Business-Lunch
Peter Linzbichler über Tradition und Süßwaren

Business-Lunch in unmittelbarer Nachbarschaft: Peter Linzbichler mit Redakteurin Antonia Unterholzer bei Barista's am Franziskanerplatz. | Foto: Brand Images
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  • Business-Lunch in unmittelbarer Nachbarschaft: Peter Linzbichler mit Redakteurin Antonia Unterholzer bei Barista's am Franziskanerplatz.
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Seit über 50 Jahren ist "Linzbichler" die Adresse für süße Delikatessen in Graz. Im kleinen Laden am Franziskanerplatz führt Peter Linzbichler Schokoladen- und Süßwaren-Spezialitäten aller Art – alles aus feinster Zotter Schokolade. Im Interview erzählt der Traditionsunternehmer vom Weihnachtsgeschäft und der "süßen Tradition". 

GRAZ. Am Franziskanerplatz wuselt und tummelt es sich vor Peter Linzbichlers Geschäft. "Es ist hier wie auf einem italienischer Marktplatz", findet der Süßwaren-Händler. Die anstehende Adventzeit trägt ihren Teil zum regen Treiben am Platz bei: Der Christkindlmarkt steht und Linzbichler selbst hat auch alle Hände voll zu tun, denn Adventkalender und Schoko-Nikoläuse warten darauf, an die "süßen" Grazerinnen und Grazer gebracht zu werden.

Trotz vorweihnachtlichen Trubels nimmt sich Linzbichler, der den traditionsträchtigen Familienbetrieb in zweiter Generation führt, Zeit für ein Interview. Praktischerweise ist das nächste Lokal nur knappe zwei Meter entfernt und so geht es zum Business-Lunch mit MeinBezirk.at ins benachbarte Barista's.

Auf nur elf Quadratmetern verkauft Peter Linzbichler süße Spezialitäten.  | Foto: Jorj Konstantinov
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Ganz schön lebendig hier am Franziskanerplatz, und Ihre Süßwaren mittendrin.
Peter Linzbichler: Vor 30 Jahren haben wir angefangen, den Platz intensiver zu beleben. Seitdem hat sich die Gastro hier stark weiterentwickelt. Und auch die Märkte haben zur Belebung des Platzes beigetragen. Die Ecke ist einfach nett. Es gibt keinen Verkehr und die Kleinheit hat Intimität. Ich vergleiche es gern mit italienischen Plätzen, mit den kleinen Geschäften um die Kirche herum. Wir sind ja Mieter vom Franziskanerkloster, was sehr unüblich ist. Aber damit haben wir wirklich angenehme Hausherren. 

Wie gestaltet sich die Vorweihnachtszeit für einen Süßwarenhändler?
Der Dezember ist ganz wesentlich für uns, weil Krampus und Nikolo, Weihnachten und Neujahr zusammenkommen – vom Adventkalender bis zum Marzipanferkel ist die Nachfrage groß. Erste Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft gehen daher schon ab September richtig los. Bei uns im Geschäft ist dabei auch der logistische Aufwand erheblich: Wir haben einmal elf und einmal 20 Quadratmeter in den beiden Geschäften am Franziskanerplatz. Mit so wenig Lagerfläche muss alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. 

Welche Weihnachtsnascherei darf heuer nicht fehlen?
Wir gießen heuer zum ersten Mal den ganzen Weihnachts-Behang aus Zotter-Kuvertüre. Alles was am Christbaum hängt – vom Zwergerl über die Glocke – was sonst oft ungenießbar ist, weil die Schokolade nicht gut ist, bekommt man also bei uns in bester Qualität. Das kostet zwar mehr, aber ich möchte bei mir nur das Beste verkaufen. 

Der Süßwarenhändler führt das Geschäft seiner Eltern schon seit über 30 Jahren.  | Foto: Brand Images
  • Der Süßwarenhändler führt das Geschäft seiner Eltern schon seit über 30 Jahren.
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Auch in einem Traditionsbetrieb gibt es also Neuerungen.
Ein Traditionsbetrieb ist der Tradition verhaftet, sich weiterzuentwickeln, Qualität zu halten und zu verbessern. Wir haben 60 Sorten Konfekt, 35 Sorten Trüffel, hunderte Sorten Schokolade – alles Ausgewähltes. Ich habe nichts, wovon ich nicht überzeugt bin und wovon ich nicht selber esse. Es wäre ja auch ziemlich blöd, auf meinen elf Quadratmetern etwas zu verkaufen, was ein "Blödsinn" ist. Deshalb haben wir 1999 auch angefangen, Zotter-Schokolade zu verkaufen und sind recht bald komplett umgestiegen. Das war nicht ganz risikofrei, weil damals noch nicht so viel Wert auf Qualität gelegt wurde – damals gab es in Graz nur zwei Delikatessengeschäfte. Da gab es Potenzial. Und heute wissen die Leute, bei uns schmeckt es immer gut. 

Welche ist deine liebste Süßigkeit von Linzbichler?

Vor fünf Jahren meinten Sie im Interview, Sie würden noch an den perfekten Heckenklescher-Kugeln tüfteln. Wie steht es um die Rezeptur?
Da streuen Sie Salz in die Wunde – die gibt es noch immer nicht. Aber gut dass Sie mich erinnern, ich werde noch einmal mit Josef Zotter sprechen. Ich habe aber noch ein Projekt in Planung: Ich möchte meine eigene Praline erfinden. Sie wird steirisch, mehr kann ich noch nicht verraten.

Steckbrief: Peter Linzbichler

Vor etwa 33 Jahren hat der gebürtige Grazer das Süßwarengeschäft "Linzbichler" am Franziskanerplatz von seinen Eltern übernommen. Kontinuierlich hat Peter Linzbichler den Traditionsbetrieb beziehungsweise die Qualität der Pralinen, Lebkuchen und anderen Süßwaren seitdem weiterentwickelt. Persönlich greift er gerne zu den Lebkuchen – "das ist ein geiles Zeug" –, mag aber grundsätzlich alles was qualitativ und geschmacklich gut ist. Ob sein bald 21-jähriger Sohn den Familienbetrieb einmal übernehmen wird, steht noch in den Sternen, "es würde mich natürlich sehr freuen."

Kaffeegenuss trifft auf frische Bagel.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Kaffeegenuss trifft auf frische Bagel.
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Barista's am Franziskanerplatz

  • Franziskanerplatz 4-5, 8010 Graz
  • 0316 225467
  • www.baristas.at
  • Öffnungszeiten: Montag bis Dienstag 7 bis 23.30 Uhr, Samstag 8 bis 0 Uhr, Sonntag 10 bis 20 Uhr

Beschreibung:
Mit sieben Standorten zählt "Barista's" zu einer etablierten Anlaufstelle für Grazer Kaffee-Liebhaber. Denn der Name des Grazer Coffeeshops leitet sich vom Barista, dem Kaffee-Experten ab. Mit ihren eigenen Röstungen garantiert Barista's Kaffeegenuss auf höchster geschmacklicher und qualitativer Ebene. Daneben wird man hier aber auch mit gefüllten Bagels und Süßspeisen versorgt.

Das sagt die Woche: Besonders gesellige Stimmung ist bei Barista's am Franziskanerplatz garantiert, insbesondere wenn man mit dem direkten Nachbarn Peter Linzbichler zum Business-Lunch verabredet ist. Hier am "Platzl" kennt man sich – so lässt sich der gefüllte Bagel und die Tasse Kaffee besonders gut genießen. 

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