Business-Lunch mit Peter Maderl
"m(Research" hilft, Märkte zu verstehen

Marktforscher Peter Maderl (r.) und Redakteurin Antonia Unterholzer wurden im Vina von Restaurantchef Robert Nguyen bedient. | Foto: Konstantinov
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Beim Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" im Restaurant "Vina" spricht der Grazer Unternehmer Peter Maderl über die Arbeit seines Markt- und Meinungsforschungsinstituts "m(Research)".

GRAZ. Wenn 2024 von einem "Superwahljahr" gesprochen wird, dann bedeutet das auch ein Jahr voller Wahl- und Meinungsumfragen. "Meinungsforschung ist immer am Radar wenn Wahlen stattfinden, aber wir machen viel mehr", bekräftigt Peter Maderl, Gründer und Geschäftsführer des Grazer Markt- und Meinungsforschungsinstituts "m(Research".

Wahlforschung spiele für ihn nur eine untergeordnete Rolle, seine Kunden sind vor allem lokale und internationale Handels- und Dienstleistungsunternehmen wie Hervis, Spar, Kastner & Öhler, Casinos Graz oder die Österreichische Apothekerkammer. Darüber, warum viele Produkte "floppen", wie und mit welchen Methoden Marktforschung wirkt und inwieweit sich seine Arbeit durch zunehmende Digitalisierung verändert hat, sprach Maderl beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at im Restaurant Vina.

Darüber, warum viele Produkte "floppen", mit welchen Methoden Marktforschung wirkt und inwieweit sich seine Arbeit durch zunehmende Digitalisierung verändert hat, sprach Maderl im Interview. | Foto: Konstantinov
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  • Genau wie das Vina ist Ihr Büro vom Grieskai zum Marburger Kai gewandert. Wenn es nicht das vietnamesische Essen war – was war der Grund für den Standortwechsel?

Peter Maderl: Wir hatten 160 Quadratmeter am Grieskai, die Größe brauchen wir einfach nicht mehr, weil unsere Arbeit viel digitaler geworden ist – das Geschäft hat sich dadurch komplett verändert. Als ich mich während meines Studiums mit Marktforschung beschäftigt habe, bin ich noch von Tür zu Tür gefahren und habe "face-to-face"-Interviews gemacht. Das macht man heute kaum noch, heute macht man online Interviews. Corona hat diese Entwicklung nochmal verstärkt.

  • Aus welchen Gründen geben Unternehmen eine Marktforschung bei Ihnen in Auftrag?

Weil sie eine Unsicherheit verspüren. Sie sind sich unsicher, wie zufrieden ihre Kunden wirklich mit ihrer Dienstleistung oder ihrem Produkt sind. Weil es zum Beispiel plötzlich einen enormen Umsatzrückgang gibt und man sich fragt, woran liegt das? Wir sind auch oft dabei, wenn Unternehmen einen Entwicklungsprozess bei Produkten durchmachen, oder wenn es darum geht, die richtige Werbung an die richtigen Zielgruppen zu bringen. Oder wenn man ein neues Produkt auf den Markt bringen will. 

  • Warum ist eine Marktforschung in diesen Fällen sinnvoll?

Man kann sagen, dass bis zu 80 Prozent aller Produkte, die entwickelt werden, "floppen". Spitzenreiter ist die Konservenindustrie, da sind es weit über 90 Prozent. Das beginnt oft schon damit, dass die Produkte an den Zielgruppen vorbei produziert werden. Es wird zu wenig geforscht und zu wenig getestet. So passiert es, dass Produkte "schnell schnell" auf den Markt kommen, ohne dass es einen Markt dafür gibt. Da bräuchte es viel mehr Marktforschung. Mein Credo: testen testen testen, noch bevor ich mit dem Produkt oder der Dienstleistung auf den Markt komme. Außerdem macht der Blick von Außen Sinn, weil man betriebsblind wird, wenn wenn man sich zu lange mit dem gleichen Produkt beschäftigst.

Der "m(Research"-Chef kam schon früh zur Marktforschung. | Foto: Konstantinov
  • Der "m(Research"-Chef kam schon früh zur Marktforschung.
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  • Welche Methoden gibt es in der Marktforschung, um diesen "Blick von Außen" zu bekommen?

Wir machen viel über Mystery Research-Aktivitäten wie verdeckte Testkäufe, Testanrufe oder E-Mail-Tests. Diese Methoden liefern Anhaltspunkte, um Schwachstellen aufzuspüren und Verbesserungspotenziale zu generieren. Dann machen wir aber auch ganz viel Motivforschung über Fokusgruppen, Gruppendiskussionen oder Einzelinterviews, wo es darum geht, Kundenentscheidungen zu analysieren. Wir bieten da zum Beispiel ein Produkt an, das nennt sich 'Steiermark Radar'. Das bietet sich für Unternehmen an, die nur wenige Fragen – etwa über ihr Image, ihre Bekanntheit oder ihre Kommunikationsleistungen – an die steirische Bevölkerung haben und dafür nicht so ein großes Budget einplanen möchten. 

Zur Person: Peter Maderl

Der Grazer hatte schon während seines BWL-Studiums in Graz mit Marktforschung zu tun, seit über 30 Jahren ist Peter Maderl in unterschiedlichen Funktionen im Bereich der Markt- und Meinungsforschung tätig. Im Jahr 2001 gründete er sein Unternehmen "m(Research" in Graz, das heute zu den größten Markt- und Meinungsforschungsinstituten der Steiermark zählt. Maderl ist daneben auch als Unternehmensberater und Lehrbeauftragter auf Fachhochschulen tätig.

Zum Business-Lunch gab es zweimal das Menü mit Huhn. | Foto: MeinBezirk.at
  • Zum Business-Lunch gab es zweimal das Menü mit Huhn.
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Original vietnamesische Küche bei "Vina"

  • Adresse: Kalchberggasse 7, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Di & Mi 11.30-15 Uhr und 17-22 Uhr; Do & Fr 11.30-15 Uhr und 17-23 Uhr; Sa 11.30-23 Uhr
  • Tel.: +43 676 5772587
  • Web: vina-restaurant.at

Beschreibung: Im Oktober 2023 eröffnete Robert Nguyen das neue Vina in der Grazer Innenstadt, nachdem der alte Standort am Grieskai zuletzt aus allen Nähten platzte. Hinter dem Herd steht mit Nguyens 82-jähriger Mutter Thi Ba eine vietnamesische Spitzenköchin, ihre Kochkunst wird aktuell sogar mit einer Falstaff-Gabel ausgezeichnet.

Das sagt die "Woche": Die Qual der Wahl hat man mittags bei Vina zwischen zwei Tagesmenüs mit Suppe beziehungsweise einer reichen Auswahl an authentisch vietnamesischen Speisen von der Karte. Fazit: tolles Ambiente, zuvorkommende Bedienung und fantastische Küche.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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