Prolactal: Entlassungen drohen
Eine Hiobsbotschaft gibt es für den Wirtschaftsstandort Hartberg. Rund 50 der zurzeit 100 MitarbeiterInnen der Firma Prolactal wurden am 27. Dezember beim Arbeitsmarktservice Hartberg mittels vorgeschriebenem Frühwarnsystems zur Kündigung angemeldet.
„Die Einstellung der Quargelproduktion im Jänner 2010 und die wirtschaftlich schwierige Lage, die auf die anderen Produktbereiche durchschlug, machen eine weitere Redimensionierung notwendig“, so Prolactal Geschäftsführer Peter Demetler, der in einer Aussendung die „massiven Folgewirkungen der Diskussionen um die Listerienvorkommen sowie die Verunsicherung der Lieferanten und Kunden“ als Gründe nennt.
Am Standort Hartberg, der mit einer Kapitalspritze von rund 3 Millionen Euro abgesichert werden soll, will man sich auf das Kerngeschäft - die Herstellung von Milch- und Molketrockenprodukten sowie Milch- und Molkederivaten - konzentrieren. „Das Geschäft wird redimensioniert, nur durch diese Maßnahmen kann der Standort Hartberg weiter bestehen und der Arbeitsplatz von rd. 50 MitarbeiterInnen erhalten bleiben“, so Demetler, der betont, dass das Unternehmen bestrebt ist, „den Mitarbeitern bei der Jobsuche zu helfen und sie im näheren Umfeld zu vermitteln.“
Stimmung am Tiefpunkt
„Die Meldung hat sich wie ein Lauffeuer in der Firma verbreitet, verständlich, dass die Stimmung am Tiefpunkt ist“, so der Angestellten-Betriebsratsvorsitzende Werner Stoppacher, der am 27. Dezember in der Früh über die drohenden Maßnahmen informiert wurde. Mit Unterstützung der Gewerkschaftsvertreter sollen weitere Schritte beraten werden. „Für mich ist das Ausmaß der drohenden Kündigungen nicht wirklich erklärbar“, so Stoppacher, der selbst schon seit 27 Jahren im Unternehmen tätig ist.
Kaum Hilfe möglich
„Betroffen darüber, dass 50 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren“, zeigt sich der Hartberger Bürgermeister Karl Pack, der von der Firmenleitung persönlich über die Maßnahmen informiert wurde.
„Auf der anderen Seite müssen wir froh darüber sein, dass der Eigentümer bereit ist, Geld für Sanierungsmaßnahmen in die Hand zu nehmen und das Werk nicht gegen die Wand fährt.“
Aus Sicht der Gemeinde gibt es wenige Möglichkeiten den Betroffenen zu helfen, „bei möglichen Verhandlungen von Prolactal mit Nachmietern werden wir selbstverständlich versuchen, Hilfestellungen zu leisten.“ In der „Schau(mmh)fabrik“, die der Pinkafelder Konditor Helmut Ulreich am derzeitigen Triumph-Standort errichten wird, „könnte der eine oder andere Prolactal-Mitarbeiter unterkommen.“
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