Pistensanierung am Flughafen Innsbruck
„Bisher läuft alles nach Plan“

Am 18. Oktober sind die Generalsanierungsarbeiten voraussichtlich abgeschlossen. | Foto: Viktoria Gstir
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INNSBRUCK. Die Generalsanierungsarbeiten am Innsbrucker Flughafen sind voll im Gange. Heute Mittag wurde mit den Asphaltierungsarbeiten begonnen. Derzeit liege man absolut im Zeitplan, heißt es. Das Investitionsvolumen beträgt 16,8 Millionen Euro.

Pistensperre

Am Montag wurde mit der Erneuerung und Modernisierung der Landebahn und an Teilen der Rollwege begonnen. Die obersten Asphaltschichten werden im Durchschnitt um vierzehn Zentimeter abgetragen und anschließend wird in zwei Lagen insgesamt zwölf Zentimeter neuer Asphalt wieder aufgebracht. Die Dimensionen der Pisten bleiben dabei unverändert. Die zum Wenden der Luftfahrzeuge erforderlichen Umkehrplatten am östlichen und westlichen Ende der Piste werden der Geometrie nach den aktuellen Luftfahrtstandards angepasst, erneuert und modernisiert. Elektrotechnische Installationen sowie die Pistenbefeuerung werden gänzlich auf den neuesten Stand gebracht. Dabei kommt ausschließlich verbrauchsarme, moderne LED-Technik zum Einsatz.

Am 18. Oktober sind die Generalsanierungsarbeiten voraussichtlich abgeschlossen. | Foto: Viktoria Gstir
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Kein Betrieb bis 18. Oktober

Bis inklusive 18. Oktober ist der Betrieb am Innsbrucker Flughafen komplett eingestellt.  Anders wäre die Generalsanierung der Start- und Landebahn nicht zu bewerkstelligen. Eine Totalsperre dieser Art hat es am Flughafen übrigens noch nie gegeben.

„Aktuell laufen die Arbeiten sehr gut, auch das Wetter spielt mit, die Firma Strabag hat ihre Leute wirklich hervorragend koordiniert. Momentan sind zirka 50-70 Leute an der Baustelle beschäftigt, hinzu kommen noch die 30 bis 50 LKW-Fahrer. Es ist schon enorm“

, erklärt Patrick Dierich, Pressesprecher vom Innsbrucker Flughafen. 

Alexander Strasshofer (Leitung Technik Flughafen):
„Wir liegen absolut im Zeitplan mit den Sanierungsarbeiten, im Moment sogar etwas schneller. Zum Glück spielt derzeit auch das Wetter mit.“ | Foto: Viktoria Gstir
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    „Wir liegen absolut im Zeitplan mit den Sanierungsarbeiten, im Moment sogar etwas schneller. Zum Glück spielt derzeit auch das Wetter mit.“
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Enorme Leistung in kurzer Zeit

Das gesamte Projekt ist durchaus komplex.  Im Laufe der Jahre – die letzte Sanierung erfolgte vor rund 20 Jahren (1999) – ist die Qualität des Asphalts immer schlechter geworden, es war an der Zeit diesen zu erneuern. Umso begeisterter zeigt sich Projektleiter Alexander Strasshofer über die vergangen zwei Tage:

„Es ist unglaublich, was in den letzten zwei Tagen weitergegangen ist. Der Rollweg ist abgetragen, die Piste ist einmal schon komplett gefräst. Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle Rolle, da haben wir derzeit Glück.“

Die Arbeiten finden täglich von 6.00 bis 22.00 Uhr statt, also nicht rund um die Uhr. „Das machen wir, um die Nachtzeit einhalten zu können und die Belastung für die Anrainer- wohner so gering wie möglich zu halten, erklärt Dierich. Natürlich sei es zu Kernzeiten lauter. Bisher habe es aber wenig Lärmbeschwerden von Anrainern gegeben. Man ist weiterhin bemüht, die Gesamtbelastung so gering wie möglich zu halten, so Dierich. Deshalb wurde auch eine eigene Behelfsstraße vom Kranebitter Kreisverkehr direkt zur Piste gebaut. Ein Drittel des Baustellenverkehrs wird über Kranebitten (Richtung Zirl), Zweidrittel über die Autobahn erfolgen. Auch Wartespuren für Lkw wurden eingerichtet. 

Insgesamt werden 57.000 Tonnen Asphalt abgetragen. | Foto: Viktoria Gstir
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Zeitpuffer

Die größte Herausforderung an der Baustelle sei definitiv der Zeitplan, er lasse sehr wenig Fehler zu, betont Strasshofer. Allerdings gebe es einen Zeitpuffer, falls man nicht rechtzeitig fertig werde.

„Der Flughafen ist insgesamt vier Wochen lang gesperrt, wobei die Sanierung in drei Wochen abgeschlossen werden sollte“

, so Strasshofer. Neben der neuen Asphaltierung werden zudem 50.000 Meter alte Kabel durch 65.000 Meter neue ersetzt, 120 Fertigteilschächte wurden errichtet, an die 400 neue Lichtkörper sind zu installieren. Über 70 Arbeiter werden täglich damit beschäftigt sein. Wichtig für das Einhalten des Zeitplans sei auch schönes Wetter, ein vorzeitiger Wintereinbruch oder starke Regenfälle würden das Fertigstellen der Sanierungsarbeiten verzögern, darauf könne man sich auch nicht vorbereiten, erklärt Strasshofer. Läuft aber alles wie geplant, wird am 18. Oktober das Verkehrsministerium als oberste Luftfahrtbehörde die neue Piste absegnen und genehmigen. Am 19. Oktober wird voraussichtlich der erste Flieger aus Wien um 10.30 Uhr am Innsbrucker Flughafen landen.

FAKTEN & ZAHLEN

  • Asphaltabtrag: 57.000 Tonnen
  • Neuer Asphalt: 57.000 Tonnen
  • Zu sanierende Bewegungsflächen: rund 140.000 Quadratmeter
  • Verkabelungsarbeiten: rund 50.000m alte Kabel werden herausgezogen, rund 65.000 neue eingezogen
  • Errichtung von 120 neuen Fertigteilschächten
  • Einbau von rund 400 neuen Feuern
Erstmalig kann an der Innsbrucker Klinik ein Spenderherz nicht nur gekühlt, sondern warm, durchblutet und schlagend zum Empfänger transportiert werden. | Foto: tirol kliniken
  • Erstmalig kann an der Innsbrucker Klinik ein Spenderherz nicht nur gekühlt, sondern warm, durchblutet und schlagend zum Empfänger transportiert werden.
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Transport von Spenderherzen gesichert

Obwohl der Innsbrucker Flughafen vier Wochen lang komplett gesperrt ist, ist der Transport von Spenderherzen an die Innsbrucker Klinik dennoch gesichert. Erstmalig kann an der Innsbrucker Klinik ein Spenderherz nicht nur gekühlt, sondern warm, durchblutet und schlagend zum Empfänger transportiert werden. Dank des neuen Systems wird die Zeit, die das Organ außerhalb des Körpers überlebt, deutlich verlängert. Damit ist das Innsbrucker Transplantationszentrum bestmöglich auf die temporäre Schließung des Innsbrucker Flughafens vorbereitet. 

„Gerade während der geplanten Schließung des Innsbrucker Flughafens vom 20. September bis 18. Oktober, wäre es nicht gesichert, ob ein Transport zum Beispiel über den Flughafen Salzburg oder München und weiter mit Hubschrauber, innerhalb der kurzen Ischämiezeit (Zeitspanne, während welcher zu transplantierende Organe oder Gewebe nicht mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgt werden) möglich wäre“, erklärt die Leiterin des Herztransplantationsprogramms der Innsbrucker Univ.-Klinik für Herzchirurgie Julia Dumfarth, „vor allem, wenn Spenderin oder Spender in einem entfernten Krankenhaus liegen. Dank des neuen Systems sind wir jetzt auch für diese Phase gerüstet.“

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