Skurrile Uni-Fächer: Verführte Nonnen und Brandschutz

Foto: Universität Graz
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Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Ausgewählte Kapitel des Strafrechts oder Grundprobleme der Neuen Geschichte – man könnte die Aufzählung an Lehrveranstaltungen an den Universitäten und Fachhochschulen der Murmetropole schier endlos fortsetzen. Allerdings klingen nicht alle Lehrveranstalten so seriös wie die genannten. Die Grafik unten zeigt eine Auswahl von Vorlesungen und Fächern der etwas anderen Art.

Keine Grenzen gesetzt

Wollten sie immer schon etwas über „Böse Kardinäle und verführte Nonnen: RepräsentantInnen des Christentums im Historienfilm“ erfahren? Oder sind sie eher an „Jesus und die starken Männer? Ehe – Familie – Gemeinde in der Sicht der Männerforschung“ interessiert? Diese Vorlesungen werden im Rahmen des Studiums Interdisziplinäre Geschlechterstudien – Frauen- und Geschlechterforschung angeboten. Am Institut für Religionswissenschaft kann man hingegen für vier ECTS (die im Studium zu erreichenden Punkte) an der Arbeitsgemeinschaft „Manga und Anime (Mediale Repräsentationen von außereuropäischen Religionssystemen)“ teilnehmen.

Forscher und Studenten

Wie Lehrveranstaltungen überhaupt in einen Lehrplan kommen, ist laut der Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz, Christa Neuper, leicht erklärt: „Die Lehrpläne der einzelnen Studien – beispielsweise das Bachelorstudium Germanistik –  werden von einer Curriculumskommission erstellt. Diese setzt sich aus Wissenschaftlern, wie auch aus Studierenden zusammen und erarbeitet gemeinsam den Lehrplan.“ Welche Lehrveranstaltungen es dann schlussendlich in den Lehrplan schaffen, „richtet sich vor allem aber auch sehr stark nach den Forschungsgebieten der Lehrenden“, erklärt Neuper. Im Gegensatz zu Fachhochschulen – die den genauen Studienplan vorschreiben – läge es bei Studierenden der Universitäten dann ja auch in ihrer Eigenverantwortung, sich ihre Lehrpläne an ihre Bedürfnisse anzupassen.

Über den Tellerrand

Neben Vorlesungen, Proseminaren oder Arbeitsgruppen müssen alle Uni-Studenten auch eine gewisse Anzahl an Credits über freie Wahlfächer erreichen. Besonders beliebt, um am Ende eines nicht ganz so erfolgreichen Studienjahres noch Punkte zu holen, ist beispielsweise das Fach „Ist der Brandschutz ein Stiefkind? (Über das Phänomen des Feuers, seine Gefahren und die mögliche Brandbekämpfung)“.
Allerdings gibt es auch viele, an Studien gebundene, Wahlfächer, die den Studenten einen Mehrwert verschaffen sollen. „Freie Wahlfächer ergänzen das Studienangebot. Durch sie sollen die Studierenden auch über den Tellerrand hinausblicken und sich zusätzliche Qualifikationen aneignen können“, berichtet Christa Neuper.
Und egal ob man sich nun für „Untote und Wiedergänger. Vorstellungen postmortaler Körperlichkeit in den Religionen und ihre medialen Darstellungen (Transformation von religiösen Symbolsystemen II)“ aus dem Masterstudium Religionswissenschaft interessiert oder nicht – zumindest für ein Schmunzeln können Lehrveranstaltungen wie diese bei uns allen sorgen. 

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