Graffiti in Graz: Lieber Kunst als Verschandelung

Kein schöner Anblick: Graffitis sind illegal und Schmierereien ruinieren Häuserfassaden und Denkmäler. Die Entfernung ist kostspielig. | Foto: KK
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  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Kaum ein Straßenzug ist ohne sie: Graffitis entstehen meist in der Nacht und lassen erstaunte und oft wütende Hauseigentümer zurück. Die WOCHE ist der Frage nachgegangen, wie derzeit die Situation in Graz ist, welche Möglichkeiten es gibt, Graffitis zu entfernen und was die bekannte Street Art Künstlerin Carola Deutsch dazu sagt.

Materialabhängig

Das Kulturamt der Stadt Graz ist für alle Objekte und Denkmäler zuständig, die im Eigentum der Stadt Graz stehen. "Wir arbeiten gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und Fachkräften an der Entfernung", erklärt Gerald de Montmorency vom Kulturamt, der für Denkmalpflege zuständig ist. Schmierereien kommen oft vor und die Entfernung ist mit viel Mühe und Kosten verbunden. "Es kommt natürlich immer auf das Material an. Eine Hausfassade muss anders gereinigt werden als eine Statue", berichtet de Montmorency weiter.

Kostspielig

"Beliebte" Motive sind Nazi-Symbole, politische Parolen, Abbildungen von Geschlechtsteilen, Namen von Fußballklubs oder Signaturen der Sprayer. "Egal ob mir das Graffiti gefällt oder nicht, es ist und bleibt illegal", heißt es vonseiten der Kriminalabteilung des Stadtpolizeikommandos Graz. Wie viele Anzeigen aufgrund von Verschandelung durch Graffitis eingebracht werden, könne nicht genau eruiert werden, da dies unter den Tatbestand der Sachbeschädigung fällt. "Seit Anfang 2017 wurden nach Ermittlungen 17 Beschuldigte bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, die in Summe einen Schaden in Höhe von 350.000 Euro verursacht haben", berichten die Kriminalisten weiter. Die Polizei hat die Szene im Visier, mittlerweile kann man auch von sogenannten Touristensprayern sprechen, die ihre Spuren quer durch Europa ziehen.

Sauber und künstlerisch

Die Entfernung von Schmierereien auf öffentlichen Gebäuden und Denkmälern erfolgt mit Steuergeldern, Private müssen die Entfernung selbst bezahlen. "Wir nutzen eine ökologische Vakuum-Unterdruckmaschine, wo die Entfernung auch staubfrei funktioniert", erzählt Thomas Kendi von der GBG. Die Gebäude- und Baumanagement GmbH der Stadt Graz hat diese innovativen Methode auch für Private im Angebot. Gemeinsam mit zwei Kollegen entfernt Kendi bis zu 100 Graffitis pro Jahr.
Dass Graffitis sehr wohl Kunst sein können, zeigt Street Art-Künstlerin Carola Deutsch vom Kreativstudio Decasa. Ihre Werke zieren einige Gebäude und den Citybeach in Graz - ganz offiziell. "Wir arbeiten nur mit einem Auftrag, wünschen uns aber natürlich mehr freie Fläche", erklärt sie. Das würde laut Deutsch echte Künstler motivieren, die Stadt zu gestalten und Übeltäter abschrecken.
Schmierereien an Denkmälern können an kulturamt@stadt.graz.at gemeldet werden.

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