Innsbruck West
Bahn frei für zweiten Recyclinghof

Ein Recyclinghof im Westen Innsbrucks soll Erleichterungen bringen. | Foto: IKB
  • Ein Recyclinghof im Westen Innsbrucks soll Erleichterungen bringen.
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INNSBRUCK. Ein Gemeinderatsantrag hat Klarheit in Sachen Recyclinghof West gebracht. Eine Mehrheit war dafür: "die IKB umgehend anzuweisen, die Arbeiten für die Realisierung eines zweiten Recyclinghofes im Westen Innsbrucks fortzuführen, die entsprechend Kosten für die möglichen Varianten zu ermitteln und diese sodann bis spätestens Ende März 2021 zur endgültigen Entscheidung im Gemeinderat vorzulegen, auf dass dieser dann die konkrete Umsetzung beschließen kann." Das Stadtblatt hat bei Antragsteller Gemeinderat Helmut Buchacher nachgefragt.

Forderung

Die SPÖ – allen voran Helmut Buchacher – fordert schon seit Jahren einen zweiten Recyclinghof. „Das ist verkehrs-, umwelt- und bevölkerungspolitisch sinnvoll und nachhaltig“, sind Buchacher und die Mehrheit des Gemeinderats überzeugt. Zuletzt räumt Buchacher mit der Suggestion des Bürgermeisters auf, welcher unterstellt, Buchacher würde einen zweiten Recyclinghof in Kranebitten fordern: „Das ist haltlos, eine solche Erwägung hat es nie gegeben. Der beste und geeignetste Standort soll es werden. Ein Vorschlag meinerseits zielt auf den Bereich des alten Flughafens ab. Unsere Forderung hat vergangenen Donnerstag eine Mehrheit gefunden, in diesem Sinne gilt es den Antrag jetzt auch umzusetzen“, hält Buchacher fest. Den Stadtblatt-Beitrag über die Politdiskussion im Oktober können Sie hier nachlesen

Stadtblatt Interview

Stadtblatt: Warum ist Ihnen der Recyclinghof West wichtig?
Helmuth Buchacher: Die Situation am bestehenden Recyclinghof ist schlicht unerträglich und das permanent. Es geht mir um umwelt- und verkehrspolitische Erwägungen und darum, dass im Westen mittlerweile beinahe ein Drittel der Innsbrucker Bevölkerung wohnt. Diese Menschen dazu zu zwingen, ihren Müll mit dem Auto quer durch Innsbruck zu transportieren, kann eigentlich auch nicht im Sinne der Grünen sein. Deshalb habe ich unsere Koalitionspartner daran erinnert, dass dieses Vorhaben endlich umgesetzt werden muss.
Das Projekt ist auch im Koalitionsübereinkommen fixiert, warum gab es dennoch eine derartige politische Diskussion?
Die Gründe des Bürgermeisters, die er zuerst medial und dann erst intern kommuniziert hat, sind meines Erachtens nicht plausibel. Mit Anrainerbelastung zu argumentieren, bevor überhaupt ein Standort mit einem entsprechenden Zufahrtskonzept etc. erarbeitet ist, hat wohl kaum einen Sinn. Aber dass mein Antrag im letzten Gemeinderat eine Mehrheit gefunden hat, spricht ohnehin für sich.
Wie geht es mit dem Projekt jetzt weiter?
Da der Gemeinderat mehrheitlich die Umsetzung wünscht, muss der Stadtsenat nun weitere Schritte in diese Richtung unternehmen. Das ist der normale Lauf der Dinge.
Nach der Abstimmung wünschte Ihnen Bgm. Willi viel Glück bei den Gesprächen mit der Kranebitter Bevölkerung. Glauben Sie an heftige Widerstände?
Ich verstehe wirklich nicht, dass der Bürgermeister auf diese sarkastische Art sozusagen vorbeugend Widerstände gegen ein Vorhaben schürt, das noch nicht einmal konkret in den machbaren und sinnvollen Optionen vorliegt. Selbstverständlich wird es bei den potentiellen Standorten darum gehen, die Bevölkerung in den Prozess einzubinden und eine sinnvolle, gute Lösung für unsere Stadt zu finden. Ich habe Kranebitten niemals vorgeschlagen, geschweige denn in Erwägung gezogen. Mein persönlicher erster Gedanke richtete sich auf den alten Flughafen oder – ähnlich wie es Vizebürgermeister Hannes Anzengruber fordert –, dass man mit den Anrainergemeinden Völs und Zirl in Gespräche tritt.

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