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Hilfe über die Grenzen hinweg

Hartberger Florianis helfen beim internationalen Feuerwehreinsatz in Nordmazedonien.
 | Foto: LFV Stmk. und BFV Hartberg
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  • Hartberger Florianis helfen beim internationalen Feuerwehreinsatz in Nordmazedonien.
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Hartberger Florianis helfen beim internationalen Feuerwehreinsatz in Nordmazedonien

Anhaltende Waldbrände in unterschiedlichen Mittelmeerregionen sowie im Bereich des westlichen Balkans drohen – trotz maximalem Kräfteeinsatz der örtlichen und überregionalen Löschkräfte – mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung wurden von den betroffenen Staaten Hilfsansuchen an die Europäische Kommission gestellt. Über den EU-Zivilschutzmechanismus erfolgte die Mobilisierung und Koordination weiterer Unterstützung, so auch jene von Löschteams aus Österreich. So wurden unter anderem Kräfte aus der Steiermark aktiviert und mittels Einsatzbefehles in die betroffenen Regionen nach Nordmazedonien für Löscharbeiten bzw. zur Sicherstellung der Wasserversorgung über lange Wegstrecken entsandt. Ebenfalls am Einsatz beteiligt waren Feuerwehroffiziere aus dem Bereichsfeuerwehrverband Hartberg.

Schwierige Löscharbeiten

Ein Vorauskommando, an welchem ABI Markus Allmer (BFV Hartberg) beteiligt war, brach bereits am 4. August in den Einsatzraum auf, um die Lage vor Ort zu erkunden. Tags darauf erfolgte von der Feuerwehr und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring die über 1.000 km lange und 24 Stunden dauernde Anreise der Einsatzkräfte (Fahrzeuge und Feuerwehrmitglieder) ins Einsatzgebiet. Vor Ort wurde unverzüglich mit den Löscharbeiten begonnen. Die steirischen Kräfte stellen unter anderem die Löschwasserförderung und den Wassertransport sicher. In Summe wurden von den steirischen Einsatzkräften mit den zehn Tanklöschfahrzeugen über 500.000 Liter Löschwasser durch Pendelverkehr der Löschfahrzeuge bzw. durch das Erstellen von Zubringleitungen mittels Schläuchen an die Einsatzstellen befördert.

Große Herausforderungen

Temperaturen jenseits der 40 Grad, Windgeschwindigkeiten um die 40 km/h und die wochenlange extreme Trockenheit begünstigen immer wieder das Auflodern bzw. die Ausbreitung der Flammen und stellen die Einsatzkräfte samt Gerät vor große Herausforderungen. Zur Sicherstellung der Schlagkraft der Einheiten vor Ort, wurde eine Rotation des Feuerwehrpersonals durchgeführt. So wurden über zwei AUA-Sondertransporte „frische“ Feuerwehrkräfte ins Einsatzgebiet geflogen und das Personal vor Ort wieder in die Heimat gebracht.

Endlich „Brand Aus“

Gemeinsam mit slowenischen und bulgarischen Einheiten und lokalen Kräften sowie der Zivilbevölkerung stemmten sich alle Beteiligten gegen das Flammeninferno, wo in den letzten zehn Tagen um jeden Meter Wald- und Wiesenboden und um jedes einzelne Haus mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen gekämpft wurde. Und dieser Kampf war erfolgreich, sodass die lokalen Behörden und offiziellen Vertreter des EU-Zivilschutzmechanismus am Freitagvormittag (13.08.2021) das Einsatzende für die österreichischen Kräfte offiziell bestätigt haben.
Die Rückverlegung in die Steiermark startete Freitagmittag, kurz nach dem offiziellen Einsatzende. Nach knapp 24-stündiger Heimreise traf die Einheit Samstagmittag, den 14. August, in Lebring ein und wurde dort von zahlreichen Feuerwehroffizieren – mit Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried an der Spitze – begrüßt. Beim Grenzübertritt von Slowenien nach Österreich wurden die „Florianis“ vom Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz und von der Feuerwehr Leibnitz nach „Feuerwehrart“ gebührend empfangen.

173 Feuerwehrmitglieder
Aus der Steiermark waren in Summe 173 Feuerwehrmitglieder eingesetzt, 132 davon mit 17 Fahrzeugen im direkten Auslandseinsatz, die sich in drei Kontingente aufgeteilt haben. 26 Feuerwehrmitglieder waren in den zehn Einsatztagen im Landesführungsstab tätig, 15 weitere im Bereich von Transport und Logistik. Von allen involvierten Feuerwehrmitgliedern wurden – vom Zeitpunkt der Alarmierung bis zur Rückkehr nach Lebring – 12.200 Leistungsstunden erbracht.

Hartberger Florianis

Bei diesem fordernden und einzigartigen humanitären internationalen Feuerwehreinsatz in Nordmazedonien waren zahlreiche Feuerwehrmitglieder aus dem Bereichsfeuerwehrverband Hartberg beteiligt.
Das 1. Kontingent stand unter dem Kommando von ABI Thomas Fessl (Deputy Teamleader) und ABI Markus Allmer (Stabschef des Bereitschaftskommandos der KHD-International) die als Vorauskommando die ersten steirischen Einsatzkräfte waren, die in Nordmazedonien eintrafen. Das 3. Kontingent stand unter dem Kommando von ABI Stefan Semlegger als Deputy Teamleader des gesamten österreichischen Waldbrand-EU-Moduls bestehend aus Kräften des LFV Niederösterreich uns des LFV Steiermark (zugleich Kommandant des steirischen Kontingents) und BI d.F. Hannes Haindl als Communication Officer vor Ort.
BI Alexander Wolf war bei der Erstalarmierung des Bereitschaftskommandos währen der Alarmierung der KHD-International im LFÜST tätig. Während des gesamten Einsatzes wiederholt im Landesführungsstab (untergebracht in der Feuerwehr und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring) waren BI d.F Hannes Kern (als Leiter des Stabes) sowie BI d.F. Thomas Gamauf und ABI Christian Hatzl als Stabsoffiziere im LFÜST tätig.
„Das erste Kontingent der KHD-International hat durch beherzten Einsatz zwei Dörfer vor der Zerstörung durch das Feuer gerettet. Die Kameraden gelten in Nordmazedonien als Helden. Es werden Straßen nach ihnen benannt. Fuhren die Feuerwehrkräfte durch die Dörfer, liefen die Menschen auf die Straßen und klatschten, um sich zu bedanken“, so ABI Stefan Semlegger in seinem abschließenden Resümee über den erfolgreichen Feuerwehreinsatz.

Bericht und Fotos: LFV Stmk. und BFV Hartberg

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