlich bin ich nur noch sehr selten anonym, zumindest in Österreich.

Mit ihren Shops in Wien, Graz und Kitzbühel ist Lena Hoschek österreichweit, aber längst auch international erfolgreich. | Foto: AANOIR/ Robert Weinzettl
  • Mit ihren Shops in Wien, Graz und Kitzbühel ist Lena Hoschek österreichweit, aber längst auch international erfolgreich.
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War es denn geplant, dass die Marke so groß wird?
Ich bin definitiv wachstumsorientiert. Wenn das Wachstum Schmerzen verursacht, fühle ich mich extrem herausgefordert. In schwierigen Zeiten entwickle ich zum Beispiel einen extremen Kampfgeist.

Erwarten Sie diesen "Biss" auch von Ihren Mitarbeitern?
Die Textilbranche ist nicht die gemütlichste, es sind sehr schnelle Rhythmen: Wir haben zum Beispiel vier Kollektionen im Jahr. Es ist also immer viel zu tun und wir sind meist alle gestresst. Ich habe aber immer ein offenes Ohr, wenn meine Mitarbeiter zu mir kommen – sofern sie sich trauen. Für andere Dinge habe ich mittlerweile leider keine Zeit mehr. Für den Verkauf zum Beispiel. Wobei, das ist wahrscheinlich eh besser so.

Wie meinen Sie das?
Ich habe wenig Geduld für Kundinnen, die sich nicht entscheiden können. Außerdem bin ich immer sehr ehrlich, wenn jemandem etwas nicht steht.

Setzt auf Handwerkskunst und Weiblichkeit: Lena Hoschek | Foto: Konstantinov
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Steckbrief – Lena Hoschek

Nach ihrer Ausbildung an der Modeschule Hetzendorf in Wien absolvierte Lena Hoschek ein Praktikum bei Vivienne Westwood in London. Gleich danach nahm ihre Erfolgsgeschichte 2005 in Graz ihren Anfang. Erst 24-jährig eröffnete die Grazerin ihr erstes Atelier. Seit 2016 befindet sich ihr Flagshipstore in der Wiener Innenstadt, 2020 folgte ein weiteres Geschäft in Kitzbühel.

Die Grazerin zählt heute zu den gefragtesten österreichischen Designerinnen – auf ihre femininen Kreationen schwören selbst Stars wie Dita Von Teese, Sarah Jessica Parker oder Lana Del Rey auf ihre Kreationen.

Saisonal und Regional in der "Genießerei"

"Marktstandl" auf Gourmet-Niveau – so die Devise bei der Genießerei. | Foto: Regionalmedien Steiermark
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Beschreibung:
Mit einer Mischung aus Greißlerei und Marktküche hat es sich das Grossauer-"Standl" am Kaiser-Josef-Platz zur Aufgabe gemacht, die Marktkultur von anno dazumal wieder aufleben zu lassen. Gastgeber und Küchenchef Christopher Leitinger tischt daher auch nur auf, was an diesem Tag frisch auf dem Bauernmarkt zu finden ist – regional und saisonal.

Das sagt die Woche: Vonseiten des Betreibers wird bekräftigt: "Die Genießerei ist ein Treffpunkt für jedermann. Vom Hofrat bis zum Marktschreier"... und für Kleidermacher! Schweinebauch und Pasta in feinster Qualität werden beim Woche-Business-Lunch mit Lena Hoschek serviert. Und weil es so einladend und gesellig ist hier am Kaiser-Josef-Platz, wird die "Genießerei" im sonnigen Gastgarten noch mit einem kleinen Bier gekrönt.

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