Studie zeigt: Österreichische Betriebe machen sich fit für die industrielle Revolution 4.0
68 heimische Unternehmen wurden hinsichtlich ihrer Einstellung zur Digitalisierung befragt. Handlungsempfehlungen sollen die Betriebe zukunftsfit machen.
Dass die Digitalisierung mit all ihren Nebengeräuschen die Zukunft ist, wird geradezu mantraartig von Politikern und Unternehmern wiederholt. Bundesminister Jörg Leichtfried ging im Rahmen seines heutigen Besuchs bei AVL List sogar noch einen Schritt weiter: "Der Wandel hat schon längst begonnen. Niemand wird sich den Veränderungen verschließen können. Jetzt geht es somit vor allem darum, Wege zu finden, wie wir ihn gestalten. Industrie 4.0 ist eine große Chance für heimische Betriebe, um Produktion und Arbeitsplätze wieder nach Österreich zu holen."
Veränderungen an der Tagesordnung
Um allerdings zu erheben, wie die heimischen Industriebetriebe heute mit der Digitalisierung umgehen, wurden vom Infrastrukturministerium und der Forschungsfördergesellschaft FFG zwei Studien in Auftrag gegeben, um die Einstellung der österreichischen Unternehmen zum digitalen Wandel zu erheben. Im Beisein von Leichtfried, AVL-List-CEO Helmut List und Studienautor Markus Lassnig wurden dann auch interessante Ergebnisse präsentiert. "Es wird nahezu von allen 68 für die Studie befragten Unternehmen aus den verschiedensten Branchen erwartet, dass durch die Industrie 4.0 bestehende Geschäftsmodelle produzierender Unternehmen unter Druck geraten und sich neue Modelle entwickeln und etablieren", führt Lassnig aus.
Zahlreiche Handlungsempfehlungen
Letztendlich lassen sich nach Auswertung der Befragungen sieben Handlungsempfehlungen für Unternehmen ableiten. Lassnig: "Wichtig ist, dass die digitale Transformation in die Unternehmensstrategie integriert wird, darüber hinaus müssen wichtige Schritte mit den Stakeholdern im Wertschöpfungsnetz abgestimmt werden. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Erstellung einer eigenen Datenstrategie sowie die aktive Kommunikation mit den Mitarbeitern, denen auch Weiterbildungsmaßnahmen geboten werden müssen. Neue Geschäftsmodelle sollen zudem als Intra-Entrepreneurships geführt werden. Als wichtigsten Punkt kann aber auf jeden Fall die Sicherstellung der IT- und Datensicherheit genannt werden."
Viele dieser einzelnen Bausteine werden in heimischen Unternehmen bereits umgesetzt. Als Vorreiter gilt da einmal mehr AVL List. "Ausgehend von ihren traditionellen Stärken in Produktentwicklung, Mess- und Prüftechnik bis hin zur Fahrzeug-Diagnostik nutzen wir die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung im Sinne der Plattform Industrie 4.0, um die Wechselwirkungen zwischen Entwicklung, Produktion und Kundeneinsatz gesamtheitlich zu betrachten", führt CEO Helmut List aus.
Geld für die KMUs
Für Leichtfried ist diese Studie einmal mehr ein Anlass, um "die Bewusstseinsbildung für die digitale Transformation zu forcieren." In diesem Zusammenhang müsse vor allem auch das Aus- und Weiterbildungssystem verbessert werden. "Ein Fokus auf digitale Kompetenzen bereits ab der Volksschule muss gelegt werden." Auch die Unternehmen haben noch Luft nach oben, "vor allem die Klein- und Mittelbetriebe. Daher werden auch Geldsummen aus der Breitbandmilliarde für die KMUs zur Verfügung gestellt, damit in die Digitalisierung investiert werden kann."
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