Lärmschutzwand künstlerisch gestaltet

Neun Jahre kämpften die Anrainer der Wechselbundesstraße in Seibersdorf bei Grafendorf um eine Lärmschutzwand. Da so eine Lärmschutzwand nicht das Sinnbild für Schönheit in der Natur darstellt, entschloss sich Anrainerin Maria Urban, die Seite in Richtung Häuserfront künstlerisch zu gestalten. Zur Eröffnung ihrer Privatgalerie im Freien lud sie die Nachbarn zu einer Feier. „Es fahren täglich, laut einer Zählung der Straßenverwaltung, weit mehr als 10.000 Autos vorbei. Heuer im August, nach vielen Unterschriftenaktionen und regem Schriftverkehr mit den Behörden, war es endlich so weit, die Lärmschutzwand wurde nach zahlreichen Problemlösungen und Widerständen gebaut. Wir Anrainer sind überglücklich und können nachts seit langer, langer Zeit wieder bei offenem Fenster schlafen“, sagte Maria Urban anlässlich der Eröffnung ihrer ganz besonderen Galerie. Die Künstlerin entschloss sich, die Lärmschutzwand mit Szenen und Erlebnissen aus ihrem Leben zu verschönern. „In meiner Freiluftgalerie schildere ich in Tonbildern mein ganzes Leben. Von den wichtigen Ereignissen meiner Kindheit über Schulzeit, Beruf, Ehe, Hausbau, Kind, Reisen und vielem mehr bis heute. Die Bilder sind naturalistisch oder abstrakt, rund, oval, rechteckig, viereckig, einfarbig oder auch bunt, ich habe sie gestaltet, wie das Erlebnis eben zum Bild passt“, erklärte Urban.
Lebensaufgabe
Bis jetzt hat Maria Urban etwa ein Drittel ihrer Lebenserlebnisse in Ton gestaltet. Das sind 45 wetterfeste Bilder, die in einer Reihe die Innenseite der Lärmschutzwand nun zieren. „Die Mauer ist drei Meter hoch, da kann ich noch eine Reihe ober- und unterhalb anbringen. Es ist für mich eine absolute Lebensaufgabe, die mir unendlich viel Freude bereitet und mich total begeistert“, meinte Urban, nachdem sie ihren über 30 Nachbarn die Werke erklärt hatte und sie zu einer Feier in ihr Haus lud.