Das Spiel mit der verbotenen Liebe

Foto: geopho.com

Wann haben Sie sich entschieden, Schauspielerin zu werden?
Mit 15 war die Entscheidung für die Bühne für mich getroffen. Ich habe im Sommer einen Musicalkurs im Borg Monsberger besucht. Diese drei Wochen waren so beeindruckend, dass ich unbedingt Musicaldarstellerin werden wollte.

Dann wurde es aber die Schauspielerei?
So ist es. Aber Musicalleute sind noch immer unglaublich für mich, das sind echte Spitzensportler – Choerografien merken, tanzen, singen und dann noch spielen – das unterschätzt man oft.

Sie haben sich auch am Theater probiert, Film hat Sie aber mehr gereizt?
Es ist beides schön. Film ist etwas, das bleibt. Den kann man auch in zehn Jahren noch so sehen. Theater hingegen hat den Moment und ist jedes Mal anders. Grundsätzlich kommt es ganz stark darauf an, mit wem man zusammenarbeitet und ob die Chemie zwischen den Darstellern stimmt.

In Ihrem nächsten Film dreht sich alles um die Chemie – jedoch zwischen Bruder und Schwester …
Genau, in „Carrying the Night“ geht es um die verbotene Liebesbeziehung zwischen einem Geschwisterpärchen. Das ist schon ein heikles Thema.

Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Der Film beruht auf improvisierten Dialogen. Die Vorgabe des Regisseurs Hans-Dieter Edler waren ein paar Minuten pro Szene, im Vorhinein haben wir nur ein Grundgerüst bekommen. Es hat sich dann alles aus der Situation ergeben und funktioniert. Obwohl mein Kollege Lukas Stöger, der den Bruder spielt, und ich beide Einzelkinder sind. Daher kennen wir diese Vertrautheit, die Geschwister automatisch haben, eigentlich nicht.

Welche Reaktionen erwarten Sie sich auf den Film?
Bruder und Schwester, das ist schon ein extremes Beispiel. Aber ich denke, es gibt viele Liebesgeschichten, die unter einem schlechten Zeichen stehen und nicht so einfach lebbar sind. Ich würde mir wünschen, dass sich die Zuseher einfach in die Geschichte reinziehen lassen und beobachten, wie die beiden Charaktere mit ihrer Situation umgehen. Der Film zeigt, was fast jeder kennt – man möchte, aber die Umstände lassen es nicht zu.

Inwieweit kann man eine Rolle wie diese nach einem Drehtag wieder ablegen?
Der Charakter hat mich sicher sehr beschäftigt, aber man kann dann auch wieder abschalten. Das Einzige, was ich wirklich mitgenommen habe, sind blaue Flecken von einer wilden Szene (lacht).

„Carrying the Night“ spielt in Graz – wie war es, als gebürtige Grazerin in Ihrer Heimatstadt zu drehen?
Sehr cool! Wir hatten nur 13 Drehtage. Der erste Drehblock war immer tagsüber in der Wohnung, und der zweite in der Nacht. Das war spannend.

Wie schwer ist es, sich hierzulande als Jungschauspielerin einen Namen zu machen?
Man muss Eigeninitiave zeigen, aber das ist manchmal zweischneidig, weil oft der Eindruck entsteht, dass Regisseure und Caster dich selbst entdecken wollen. Das ist ein bisschen so, wie auf den Lotto-Sechser zu warten.

Was würden Sie anderen jungen Schauspielern empfehlen?
Die Individualität zu bewahren. Es gibt so viele Schauspieler. Mir gefallen die, die gegengebürstet sind und nicht der Schablone entsprechen. Und wer darüber nachdenkt, ob er überhaupt Schauspieler werden soll, sollte es bleiben lassen. Wenn man es wirklich will, dann nimmt man vieles in Kauf und zaudert nicht lange.

WOCHE-WORDRAP
Das Schönste daran, eine Frau zu sein ist ... eine Frau zu sein.
Das Verrückteste, was ich je getan habe … war mit 15 mit einer Freundin gemeinsam im Stadtpark zu übernachten.
Mein Lieblingsfilm ist … „Amadeus“.

Steckbrief:
Geboren am 8. 3. 1985 in Graz.
Machte eine Schauspielausbildung in Graz.
"Carrying the Night“ erscheint im Frühsommer 2016.

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