Die Grazer fahren aufs Taxi ab

Reger Betrieb: Graz ist im Vergleich zwar eher teures Taxi-Pflaster, doch ist das Taxi weiterhin beliebtes Verkehrsmittel. | Foto: meinbezirk.at
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  • Reger Betrieb: Graz ist im Vergleich zwar eher teures Taxi-Pflaster, doch ist das Taxi weiterhin beliebtes Verkehrsmittel.
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Graz zählt, was das Taxifahren angeht, international gesehen zu den teureren Städten. Das zeigt eine Studie von Carspring, die sich die Taxipreise von 80 Städten angesehen und miteinander verglichen hat. Zwischen der billigsten Stadt Kairo auf Platz eins und Zürich auf Platz 80 liegt Graz auf Platz 49 und Wien sogar auf Platz 60. Die WOCHE hat die Studie näher unter die Lupe genommen – und den Grazer Taxibetrieb gleich mit dazu.

Der Taxipreis-Index

Untersucht wurde, in welchen Städten man günstig mit dem Taxi unterwegs ist und wo auf der Welt es teuer werden kann. Analysiert wurden die durchschnittlichen Grundtarife, Kilometergebühren (auf einer Strecke von drei Kilometern), Wartekosten und Preise für eine Fahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum. Unsere Grafik links zeigt die Ergebnisse für die fünf günstigsten und die fünf teuersten Städte. Spitzenreiter ist Zürich mit einem stolzen Preis von € 22,43 für die bemessene Strecke, für die in Kairo, das am anderen Ende der Liste liegt, € 0,49 gezahlt wird. Graz rangiert auf Platz 49 der 80 untersuchten Städte, und somit in der teureren Hälfte.

Die Preisgestaltung in Graz

Nicht anfreunden mit der Studie kann sich Peter Lackner von der Wirtschaftskammer Steiermark. Der Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr: "Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. In Graz ist das Taxisystem ein ganz anderes als in New York oder sonst wo." Auch innerhalb Österreichs ist Graz besonders, denn: "Bei uns gibt es die sogenannte Flatrate-Gebühr. Diesen Grundtarif von € 3,90 zahlen Sie in der ganzen Stadt, egal ob Sie direkt am Taxistandplatz einsteigen oder zuhause abgeholt werden. In Wien zum Beispiel kommen in diesem Fall noch Bestellgebühren hinzu." Auch auf Landesebene will man nun nachlegen und die derzeitigen vier Tarifgebiete: Graz mit den bis nach Fernitz-Mellach reichenden südlichen Umlandgemeinden, Leoben und Niklasdorf, und die zwei Regionaltarife Leibnitz und Deutschlandberg einander angleichen. "Wir arbeiten daran, dass wir zukünftig steiermarkweit einen flächendeckenden Taxitarif haben. Auch hier wären wir Vorreiter", so Lackner.

Keine ärgerlichen Extrakosten

Mit dem einheitlichen Taxitarif in der ganzen Steiermark sollen auch die Sonderkosten, wie sie zum Beispiel gerne bei Konzerten anfallen, vermieden werden. In Graz schon der Fall, zahlt man hier bei allen drei Grazer Vermittlungszentralen 878, 889 und 2801 über das ganze Jahr denselben Grund- und Kilometertarif. Dieser beträgt bei einer Strecke von bis zu 12 Kilometer, was im Prinzip das ganze Stadtgebiet umfasst, € 1,30 bei Tag und € 1,50 bei Nacht, unabhängig davon, wie viele Personen im Wagen sitzen. Auch ist in Graz, anders als in vielen Städten der Welt, der Flughafen im Tarifgebiet integriert, und lässt auf diesem Weg nicht das Taxameter bloß aufgrund des Einstiegsortes mit einem Mal in die Höhe schnellen.

Geschlossene und sichere Systeme

Wenn schon ziemlich teuer, soll die Taxifahrt auch den Erwartungen gerecht werden: Pünktlich soll es sein, sicher, und übers Ohr will auch niemand gehaut werden. Das sollte nun auch nicht mehr passieren. Denn seit der Registrierkassenpflicht hat der Großteil der Grazer Taxis zusätzlich sogenannte "geschlossene Systeme", die für  manipulationssichere Tarifberechnung und automatische Belegerteilung sorgen. Alle Daten werden dadurch gespeichert und sind für das Bundesministerium für Finanzen ersichtlich.

Projekt Zukunft

Taxifahren ist ein teures – aber durchaus gefragtes – Vergnügen: Momentan sind es 615 Grazer Fahrzeuge, die etwa 150 Kilometer pro Tag im Einsatz sind. Rund 34 Millionen Kilometer lassen sich die Grazer demnach im Jahr von Taxis chauffieren. "Wir müssen uns eben ständig an die neuen Herausforderungen anpassen und darauf achten, was Konsument und Markt erwarten", betont Lackner, und spricht von der Einbindung in den öffentlichen Verkehr und der Etablierung neuer Geschäftsfelder. Aktuelle Projekte im öffentlichen Verkehr sind zum Beispiel das GUSTmobil in Graz-Umgebung oder die neuen tim-Standorte in Graz. Auch mit E-Taxis sei man gut unterwegs: "Bis Ende 2017, Anfang 2018 werden wir in Graz rund 45, vielleicht sogar 50 E-Taxis in Graz in Betrieb haben. So viele gibt es bislang in ganz Österreich nicht. Zusätzlich zählen wir mittlerweile rund 130 Hybridtaxifahrzeuge."
Also, Taxi, einmal in eine grüne Zukunft, bitte!

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