Keine Bankomaten: Weil abheben nicht leichter wird
Rund um die Uni gehen langsam, aber sicher, die Bankomaten aus: Der Bezirksrat Geidorf wurde selbst aktiv.
"Ich heb ab", ließ Rapper Sido seine Fans im Lied "Astronaut" 2015 wissen. Zu dieser Zeit konnten auch die Bewohner der Uni-Gegend in Graz noch seelenruhig Geld abheben, Bankomaten standen in Hülle und Fülle zur Verfügung.
Heute ist alles anders: Fast unbemerkt sind zahlreiche Geldautomaten aus der Umgebung verschwunden. "Erwischt" hat es etwa die Bank-Austria-Bankomaten bei der Vorklinik sowie in der Leonhardstraße, in der Zinzendorfgasse konnte zeitweise aufgrund von Vandalenakten im Raiffeisen-Foyer abends auch nicht mehr abgehoben werden.
Eine Entwicklung, die auch die Bezirksvorsteher St. Leonhard und Geidorf mit Besorgnis und Verwunderung verfolgen.
Problem für die Älteren
"Bei uns in St. Leonhard wohnen noch sehr viele ältere Personen, die keinen E-Banking-Zugang haben. Für die werden die Wege zum nächsten Bankomaten immer weiter", sagt Bezirksvorsteher Andreas Molnár.
Dass nicht jede Bankfiliale in der heutigen Zeit aufrechtzuerhalten sei, stehe außer Frage, "aber zumindest den Bankomaten an der Außenfront der Gebäude könnte man erhalten, wie jenen an der Ecke Glacis/Mandellstraße." Ansonsten könnte sich Molnár auch Kooperationen vorstellen: "Warum nicht das Post-Partner-System anwenden? Ein Bankomat kann doch auch in einem Café stehen!"
Kampf gewonnen
Auch in Geidorf war man bereits der Verzweiflung nahe. "Kein Geldautomat am Geidorfplatz, dazu ist ein Deal mit einem Lebensmittelhändler gescheitert: So konnte es nicht weitergehen", erinnert sich Bezirksvorsteher Gerd Wilfling zurück.
Die Reaktion folgte aber sogleich. Nach Gründung eines Subvereines und einer Zusammenarbeit mit dem Zahlungsverkehr-Unternehmen First Data konnte ein Lokal am Geidorfplatz angemietet und ein Bankomat aufgestellt werden. "Der gesamte Bezirksrat hat bei diesem Projekt mitgezogen, die sehr hohen Behebungs-Zahlen geben unserem Einsatz Recht."
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