Soziale Dienste Hartberg-Fürstenfeld
Leben mit Demenz ist Leben im Moment

Das Team von "Leben mit Demenz" (v.l.n.r.): Maria Milchrahm, Martina Sommer, Silvia Tromayer, Tamara Prem und Klaudia Lechner bilden das Team von "Leben mit Demenz". | Foto: Olga Seus
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Rund 55 Millionen Menschen sind weltweit an Demenz erkrankt, in Österreich allein sind es 130.000.

HARTBERG. Demenz bezeichnet eine Gehirnerkrankung, die mentale Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung und Sprachgefühl einschränken. Alzheimer ist übrigens nur eine von vielen unterschiedlichen Demenzerkrankungen, mit rund zwei Drittel der Erkrankten aber sowohl die bekannteste als auch die häufigste.

Zunehmende Vergesslichkeit

„Wir sagen ‚Vergessliche’ dazu. Der Begriff Demenz hat so einen Schrecken“, sagt Silvia Tromayer vom Projekt „Leben mit Demenz“ der Sozialen Dienste Hartberg-Fürstenfeld. „Und wir alle vergessen hin und wieder etwas.“ Doch spätestens, wenn diese Vergesslichkeit mehr wird und beginnt, das Leben einzuschränken, sollte gehandelt werden.

In der Gruppe sind die einzelnen Mitglieder viel motivierter als allein. | Foto: Silvia Tromayer
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Wichtig ist Abklärung, denn nicht jede Vergesslichkeit ist gleich ein Anzeichen für Demenz, erklärt Projektkoordinatorin Tamara Prem. „Aber um unsere Dienste in Anspruch zu nehmen, benötigt man keinen medizinischen Befund“.

"Leben mit Demenz"

2020 wurde "Leben mit Demenz" ins Leben gerufen mit einem Team, das aus der Praxis kommt. Gerade eben ist das Projekt innerhalb der Sozialen Dienste umgesiedelt, hat sich um einen Gruppenraum erweitert. Angeboten werden Unterstützungsleistungen für Erkrankte, die sich selbstständig oder in häuslicher Pflege daheim befinden.

Klaudia Lechner ist Obfrau der Sozialen Dienste, die das Projekt "Leben mit Demenz" betreuen. | Foto: Olga Seus
  • Klaudia Lechner ist Obfrau der Sozialen Dienste, die das Projekt "Leben mit Demenz" betreuen.
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„Damit entlasten wir das ganze System, denn wir helfen mit, dass die Patientinnen und Patienten solange wie möglich zu Hause betreut werden können. Wichtig sind uns die Würde und das Wohlbefinden aller Beteiligter", sagt Klaudia Lechner, Obfrau der Sozialen Dienste.

Wird Demenz ein größeres Probelm?

Im Mittelpunkt stehen sowohl Menschen mit Demenz als auch Angehörige bzw. das gesamte Familienumfeld. Das Angebot umfasst Informationen, Schulungen z.B. von Angehörigen, mobile Demenzbegleitung und Vermittlung von Alltagsunterstützung.

Gruppentreffen

Nicht zuletzt gibt es Gruppentreffen – zum einen „Kunterbunt Aktiv“ mit einem parallelen Angehörigentreff, und zum anderen wird gerade „Übung macht das Leben“ etabliert. Hier gibt es bei beginnender VergesslichkeitÜbungen und ein App-Training, um die mentale Leistungsfähigkeit zu fördern und auf dem Stand zu halten.

Silvia Tromayer betreut das App-Training. | Foto: Olga Seus
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"Wichtig ist uns, dem Thema den Schrecken zu nehmen. Gerade zu Beginn der Krankheit kann man eine Menge machen, um das geistige Potenzial zu erhalten und damit eine möglichst hohe Lebensqualität zu sichern. Wichtig ist, sich geistig fit zu halten und nicht zu vereinsamen, denn Isolationbeschleunigt den Verlauf", sagt Silvia Tromayer. Gerade deshalb sind Gruppentreffen und der Kontakt so wichtig. Und auch wenn sich die Gruppenmitglieder nicht an einzelne Personen oder Übungenerinnern, so bleibt doch ein Wohlgefühl, eine positive Grundstimmung erhalten.

Gruppenerlebnisse wie eine gemeinsame Faschingsfeier werden zwar nicht immer erinnert, sorgen aber für eine gute Grundstimmung. | Foto: Silvia Tromayer
  • Gruppenerlebnisse wie eine gemeinsame Faschingsfeier werden zwar nicht immer erinnert, sorgen aber für eine gute Grundstimmung.
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"Darum geht es uns. Dass man sich wohl fühlt. Im Hier und Jetzt. Denn das ist oft das Einzige, was Demenzpatientinnen undDemenzpatienten bleibt." "Leben mit Demenz" erreicht man unter 03332/6606615 oder LebenmitDemenz@sdhf.at.

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