Musik ist sein Leben
Wo die eierlegende Wollmilchsau singt: Businesslunch mit Grimmalex Music

Mittagessen hoch über den Dächern von Graz: Alexander Grimm (r.) und Redakteur Christoph Hofer stärkten sich im Freiblick. | Foto: KK
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  • Mittagessen hoch über den Dächern von Graz: Alexander Grimm (r.) und Redakteur Christoph Hofer stärkten sich im Freiblick.
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Einblick in die weite Welt des Musik-Business: Der Grazer Produzent und Musikverlag-Inhaber Alexander Grimm spricht im WOCHE-Businesslunch über die spannende Zusammenarbeit mit Künstlern, verändertes Konsumentenverhalten, den deutschen Schlagermarkt und die Wiedergeburt der Vinylscheibe.

WOCHE: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich selbstständig zu machen?
Alexander Grimm: Eigentlich habe ich eine typische Produzenten-Manager-Laufbahn hinter mir und früher selbst Musik gemacht, dann Songs geschrieben und begonnen, in einem Studio zu produzieren. Die Entscheidung, zu gründen, war für mich der logische Schritt.

Welche Dienstleistungen bieten Sie mit Grimmalex Music an?
Eine große Bandbreite des Musik-Business wird von uns abgebildet: Wir sind Label und Musikverlag, darüber hinaus aber auch in den Bereichen Management, Booking, Vertrieb, Promotion, Songwriting und Musikproduktion sowie Sales tätig.

Das klingt nach einem mehr als nur tagesfüllenden Job ...
Ein klassischer 9-to-5-Job ist es natürlich nicht. Ich bin sehr viel unterwegs. Das Schöne ist einfach, als Schnittstelle zwischen Business und Kreativbereich zu fungieren. Jeder Tag ist extrem abwechslungsreich.

Wie sieht so ein durchschnittlicher Arbeitstag bei Ihnen aus?
Ein Beispiel: Am Morgen gibt es ein Briefing über die Zusammensetzung eines neuen Musikalbums, danach planen wir eine PR-Kampagne für ein Album, zu Mittag hat einer unserer Künstler, den wir unter Vertrag haben, ein Interview, ehe am Nachmittag Verhandlungen mit einem Eventveranstalter auf dem Programm stehen. Am Abend gehts dann noch zu einer Veranstaltung.

Wie bringt man alle diese Tätigkeiten unter einen Hut?
Das geht natürlich nur mit einem Team, dem man vertraut. Grundsätzlich musst du in unserem Business aber eine eierlegende Wollmilchsau sein.

Mit welchen Künstlern arbeiten Sie zusammen?
Am wichtigsten ist für uns der Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Erst heuer sind wir beispielsweise die Zusammenarbeit mit der steirischen Pop-Schlagersängerin Natalie Holzner, die heuer Platz eins der I-Tunes-Charts noch vor Helene Fischer belegte, eingegangen. Die erste gemeinsame Veröffentlichung mit ihr ist soeben auf den Markt gekommen. Wir arbeiten aber beispielsweise auch mit Künstlern wie Michael Schulte, der heuer für Deutschland beim Song Contest dabei war, zusammen.

Wie hat sich die Musikbranche in den letzten Jahren verändert?
Durch die Digitalisierung ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Der Tonträgerverkauf ist im Jahr 2006 praktisch von heute auf morgen eingestürzt, während die Downloads gestiegen sind. Heute gibts wenigstens tolle legale Alternativen, über das Internet zu Musik zu kommen. Eine weitere Veränderung gab es hinsichtlich der Konzertbegeisterung.

Inwiefern?
Der Live-Sektor ist wieder viel wichtiger geworden. Die Leute wollen in einem Stadion hautnah dabei sein, dadurch werden auch die Shows bombastischer.

Wird heute auch andere Musik gehört als früher?
Man hört nicht mehr 21 Lieder einer Band, sondern spezifische Songs von mehreren Gruppen. Daher muss man auch die Lieder an dieses Konsumverhalten anpassen. Sie dürfen zum Beispiel keine langen Intros mehr haben.

Wo gehts in Zukunft hin?
Musik-Streaming wird stärker werden, als Gegentrend gewinnt die Vinylscheibe wieder an Bedeutung.

Infos zum Unternehmen

Grimmalex Music wurde von Alexander Grimm vor rund zehn Jahren in Graz gegründet.
Die zwei größten Standbeine sind der Kreativbereich (Komposition und Produktion von Musik, Albenkonzeption mit Künstlern, Vertrieb über den hauseigenen Verlag Grimmalex Publishing) sowie der Vermarktungsbereich (Managementagenden, Label, Künstleraufbau, PR-Tätigkeiten, Künstlervermittlung an Veranstalter).
Die Grimmalex Music Studios agieren als vollkommen eigenständiges Produktionsunternehmen innerhalb der Grimmalex Music Group. Neben hauseigenen Produktionen werden daher auch Musikproduktionen für Interpreten realisiert, die keine Vertragskünstler des Hauses sind.
Künstler-Zusammenarbeit: u. a. Natalie Holzner, Michael Schulte, Sigrid und Marina ...
Standort: Tullhofweg 50, 8044 Graz
Telefon: 0677/62 62 79 77

Das ist Alexander Grimm

Geboren am 4. April 1991 in Graz.
Maturierte am Musikgymnasium Graz und bildete sich am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium weiter.
Er hat aber auch eine Ausbildung zum Tontechniker absolviert und parallel Englisch und Geschichte auf der Karl-Franzens-Universität Graz studiert.
Schon in jungen Jahren hat Grimm Songs für kleinere Bands geschrieben und sich ein Netzwerk in der Szene aufgebaut.
Nachdem er begonnen hat, im Studio selbst zu produzieren, war es für ihn naheliegend, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Sein Tätigkeitsfeld umfasst vor allem den kommerziellen Musikbereich, von Pop über Dance, Electronic-Musik bis hin zum Schlager.
Grimm ist stolz, dass er mit der produzierten Musik und den unter Vertrag genommenen Künstlern sowohl im Netz, als auch im TV und durch Tonträger, ein Millionenpublikum erreicht.
Durch seinen Job bedingt ist der Grazer sehr viel in der Weltgeschichte unterwegs. "Das macht mir nichts aus, ich reise auch privat gerne."
Zuletzt war er etwa auf den Malediven unterwegs, um abzuschalten. "Ein Tag, wo ich keine Mails checke, ist in unserem Business aber fast nicht drin."
Graz selbst ist für ihn ein tolle Stadt zum Arbeiten. "Ich habe das Studio in Mariatrost, bin daher immer gleich im Grünen."

Gast & Wirtschaft: Freiblick Tagescafe

Adresse: Rooftop Kastner & Öhler, Sackstraße 7-13, 8010 Graz
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.30 bis 19 und am Samstag von 9.30 bis 18 Uhr
Telefon: 0316/83 53 02
Web: www.freiblick.co.at
E-Mail: freiblick@eckstein.co.at
Beschreibung: Das zur Eckstein Gastronomie GmbH zählende Freiblick Tagescafe am "Kastner-Dach" ist zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen geworden. Kulinarisch stechen vor allem die zahlreichen Frühstücksvariationen (bis 16.30 Uhr!) sowie Burger und Flammkuchen heraus. Dazu gibts eine umfangreiche Getränkekarte.
Das Essen: Alexander Grimm wählte den Ceasarsalad mit Parmesandressing und Croutons, Christoph Hofer entschied sich für Süßkartoffelfries mit Trüffelöl. Dazu wurden ein Cappuccino sowie auch ein naturtrüber Apfelsaft serviert.
Die WOCHE meint: Es hat Flair, mit Blick auf Schloßberg und Uhrturm zu speisen. Das Lokal ist eine echte Empfehlung: Die Speisekarte hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt, die Qualität ist weiterhin sehr hoch.

Mittagessen hoch über den Dächern von Graz: Alexander Grimm (r.) und Redakteur Christoph Hofer stärkten sich im Freiblick. | Foto: KK
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