HARTBERG
Mit Motorsäge und Bagger für den Naturschutz
Im Natur- und Europaschutzgebiet Hartberger Gmoos laufen zurzeit umfangreiche Pflegemaßnahmen.
Das Hartberger Gmoos stellt als Natur- und Europaschutzgebiet einen wertvollen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten dar. Bedingt durch Entwässerungsmaßnahmen sowie Änderungen der Nutzungsformen hat sich das Gebiet im Laufe der Zeit verändert. „Teils auch zum Leidwesen der Biodiversität“, so Markus Ehrenpaar, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Steiermark.
Gehölzrückschnitte
Auf Basis botanischer und zoologischer Erhebungen erstellte das Ökoteam – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung in Zusammenarbeit mit dem Zoologen Frank Weihmann vom Naturschutzbund Steiermark im Jahr 2019 einen Naturraumentwicklungsplan für das Gmoos. Dieser Plan dient jetzt als Grundlage für umfangreiche Pflegemaßnahmen im Zuge des durch das Land Steiermark und die EU geförderten Programmes für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Von Jänner bis März erfolgen im Gmoos Gehölzrückschnitte von Weidengebüschen, um die anhaltende Verbuschung des Gebietes zu hemmen und dem Verlust von seltenen Wiesenlebensraumtypen entgegenzuwirken. „Damit wird auch die Attraktivität dieser Flächen für bodenbrütende Vögel, die ihre Nester in der Wiese errichten, beibehalten“, so Weihmann.
Zwölf neue Gewässer
Gleichzeitig wurden verteilt über das Gebiet zwölf Gewässer angelegt, die als Laichhabitate für Amphibien sowie als Lebensraum wassergebundener Insekten und bodenbrütender Vögel dienen. Für die verschiedenen Fledermäuse im Gmoos werden spezielle Nistkästen angebracht, als umweltbildende Maßnahmen wurden sogenannte Totholzpyramiden und Käferlarvenburgen errichtet, die mit Informationstafeln versehen werden. Die Verantwortlichen bemühen sich auch den Wiesenknopf-Ameisenbläulig (eine Schmetterlingsart) im Gmoos anzusiedeln.
Der Hartberger Bgm. Marcus Martschitsch dankte den Verantwortlichen des Naturschutzbundes, allen voran Bezirksobmann Johann Rieger, für ihren Einsatz und betonte den Stellenwert des Gmooses als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Naherholungsraum für die Bevölkerung.
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