Wie die Steiermark ganz vorne bleibt: Businesslunch mit dem neuen SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig

Wirtschafts-Talk im Landhauskeller: SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig (Mitte) plauderte mit Redakteur Christoph Hofer. | Foto: Foto Jörgler
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Das Staffelholz wurde übergeben: Auf den langjährigen Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG, Burghard Kaltenbeck, ist am 1. April der gebürtige Grazer Christoph Ludwig gefolgt. Welche Schwerpunkte er setzen möchte und wie er die wirtschaftliche Situation der Steiermark sieht, hat er der WOCHE beim Business-Lunch verraten.

WOCHE: Ein bekannter Spruch des ehemaligen Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl besagt: Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut. Wie ist es um die steirische Wirtschaft bestellt?
Christoph Ludwig: Wir sind in vielen Bereichen Vorreiter. Die Forschungs- und Entwicklungsquote zeigt beispielsweise, dass wir mit großem Abstand das Forschungsland Nummer eins in Österreich sind. Da zählen wir in Summe zu den besten Wirtschaftsstandorten in Europa. Die SFG selbst war darüber hinaus Treiber und Gründer sämtlicher Cluster und Netzwerke in der Steiermark.

Welche Kernaufgaben verrichtet die SFG heute?
Wir wollen versuchen, die Chancen der Steiermark in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu orientieren wir uns auch an globalen Trends, an Stärkefeldern und den Bedürfnissen der Wirtschaft. Danach überlegen wir, mit welcher Strategie wir in unserem Bundesland das Potenzial am besten heben können. Dazu ist es auch wichtig, sich von Großen etwas abzuschauen. Wir können uns vom Silicon Valley inspirieren lassen, ohne es zu kopieren. Bestes Beispiel zuletzt war die Initiierung von Silicon Austria Labs. Dabei entsteht an den Standorten Graz, Linz und Villach ein europäisches Spitzenforschungszentrum für elektronikbasierte Systeme.

Wie wichtig ist die Vernetzung mit anderen Bundesländern?
Als SFG hören wir nicht an der Bundeslandgrenze auf zu denken, wir denken vielmehr in Regionen. So wollen wir natürlich auch die Südachse mit Kärnten stärken. Erst zuletzt hat beispielsweise Infineon seinen Graz-Standort erweitert, da entstehen die hochwertigsten Arbeitsplätze.

Wie anziehend ist gerade die Region Graz für Unternehmen?
Graz ist eine überregionale Stadt, die sehr stark wächst. Da macht es natürlich Spaß, Schwerpunkte in einer so dynamischen Region zu setzen. Wenn es uns weiterhin gelingt, Forschungszentren und Betriebe bei uns anzusiedeln, Arbeitsplätze zu schaffen und Wertschöpfung zu generieren, sind wir weiterhin auf einem guten Weg.

Welche Schwerpunkte wollen Sie als neuer Geschäftsführer künftig setzen?
Unter anderem schwebt mir eine Risikokapital-Offensive vor. Da haben wir noch Aufholbedarf. Es muss uns in Summe gelingen, dass Start-Ups nicht nur in der Steiermark gegründet werden, sondern auch als Unternehmen bei uns fortbestehen und nicht abwandern. Wir sind mit unseren Gründerzentren, Start-Up- und Gründerförderungen und Graz als großem Start-Up-Biotop gut aufgestellt. Generell sehe ich noch viel Potenzial in der Implementierung von Erfolgsmodellen aus anderen Top-Regionen. Wir können von anderen lernen. Dazu sollten wir die Digitalisierung als Chance sehen und für uns nutzen, indem wir etwa den Fachkräftemangel durch Home-Office-Jobs lindern.

Welche Projekte haben Sie in der Pipeline?
Es befinden sich Investitionsprojekte in Höhe von 200 Millionen Euro in der Pipeline, weitere Projekte mit einem Volumen von 100 Millionen Euro sind geplant. Wir sind im Endeffekt ein guter Konjunktur-Indikator. Es sieht gut aus für die nächsten Jahre.

Zur Person

Geboren am 28. Jänner 1974 in Graz.
Entstammt der traditionsreichen Unternehmerfamilie Kiendler aus Leibnitz, hat auch einen Großteil seiner Kindheit in der Südsteiermark verbracht.
Ist nach Abschluss seines Betriebswirtschaftsstudiums nach Wien gegangen, wo er für zwei Konzerne in verschiedensten Bereichen gearbeitet hat.
2002 ereilte ihn der Ruf des damaligen Landesrates Herbert Paierl. "Da ich als Steirer ohnehin zurück in die Heimat wollte, bin ich ins politische Büro gewechselt."
In weiterer Folge war er in 17 Jahren für vier verschiedene Wirtschaftslandesräte (Herbert Paierl, Gerald Schöpfer, Christian Buchmann, Barbara Eibinger-Miedl) unter anderem als Büroleiter tätig.
Im Zuge dessen war Ludwig bereits für Wirtschafts- und Industriepolitik sowie auch für die SFG zuständig.
Seit 1. April 2019 ist er nun offiziell Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderung.
Wichtig ist ihm eine gute Vernetzung auf regionaler, überregionaler und EU-Ebene.
Die Freizeit verbringt er vor allem mit seiner Gattin und den drei Kindern.
Wenn es die Zeit zulässt, sieht man den leidenschaftlichen Motorradfahrer auch am Fußballplatz, wo er Sturm Graz die Daumen drückt.

Infos zur SFG

Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG ist die Abwicklungsorganisation für Wirtschaftsförderungsprojekte der Steiermark.
Die Dienstleistungen reichen heute von Förderung über Finanzierung bis zu Beratung.
Pro Jahr werden rund 2.500 Förderungen abgewickelt.
In Summe soll das Wachstum der steirischen Firmen so unbürokratisch wie möglich beschleunigt werden.
Spezielle Angebote gibt es unter anderem in den Bereichen Standortentwicklung, Innovationsförderung, Unternehmertum, Qualifizierung und Internationalisierung.
Der gebürtige Grazer Christoph Ludwig hat am 1. April die Geschäftsführung von Burghard Kaltenbeck übernommen.
Kontakt: Nikolaiplatz 2, 8020 Graz
Tel.: +43 316 7093-0
E-Mail: office@sfg.at
Web: https://www.sfg.at/

Gast & Wirtschaft: Landhauskeller Graz

Adresse: Schmiedgasse 9, 8010 Graz
Telefon: 0316/83 02 76
E-Mail: landhauskeller@aiola.at
Web: www.landhaus-keller.at
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von 12 bis 1 Uhr, Donnerstag bis Samstag von 12 bis 2 Uhr
Beschreibung: Der Landhauskeller gehört zu den traditionsreichsten Lokalen der Stadt; bereits 1596 soll er als Schenke für Schmiedegesellen gedient haben. Heute zählt er – nicht nur aufgrund der Lage – noch immer zu den gastronomischen Hotspots von Graz. Seit 2015 führen Judith und Gerald Schwarz (Aiola) den Betrieb.
Das Essen: Christoph Ludwig entschied sich für das Thai-Curry vom roten und weißen Wels mit Asiagemüse, Redakteur Christoph Hofer wählte mit dem Wiener Schnitzel vom Kalb ebenso einen Klassiker wie Fotograf Christopher Jörgler mit der Rindsroulade. Davor gab’s dreimal Kaspressschnitten-Suppe.
Die WOCHE meint: Das Essen ist und bleibt ein Genuss. In Kombination mit dem guten Service und dem tollen Ambiente ist der Landhauskeller stets einen Besuch wert.

Wirtschafts-Talk im Landhauskeller: SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig (Mitte) plauderte mit Redakteur Christoph Hofer. | Foto: Foto Jörgler
Steht seit April an der Spitze der SFG: Christoph Ludwig | Foto: Foto Jörgler
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