Dauerdiskussion
2005 begonnen, 2017 am Höhepunkt , jetzt wieder Thema

Ist der Autobahnanschluss im Anflug? Diskussion wieder aufgeflammt. | Foto: Roger Weixelbraun
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Im Dezember 2005 waren Landeshauptmann Herwig van Staa und Bürgermeisterin Hilde Zach wohl die politischen Ideengeber für den Autobahnanschluss Flughafen. 2017 erreichte die Diskussionen einen Höhepunkt, jetzt ist das Thema wieder auf der Tagesordnung.

INNSBRUCK. Die Idee ist nicht neu, die Argumente haben sich kaum verändert und die politischen Forderungen kommen einem auch schon bekannt vor. Der Autobahnanschluss Flughafen hat es wieder in die Hitparade der politischen Diskussionen geschafft. Im Dezember 2005 feierte Innsbruck den Spatenstich für den Autobahnanschluss Mitte. Neben den Abfahrten Kranebitten, West, Süd und Ost, war das der fünfte Autobahnanschluss im Stadtgebiet. Gleichzeitig wurde von den politischen Verantwortlichen, damals Landeshauptmann van Staa und Bürgermeisterin Zach, mit dem Anschluss Flughafen die Nummer sechs angeregt.

Wird ein Autobahnanschluss Flughafen benötigt?

Inn-Verlegung

Es wurde ruhig um die Idee, ehe die Inn-Verlegung für neue Ideen sorgte. Die Verlegung des Inn-Flussbetts bei gleichzeitiger Verkürzung der Landebahn um 60 m wurde im Februar 2009 abgeschlossen. Von der Inntalautobahn auf Höhe des bestehenden Autobahnrastplatzes über eine Innbrücke westlich des „Pulverturm-Areals“ direkt zum Parkhaus des Flughafens war ein Vorschlag. Im ÖROKO 2.0 findet sich mit der Position Vk 12 die Maßnahme "A12 Inntalautobahn - Anschlussstelle Flughafen, strategische Trassenfreihaltung". 2017 lebte die Diskussion erneut auf.

Der Inn wurde 2009 verlegt. | Foto: Land Tirol
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Arbeitsübereinkommen

Der Verkehrsausschuss hatte sich 2017 entsprechend dem Beschluss im Stadtsenat, mit einem Gemeinderatsantrag von GR Helmut Buchacher zu beschäftigen, und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer soll mit der ASFINAG Verhandlungen führen.  Eine Initiative hat sich in den sozialen Medien gegründet: "Wir sind die Bürgerbeteiligung der Autobahnabfahrt Flughafen Innsbruck". Im Jänner 2018 wollte FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger den damaligen Infrastrukturminister Norbert Hofer von dem Projekt überzeugen. Das Thema stand weiterhin auf der politischen Agenda. Im Arbeitsübereinkommen der ehemaligen Stadtregierung steht: "Gemeinsam mit dem Land Tirol und der ASFINAG wollen wir einen Autobahnanschluss des Flughafens ohne Anschluss an den Stadtverkehr initiieren und einfordern." Jetzt ist das, vor allem in Vorwahlkampfzeiten,  beliebte Thema wieder auf der Tagesordnung    

Zukunft Flughafen

„Bürgermeister Georg Willi nützt anscheinend jede Gelegenheit um den Flughafen Innsbruck in Frage zu stellen. Wenn ein Bürgermeister der Stadt Innsbruck solche Aussagen trifft, erzeugt dies eine starke Verunsicherung bei den Mitarbeitern und Unternehmen am und im Umfeld des Flughafens sowie weit drüber hinaus. Solche undurchdachten Äußerungen sind unverantwortungsvoll, denn sie schaden dem Airport Innsbruck, der sich gerade von den schweren Pandemiejahren wirtschaftlich erholt“, so reagiert die Innsbrucker Landtagsabgeordnete und VP-Industriesprecherin Patrizia Zoller-Frischauf auf das Statement von Bgm. Georg Willi zur Autobahnabfahrt für den Flughafen in den Frühnachrichten von ORF Radio Tirol. Dort hat Willi die Zukunft des Flughafens aufgrund der Klimakrise generell in Frage gestellt. Bereits 2019 gab es eine intensive Politdiskussion über den Flughafen

BezirksBlätter Innsbruck Artikel: Landeshauptmann spricht Machtwort zum Flughafen

Standortfaktor

"Umweltpolitik ist wichtig, aber bitte mit Hausverstand. Der Innsbrucker Flughafen ist ein bedeutender Standortfaktor für die Tiroler Industrie. Er sichert tausende Arbeitsplätze in der gesamten Region. Gerade jetzt, wo die Konjunktur aufgrund des Angriffskriegs Putins auf die Ukraine eintrüben kann, haben wir als Politik eine hohe Verantwortung, nicht leichtfertig Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen", so LA Zoller-Frischauf in Richtung des Grünen Bürgermeisters. Der Airport Innsbruck sei auch für den Wissens- und Wirtschaftsstandort Innsbruck, sowie für die Mobilität der Tiroler und den Tourismus im ganzen Land unverzichtbar. Der Flughafen sei ein Motor für Weltoffenheit und für unseren Wohlstand, unterstreicht die Innsbrucker VP-Landtagsabgeordnete die wirtschaftliche Bedeutung des Airports.

„Die eigene Autobahnabfahrt für den Flughafen Innsbruck ist eine langjährige Forderung der Volkspartei, sowohl auf Landes- wie auch auf Stadtebene. Damit würde man den Umwegverkehr, durch die Stadt vermeiden und gleichzeitig auch Staus und Abgase wesentlich reduzieren. Deshalb stehen wir der erneuten Prüfung durch die ASFINAG zur Realisierung positiv gegenüber“, stellt Patrizia Zoller-Frischauf fest.

Seit viele Jahren ein Thema: Autobahnanschluss für den Flughafen. | Foto: Flughafen
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"Grünes Veto schockierend"

Schockiert zeigt sich der Innsbrucker FPÖ-Stadtparteiobmann und Stadtrat Rudi Federspiel in einer Aussendung über die politische Haltung der Tiroler Grünen bezüglich dem Flughafen Innsbruck: „Die Aussagen von Bürgermeister Georg Willi hinsichtlich des Innsbrucker Flughafens sind erschreckend“, erläutert Federspiel, der darauf verweist, dass der Airport nicht nur immense Bedeutung für den Tourismus in Tirol hat, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber ist: „Will der grüne Bürgermeister diese Arbeitsplätze gefährden“, fragt Federspiel zugleich. Der FPÖ-Politiker betont die wirtschaftliche Bedeutung: „Der Innsbrucker Flughafen – einer der größten in Österreich – hat immense Bedeutung vor allem für die Wintertouristen – allein im Jahr 2018 wurden 1.119.347 Passagiere abgefertigt.“
Beiträge der BezirksBlätter Innsbruck-Redaktion zum Flughafen finden Sie auch hier

Anbindung Überfällig

Die neue Autobahnanbindung sei für den FPÖ-Stadtrat längst überfällig: „Das Veto der  Grünen gegen jegliche Verkehrsentlastung im Westen der Landeshauptstadt durch eine neue Autobahnabfahrt am Flughafen ist unverständlich, denn die Anrainerinnen und Anrainer leiden massiv unter der Verkehrssituation, und das seit Jahren“, stellt Federspiel fest, der auf diesbezügliche Initiativen der FPÖ auch im Gemeinderat verweist. Er erinnert ebenso, dass die Feuerwehr Wilten seit Jahren eine Abfahrt auf die Autobahn einfordert.

„Das vorliegende Gesamtprojekt würde es möglich machen und ebenso auch die Gemeinden des westlichen Mittelgebirges besser anbinden.“

Für Federspiel ist Willi als Stadtoberhaupt nicht  mehr länger tragbar: „Er gehört in die sprichwörtliche politische Wüste geschickt", erklärt er abschließend in der Aussendung.

Entlastung

Anlässlich der neu aufgeflammten Diskussion zu einer von vielen Seiten gewünschten Autobahnabfahrt beim Flughafen Innsbruck, zeigt sich Für Innsbruck Klubobmann GR Lucas Krackl in einer Aussendung über die jüngsten Aussagen des Bürgermeisters verwundert. Mit einer eigenen Abfahrt könnten verkehrsgeplagte Anrainer aber auch viele Innsbruckerinnen und Innsbrucker im Umfeld entlastet werden. Zudem wäre der sinnlose Umwegverkehr der Menschen aus dem Mittelgebirge zur Autobahn überholt. Für Tourismusunternehmen aber auch die vielen Gäste des Flughafens wäre die Erreichbarkeit massiv verbessert. Für Innsbruck fordert den Bürgermeister auf sich nicht ständig gegen den Flughafen zu stellen sondern für die Menschen etwas zu erreichen. „Anstatt sich für positiv für spürbare Verbesserungen in der Lebensqualität der Bevölkerung einzusetzen, bemüht sich der Bürgermeister abermals darum, den Flughafen schlecht zu reden. Dabei sollte es mittlerweile bis zu den letzten Grünen durchgedrungen sein, dass ihre feindliche Haltung weder politisch noch in der Bevölkerung große Unterstützung findet und es durchaus Themen gibt, die mehr Engagement verlangen würden“, so Krackl.

„Wir stehen zur Autobahnabfahrt Flughafen Innsbruck. Unsere Maßgabe dabei ist es, die Lebensqualität der Menschen im Westen der Stadt deutlich zu verbessern. Die Autobahnab- und auffahrt muss daher derart gestaltet sein, dass es zu keiner neuen Stadteinfahrt kommt und ein Durchfahren ins Zentrum unterbunden wird. Unser Ziel ist es, die Anrainer im Westen von unnötigem Verkehr, Lärm und Gestank zu befreien und ihnen mehr Lebensqualität zu geben“, erläutert Krackl die Position von Für Innsbruck.

Verhandlungen

„Warum der Bürgermeister die bis 2018 geführten Verhandlungen schlichtweg ignorierte muss er selber beantworten. Es wäre höchstens an der Zeit, dieses Projekt wieder aufzunehmen und Verhandlungen mit der ASFINAG und dem Bund zu führen. Im Sinne unseres Für Innsbruck Programmes ‚Eine Stadt für die Menschen‘ sollte die mehrfach beantragte Einhausung der Autobahn im Westen gleich in einem Paket mitverhandelt werden. Hier könnte Georg Willi erstmals einen großen Wurf landen - sofern er das will“, schließt Krackl.

ASFINAG Finanzierung

Erfreut zeigt sich FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger über das Umdenken der zuständigen Infrastrukturministerin Leonore Gewessler bezüglich einer eigenen Autobahnabfahrt Flughafen Innsbruck in einer Aussendung. „Aufgrund eines Antrages der FPÖ-Fraktion bezüglich der Realisierung dieses Projektes im Landtag, antwortete die grüne Ministerin, dass sie die ASFINAG anweisen wird, diese neue Abfahrt zu prüfen, was längst überfällig ist“, stellt Abwerzger fest, der zugleich festhält:

„Die ASFINAG muss die Autobahnabfahrt Flughafen auch finanzieren, denn Tirol ist die sprichwörtliche Cashcow der Bundesgesellschaft, allein aufgrund der massiven Mauteinahmen über den Brenner.“

Für den Tiroler FPÖ-Chef ist die Realisierung längst überfällig, denn „der Innsbrucker Flughafen hat nicht nur große Bedeutung für den heimischen Tourismus, sondern auch für die internationalen Tiroler Großunternehmen, zugleich verursachen aber die steigenden Passagierzahlen ein innerstädtisches Verkehrschaos, was unzumutbar ist.“ Für Abwerzger ist die ablehnende Haltung der Tiroler und Innsbrucker Grünen in dieser Frage unverständlich. „Wenn sich sogar die grüne Ministerin positiv dazu äußert, dann sollten auch LH-Stv. Ingrid Felipe und der grüne Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi ihren Widerstand überdenken, im Interesse der Anrainerinnen und Anrainer und zum Wohle des Wirtschaftsstandortes Tirol.“

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