Fokus Frau
Sadika Kostmann hilft Migranten sich einzuleben

Das letzte Frauen Café vor der Corona Krise im Feber 2020 in Fürstenfeld: 2010 rief Sadika Kostmann das interkulturelle Frauen Café  in Hartberg ins Leben. Mittlerweile ist das Vernetzungstreffen von einheimischen und Frauen mit Migrationshintergrund in fünf Gemeinden erfolgreich etabliert.
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  • Das letzte Frauen Café vor der Corona Krise im Feber 2020 in Fürstenfeld: 2010 rief Sadika Kostmann das interkulturelle Frauen Café in Hartberg ins Leben. Mittlerweile ist das Vernetzungstreffen von einheimischen und Frauen mit Migrationshintergrund in fünf Gemeinden erfolgreich etabliert.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

1992 selbst vom Krieg aus Bosnien nach Österreich geflüchtet, hilft Sadika Kostmann aus Hartberg als Leiterin des transkulturellen Zentrums "Omega" in Hartberg Migrantinnen und Migranten in Österreich "Fuß zu fassen".

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Sadika Kostmann ist Sozial- und Berufspädagogin und leitet seit 2009 das transkulturelle Zentrum Omega in Hartberg. Die gebürtige Bosnierin, die 1992 vom Krieg aus Sarajevo nach Österreich flüchten musste, unterstützt Migranten sich in Österreich "einzuleben". Neben dem Erwerb der deutschen Sprache spielen auch die Vermittlung der österreichischen Arbeitskultur, Bräuche und Traditionen eine große Rolle. 2010 rief Kostmann das Interkulturelle Frauen Café in Hartberg ins Leben, das die Vernetzung von Frauen mit Migrationshintergrund und Einheimische zum Ziel hat. Mittlerweile wird das vom Bundesministerium und Gesellschaft für politische Bildung finanzierte Projekt in fünf Gemeinden umgesetzt."

Berührungsängste abschaffen

Geplant ist, möglichst viele Vernetzungen zu schaffen und Berührungsängste abzubauen", erklärt Kostmann. Dass sie selbst einmal Migrantin war, helfe ihr authentisch in beiden Rollen zu sein. "Nämlich als Migrantin, die weiß was es bedeutet die Heimat zu verlieren, sich fremd zu fühlen, aber auch als Österreicherin, die Ängste und Sorgen nachvollziehen kann, wenn ich in den Medien mit Unwahrheiten oder hetzerischen Inhalten konfrontiert werde", so Kostmann.
In ihrer Arbeit bei dem vom AMS-geförderten Projekten bei Omega hat die 50-Jährige gemeinsam mit ihrem Team bereits 1.200 Personen aus über 65 Nationen betreut. "Diesen Menschen persönlich zu begegnen, sie eine zeitlang zu begleiten, Lebensgeschichten erfahren und sich an kleinen und großen Erfolgen mit zu freuen, ist einfach schön und erfüllend", betont Kostmann. Sie weiß: Gerade in einem ungezwungenen Rahmen funktioniert Integration am besten.

Foto: KK

Kontakt, ohne Angst zu haben

"Wenn ich ermutigt werde und mit den anderen in Kontakt trete, ohne Angst zu haben, dass ich diskriminiert werde oder auf eine Ablehnung stoße sind es die besten Voraussetzungen."
Aufgrund der aktuellen Corona Krise können die Frauen Cafés als auch Omega-Deutschkurse in der gewohnten Form nicht stattfinden. Für viele bedeute dies auch einen großen Einschnitt in puncto Integration. Vom AMS wurden darum sämtliche Projekte bis Ende Mai verlängert. "Meinem Team und mir war es wichtig, dass niemand ausgeschlossen bleibt, da wir wissen, wie wichtig die Omega-Angebote für jeden einzelnen sind", erklärt Kostmann, dass man rasch versucht habe eine Alternative über eine Online Lernplattform zu bieten. Obgleich der schwierigen Umstände, wäre es umso erfreulicher zu sehen gewesen, dass alle Teilnehmer das Angebot von der ersten Minute an interessiert angenommen haben.

Großes Engagement

Für viele gehe es nicht nur darum eine Deutschprüfung zu absolvieren, sondern auch eine berufliche Orientierung zu machen, um anschließend eine passende Ausbildung zu beginnen. "Aus der Erfahrung, wissen wir, wieviel Ehrgeiz und Wille in unseren Teilnehmern steckt, aber dass sie alle auch in dieser extremen Situation so viel Engagement zeigen, hat uns selbst sehr positiv überrascht. Das erleichtert uns die Arbeit enorm, motiviert uns und macht uns bewusst, wie wichtig unsere Arbeit ist", so Kostmann.

Zur Person:

  • Alter: 50 Jahre
  • Wohnort: Hartberg
  • Beruf: Sozial- und Berufspädagogin
  • Familie: zwei erwachsenen Kinder
  • Hobbys: Radtouren
  • mehr zu "Omega" Hartberg
Das letzte Frauen Café vor der Corona Krise im Feber 2020 in Fürstenfeld: 2010 rief Sadika Kostmann das interkulturelle Frauen Café  in Hartberg ins Leben. Mittlerweile ist das Vernetzungstreffen von einheimischen und Frauen mit Migrationshintergrund in fünf Gemeinden erfolgreich etabliert.
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