Straßburg - "Europa Hauptstadt"
Straßburg hat 212 116 Einwohner und ist damit die 7. größte Stadt Frankreichs. Die Stadt ist sehr bedeutend für Europa. Hier sind der Sitz des Europarats, des Europaparlaments und der Sitz des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
Straßburgs gut erhaltene historische Altstadt, die1988 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, wird von der Ill umflossen. Wahrzeichen der Stadt ist das 1176–1439 erbaute romanische-gotische Straßburger Münster. Der Münsterplatz gehört zu den schönsten europäischen Stadtplätzen. Sehr beliebt ist das so genannte „Gerberviertel“ im Stadtteil „La Petite France“ am Ufer der Ill und mehrerer Kanäle mit den Fachwerkhäusern, kleinen Gassen und den typischen Dachgauben. Früher lag auf dieser Insel ein Militärkrankenhaus, in der Soldaten mit der sogenannten „Franzosenkrankheit“ behandelt wurden – man bezeichnete so abwertend die Syphilis zu Zeiten, als Straßburg noch nicht französisch war.
Im Mittelalter gehörte Straßburg zum Heiligen Römischen Reich. Unter der Regentschaft der Familien Müllenheim und Zorn, entwickelte sich die Stadt zu einem kleinen Wirtschaftszentrum.
In der Zeit zwischen 1529 und 1598 war Straßburg lutherisch, aber nach geraumer Zeit setzte sich die katholische Partei wieder durch.
1871, nach dem deutsch-französischen Krieg, wurde Straßburg vom neu gegründeten Deutschen Reich zur Hauptstadt des Reichslandes Elsass-Lothringen erklärt. Die politische Situation nach dem Krieg war schwierig, denn die Mehrheit der Bevölkerung stand der Eingliederung in das Deutsche Reich ablehnend gegenüber. Das zeigte die damalige Reichswahl.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Thronverzicht des Kaisers erklärte sich Elsass-Lothringen zur unabhängigen Republik Elsass-Lothringen, wurde aber innerhalb weniger Tage von französischen Truppen besetzt. Vom 11. bis zum 22. November herrschte in Straßburg eine kommunistische Räterepublik; an deren Niederschlagung erinnert heute der Name einer der Hauptstraßen, die „Rue du 22 Novembre“. Die Stadt wurde danach gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 wieder Frankreich zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der offiziellen Befreiung der Stadt durch die 2. Französische Panzerdivision unter General Philippe de Hauteclocque am 23. November 1944 galt es zunächst, die Zerstörungen, die die englisch-amerikanischen Luftangriffe in der Altstadt und den Industriegebieten angerichtet hatten, zu beheben. Es wurden neue Wohnviertel errichtet, denn der Krieg hatte seine Spuren hinterlassen. Um 1950 siedelten sich der Europarat und das Europäische Parlament an.
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