Jeder 30ste
3.091 fahren in Hartberg-Fürstenfeld noch immer "schwarz"

- Ob Anhänger, Traktor oder Motorrad: über 3.000 schwarze Nummernschilder zieren noch die Fahrzeuge im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.
- Foto: Reinhard Posch
- hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer
Noch immer sind in Hartberg-Fürstenfeld schwarze KfZ-Kennzeichen unterwegs.
Seit genau 30 Jahren gibt es in Österreich die weißen Kfz-Kennzeichen mit Bezirkskürzel. Am 1. Jänner 1990 wurde umgestellt, ab diesem Zeitpunkt wurden keine "schwarzen Taferl" mehr ausgestellt. Doch auch nach 30 Jahren zeigt sich: das Schwarze Blech ist nicht umzubringen: Noch immer sind mehr als 165.000 Fahrzeuge mit alten Kennzeichen auf Österreichs Straßen unterwegs. Das ergibt eine Analyse der Wiener Städtischen Versicherung mit Zahlen vom Versicherungsverband Österreich.
Jeder Dreißigste ist "Schwarzfahrer"
Rund zwei Prozent der zugelassenen Fahrzeuge fahren damit noch "schwarz". Hartberg-Fürstenfeld ist österreichweit einer der Spitzenreiter: 3.091 schwarze Kennzeichen mit weißem "St" gibt es noch im Bezirk. In Relation zu den zugelassene Kraftfahrzeugen in Hartberg-Fürstenfeld, ist jedes 30ste Gefährt noch mit dem Schwarzblech unterwegs. Das sind rund vier Prozent aller zugelassenen Kraftfahrzeuge. Nur sechs österreichische Bezirke haben mehr. Steiermarkweit liegt Hartberg-Fürstenfeld hinter der Südoststeiermark mit 5.268 "Schwarzfahrer" sogar an zweiter Stelle.

- Das Puch-Motorrad von Reinhard Sandbichler aus Hartberg ist ebenfalls noch "schwarz" unterwegs.
- Foto: Reinhard Sandbichler
- hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer
Kein Ablaufdatum für schwarzes Blech
Eine Verpflichtung zum Austausch hat es nie gegeben, die auslaufenden Kennzeichen sind weiterhin gültig. Das bestätigt auch Karl Wurzer vom Sicherheitsreferat der Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld. "Für die schwarzen Kennzeichen gibt es kein Ablaufdatum. Erst bei jeder Ab- und Neuanmeldung wird ein neues Kennzeichen ausgegeben." Weiße Kennzeichen hätte jedoch den Vorteil, dass sie eine stärkere Rückstrahlkraft und bessere Lesbarkeit besitzen und damit das Unfallrisiko reduzieren.

- Auch Karl Posch aus Hartberg hat auf seinem Anhänger noch ein schwarzes "Taferl" montiert.
- Foto: Posch
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Zahl der schwarzen Taferl ist rückläufig
Genau aus diesem Grund wurde vor drei Jahrzehnten von Weiß auf Schwarz zu Schwarz auf Weiß umgestellt. Seither ist die Zahl der schwarzen Taferl konstant rückläufig. Waren vor fünf Jahren noch 220.000 österreichische Fahrzeuge mit dem Retro-Kennzeichen ausgestattet, sind es heute nur mehr 165.000.
Die Einführung war damals von einigen Diskussionen und alternativen Vorschlägen begleitet: Eine Version wollte nach amerikanischem Vorbild gar Slogans auf den Kennzeichen, wie "Wien ist anders", "Graz hat’s" oder "In Linz beginnt’s". Der Künstler Friedensreich Hundertwasser entwarf selbst Taferl und zog in den "Kennzeichenkrieg".



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