Parkplatzwirbel bei geplanter Sporthalle in Jakomini

Hüttenbrennergasse: So soll die Sporthalle im Bezirk Jakomini nach der Fertigstellung aussehen. | Foto: projekt.cc/pixLab
  • Hüttenbrennergasse: So soll die Sporthalle im Bezirk Jakomini nach der Fertigstellung aussehen.
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Mit der Sporthalle Hüttenbrennergasse in Jakomini wird ab Frühjar 2017 ein Meilenstein für die Sportstadt Graz gesetzt. Bei Großveranstaltungen soll das Millionenprojekt bis zu 3.000 Besucher anlocken. Fraglich bleibt aber die Parkplatzsituation.

Zu wenig Platz

Ursprünglich waren 186 Tiefgaragenplätze angedacht, nun sollen diese auf 57 beschränkt werden. Das stößt bei Ewald Muhr von der SPÖ Jakomini auf Unverständnis: "Wenn hier in der Halle dann etwa eine Volleyballveranstaltung stattfindet, gleichzeitig ein Event in der Stadthalle weiter drüben und dann noch ein Sturm-Spiel in der Merkur Arena läuft, wie soll sich das mit den Parkplätzen der Besucher ausgehen?" Der Bezirkspolitiker bemängelt, dass in der Stadt Graz Bauprojekte oftmals gestartet werden, ohne dass im Vorhinein die Verkehrssituation vor Ort genau unter die Lupe genommen wird. "Die Öffi-Verbindungen hier sind bei Weitem nicht für eine Sporthalle dieser Dimension geeignet, auch an einem gut ausgebauten Radwegenetz fehlt es in der näheren Umgebung, daher sollte es zumindest genug Parkplätze geben", so Muhr. In einem ersten Bericht 2014 von Verkehrsexperten Kurt Fallast (liegt der WOCHE vor) war von 186 Tiefgaragenparkplätzen die Rede.

Über- statt unterirdisch

"Bei der Anzahl dieser Stellplätze ging man zuerst davon aus, dass rund 70 davon unter der Woche an die Firma Hofer und 60 weitere an Anrainer vermietet werden. Da das nun nicht erfolgt, reichen die momentanen Plätze aus", erklärt Michael Wildling, Büroleiter von Sportstadtrat Kurt Hohensinner. "Das ausgearbeitete Verkehrskonzept, das im Rahmen des Architekturwettbewerbs stattgefunden hat, bestätigt das auch", fährt Wildling fort. So soll außerdem ein zusätzliches Kontingent von 78 überirdischen Parkplätzen an Spieltagen zur Verfügung gestellt werden.

Zusammenarbeit mit Stadthalle

Der Fallast-Bericht über die Leistungsfähigkeit der Ballsporthalle Hüttenbrennergasse zeigt aber auch verschiedene Szenarien auf, die etwa an einem normalen Samstagspiel von einer Besucherzahl von 800 Personen ausgehen. Bei internationalen Topspielen soll sich die Zahl sogar auf bis zu 3.000 steigern. Selbst, wenn Personen zu zweit oder dritt im Pkw anreisen, würde dies laut Bericht eine Auslastung von weit über 100 Pkw bedeuten. "Wenn es zu diesen Topspielen kommt, die vier bis sechs Mal jährlich stattfinden, ist die Auslastung natürlich hoch", ist sich Wildling durchaus bewusst. "Hier muss man die Synergien mit der Messe nutzen, sodass nicht in beiden Hallen um 18 Uhr ein Event steigt, sondern etwa um 16 und 19 Uhr." Trotz all dieser Überlegungen prognostiziert Ewald Muhr schon jetzt vor dem geplanten Baubeginn im Frühjahr 2017 Beschwerden nach Fertigstellung der Halle, die mit August 2018 datiert ist.

Ausbau der Öffis?

"Es wäre zumindest auch an einen Ausbau der Verkehrsanbindung zur Halle zu denken. Das Verkehrskonzept vor Ort kann so nicht funktionieren", sagt Muhr. So belegt die Studie auch, dass ein gewisser Anteil der Besucher einer Sportveranstaltung zu Fuß, mit dem Rad oder eben speziell mit den Öffis anreist beziehungsweise Jugendliche zuschauen kommen, die nicht mit dem Auto fahren. Graz für den Sport zu öffnen und auszubauen, darin sind sich Ewald Muhr und das Büro Hohensinner jedenfalls einig.

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