Helfen ist für sie Ehrensache

Stark für das Ehrenamt: Dr. Peter Zechner und Maria Zechner mit den Flüchtlingskindern beim Lauftraining. | Foto: Rauchenberger
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  • Stark für das Ehrenamt: Dr. Peter Zechner und Maria Zechner mit den Flüchtlingskindern beim Lauftraining.
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Sie setzen sich für andere ein, sie helfen, sie zeigen Interesse an ihren Mitmenschen und engagieren sich – ohne nachzufragen und ohne dafür bezahlt zu werden. Ihr Lohn sind Dank und Anerkennung. Gemeint sind die 560.000 Steirer, die ein Ehrenamt bekleiden. Anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts am 5. Dezember soll die Freiwilligenarbeit der Steirer und deren täglicher Einsatz in den Vordergrund gerückt werden.
Auch der Allgemeinmediziner Dr. Peter Zechner und seine Frau Maria Zechner aus Großwilfersdorf engagieren sich ehrenamtlich. Seit 2015 wurden in der Gemeinde 150 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran im Asylbewerberheim Hainfeld an der Autobahnabfahrt Ilz untergebracht. Zur Zeit leben dort noch etwa 90 Flüchtlinge, darunter 31 Kinder. "Den ersten Kontakt hatten wir durch unsere Ordination. Mein Mann und ich wollten helfen", schildert Maria Zechner die Gründung der Flüchtlingshilfe Ilz/Großwilfersdorf, die sich als Integrationshelfer versteht. "Der erste Schritt war, die Leute mit dem Nötigsten, wie Kleidung zu versorgen."

Große Hilfsbereitschaft

Dazu gründete Zechner eine eigene facebook-Gruppe, wo sie Dinge, die benötigt wurden, einfach als Posting in die Gruppe stellte. Mittlerweile zählt die Gruppe bereits 258 Mitglieder. Es geht darum, die Mitglieder auch am Laufenden zu halten.
Die Gruppe von Ehrenamtlichen aus Großwilfersdorf, Ilz und der umliegenden Gemeinden umfasst zur Zeit rund 30 Menschen. "Die Hilfsbereitschaft begeistert uns nach wie vor", so Zechner.

Gemeinsames Miteinander

Von Beginn an wurden von ehrenamtlichen Lehrern in der Flüchtlingsunterkunft beinahe täglich Deutschkurse angeboten. Im Schuljahr 2015/16 kam eine eigene Flüchtlingsklasse am Bundesschulzentrum mit 12 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren zustande, die von ehrenamtlichen Lehrern unterrichtet wurde. "Alle 12 Jugendliche haben die Abschlussprüfung für die Kursstufe A1 positiv bestanden, einige auch A2", freut sich Zechner und betont, dass zwei von den Jugendlichen bereits eine fixe Lehrstelle in der Region gefunden hätten. Seit 2016 gibt es auch eine eigene Nachmittagsschule an der NMS Ilz für Frauen und junge Männer, die nicht mehr schulpflichtig sind.
Dabei ist den Integrationsbegleitern das Miteinander besonders wichtig. Nicht nur beim Sportverein, sondern auch in der Sing- und Spielgruppe Großwilfersdorf sind bereits einige Flüchtlingskinder dabei. Auch beim Anlegen eines eigenen Gemüsegartens neben dem Asylbewerberheim waren alle begeistert bei der Sache.
Im März 2017 ist ein Benefizkonzert am Weingut Thaller geplant.

Ängste abbauen

Ein Flüchtling, der den Zechners besonders ans Herz gewachsen ist, ist der 20-jährige Abdalah aus Aleppo. Seit Jänner wohnt er bei Familie Zechner, die für ihn zur Zweitfamilie geworden ist.
"Natürlich war es auch für uns ein großer Schritt. Allerdings habe ich mich immer gefragt: Wie geht es einer Mutter, die ihren jüngsten Sohn fortschicken muss, nur damit er nicht in den Krieg ziehen muss." Mittlerweile sei Abdalah ein festes Familienmitglied geworden und stelle eine große Bereicherung auch für die Gemeinde dar.
"Man bekommt einen ganz neuen Zugang zu den anderen Kulturen. Erst durch den direkten Kontakt bekommen die sonst so fremden Flüchtlinge ein Gesicht, und die Angst wird kleiner."

Details

30 Personen engagieren sich derzeit ehrenamtlich bei der Flüchtlingshilfe Ilz/Großwilfersdorf. Informationen finden Sie auf der facebookseite Flüchtlingshilfe Ilz/Großwilfersdorf. Mehr zum Thema Ehrenamt gibt es auf www.ehrenamt.steiermark.at

Stark für das Ehrenamt: Dr. Peter Zechner und Maria Zechner mit den Flüchtlingskindern beim Lauftraining. | Foto: Rauchenberger
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