Fridays For Future
Das Klimacamp am Ballhausplatz geht weiter

Helene (2.v.l.) demonstriert mit ihren Mitstreitern von Fridays For Future für den "Klima-Corona-Deal". | Foto: Mathias Kautzky
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  • Helene (2.v.l.) demonstriert mit ihren Mitstreitern von Fridays For Future für den "Klima-Corona-Deal".
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Fridays For Future zelten am Ballhausplatz für den Klima-Corona-Deal: Zuerst war eine Woche geplant, dann wurde verlängert.

INNERE STADT. Helene ist 15 Jahre alt und wohnt normalerweise ein paar Kilometer von der Wiener Stadtgrenze entfernt. Seit ein paar Tagen übernachtet sie allerdings im Zentrum Wiens, nämlich am Ballhausplatz: "Wir von Fridays For Future zelten hier von Mittwoch bis Mittwoch, insgesamt 168 Stunden lang", erklärt die Schülerin. "Damit wollen wir die Bundesregierung an ihre Pflicht erinnern, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Das geht aber nur mit dem 'Klima-Corona-Deal.'"

38 Milliarden fließen nun an Hilfsgeldern, um die finanziellen Folgen der Coronakrise abzumildern. Fridays For Future (FFF) befürchten allerdings, dass dabei der Klimaschutz vergessen wird. "Beim 'Klima-Corona-Deal' sollen Klimaforscher bei den Verhandlungen um die Verwendung der Hilfsgelder mitreden können, damit das Geld zugleich dem 1,5-Grad-Umbau der Wirtschaft zugutekommt." Unterstützt wird der "Klima-Corona-Deal" von mehr als 100 NGOs - darunter etwa Attac und Global2000 - und 500 Wissenschaftern. Auch in Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Bregenz gibt es dazu Protestaktionen. "Wohin die staatlichen Hilfsgelder fließen wird entscheiden, ob Österreich die Klimawende schaffen kann."

Die Schüler lassen sich weder von klirrender Kälte in der Nacht noch von schwüler Mittagshitze von ihrem Protest für mehr Klimaschutz abhalten. | Foto: Fridays For Future
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Zelten für mehr Klimaschutz

Am Zaun des Burggartens sind einige bunte Zelte aufgebaut, dazwischen immer wieder Transparente und Demo-Schilder: "Gemeinsam hinter der Wissenschaft" steht etwa darauf, "CO2-Party is over" und auch "Gemeinsam schaffen wir jede Krise." Sind alle Schüler durchgehend für sieben Tage hier, oder wechseln sie sich ab? "Wir zelten im Schichtbetrieb und lösen einander alle paar Tage ab. In der Nacht sind immer mindestens zwei von uns da, insgesamt sind wir etwa 40 Leute", sagt Helene. Am Sonntagnachmittag waren rund 15 Klima-Aktivisten anwesend: Wer nicht gerade Passanten über die Ziele der Protestaktion aufklärt, stimmt Protestlieder mit Gitarrebegleitung an oder tanzt dazu - stets wird dabei der 1-Meter-Corona-Abstand beachtet, dazu werden permanent Gesichtsmasken getragen.

Wir funktioniert das mit dem Essen? "Das wird uns von Freiwilligen vorbeigebracht, die es vor dem Wegwerfen gerettet haben." Wie ist das Klima am Ballhausplatz, etwa in den Nachtstunden? "So um vier Uhr in der Früh ist es wirklich saukalt. Vorletzte Nacht mussten wir auf- und ablaufen, um uns aufzuwärmen. Am Tag wiederum ist es oft sehr schwül, und das schon Anfang Mai", merkt Helene an.

Umweltministerin Leonore Gewessler hat Fridays For Future am Ballhausplatz besucht. | Foto: Umweltministerium
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Der Bundespräsident kommt mit seinem Hund vorbei

Immer wieder bleiben Passanten vor dem Klimacamp stehen, dabei herrscht durchwegs positive Stimmung. Aber auch von der Politik gibt es Unterstützung - sogar aus höchsten Kreisen: So kam bereits Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zu Besuch auf den Ballhausplatz, und auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen schaute vorbei: bei einem Spaziergang mit seinem Hund Juli.

Wie ist das an Helenes Schule mit dem Klimaschutz? "Den meisten ist unsere Zukunft nicht egal. Oft diskutieren wir aber auch mit Gleichaltrigen die der Meinung sind, wir sollten lieber in die Schule gehen und uns dort bilden, als für mehr Klimaschutz zu demonstrieren", sagt die 15-jährige. "In meinem Freundeskreis haben aber alle dieselbe Einstellung wie ich. Und wir werden immer mehr."

Zunächst zelteten die Jugendlichen von Fridays For Future von 6. bis 13. Mai, dann wurde verlängert: Ab Freitag, 15. Mai wird das Klimaschutz-Zeltlager am Ballhausplatz wieder aktiviert, um für den Klima-Corona-Deal zu demonstrieren.

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