Wilten
Ergebnis für neues Kinderzentrum Pechegarten präsentiert

Das Modell des neuen Kinderzentrums in der Leopoldstraße. Im Vordergrund der Pechepark, der schließlich eine Symbiose mit dem neuen Gebäude bildet. | Foto: Brandstätter
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  • Das Modell des neuen Kinderzentrums in der Leopoldstraße. Im Vordergrund der Pechepark, der schließlich eine Symbiose mit dem neuen Gebäude bildet.
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Um einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung nachkommen zu können, werden die Angebote in der Stadt Innsbruck laufend ausgebaut und nachhaltig in die bestehende Infrastruktur investiert. Deshalb soll zukünftig das Kinderzentrum Pechegarten in der Leopoldstraße 43 durch einen Neubau ersetzt werden. Die Einrichtung verfügt derzeit über eine Kinderkrippe, Kindergarten, Hort und eine sozialpädagogische Wohngruppe.

INNSBRUCK. Für die Errichtung wurde von der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) ein einstufiger und EU-weiter Realisierungswettbewerb ausgelobt. Den Zuschlag erhielt das „ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH“ aus Linz. Der Abbruch des Bestandsgebäudes wird im September 2025 erfolgen. Anschließend starten die Bauarbeiten, voraussichtliche Fertigstellung ist für den November 2027 geplant. In Zukunft werden ca. 24 Kinder in einer zweigruppigen Kinderkrippe, etwa 60 Kinder in einem dreigruppigen Kindergarten und rund 18 Kinder und junge Erwachsene in zwei sozialpädagogischen Wohngruppen betreut.

v. l. n. r.: Thomas Wolf (ISD Bereichsleiter Kinderzentren), Amtsleiterin Martina Zabernig (Kinder, Jugend und Generationen, Stadt Innsbruck), Walter Aistleitner (IIG, Projektleiter), Stadträtin Elisabeth Mayr, Franz Danler (IIG-Geschäftsführer), Architektin Susanne Seyfert (ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH), Bürgermeister Georg Willi und Architekt Matthias Seyfert (ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH) bei der Präsentation des neuen Kinderzentrums Pechegarten im Stadtteiltreff Wilten. | Foto: Brandstätter
  • v. l. n. r.: Thomas Wolf (ISD Bereichsleiter Kinderzentren), Amtsleiterin Martina Zabernig (Kinder, Jugend und Generationen, Stadt Innsbruck), Walter Aistleitner (IIG, Projektleiter), Stadträtin Elisabeth Mayr, Franz Danler (IIG-Geschäftsführer), Architektin Susanne Seyfert (ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH), Bürgermeister Georg Willi und Architekt Matthias Seyfert (ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH) bei der Präsentation des neuen Kinderzentrums Pechegarten im Stadtteiltreff Wilten.
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Neubauprojekt

„Das Neubauprojekt Kinderzentrum Pechegarten ist eines mit großer Nachwirkung. Es dient unserer Zukunft, den Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt. Neben dem Kindergarten werden dort auch die Krippe und der Hort neu gebaut. Mit dem geplanten Neubau soll in Wilten ein modernes und umweltverträgliches Betreuungszentrum für alle, von Kleinkinder bis junge Erwachsene, entstehen. Das Siegerprojekt erfüllt die vielfältigen Richtlinien einer Betreuungsstätte und bildet eine städtebauliche Symbiose mit dem angrenzenden Pechepark. Dank der zentralen Lage bietet die Einrichtung zudem eine optimale Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr“, freut sich Bgm. Georg Willi.

Neuausrichtung

„Das Bestandsgebäude im Pechegarten kann das für den zeitgemäßen Betrieb erforderliche Raumprogramm nicht mehr erfüllen. Der bautechnische Zustand des Kinderzentrums und die fehlende barrierefreie Erschließung machen eine Neuausrichtung notwendig. Es ist daher unerlässlich, dass wir laufend in die Bildung und Betreuung der Innsbrucker Kinder und Jugendlichen investieren“, erklärt die zuständige StR Elisabeth Mayr und führt weiter aus: „Mit dem Gemeinderatsbeschluss wurde der bestehende Standort Pechegarten als geeignetster für das neue Kinderzentrum festgelegt. Damit treffen wir entscheidende Maßnahmen, um den notwendigen Anforderungen im Bereich Kinderbildung und -betreuung in den kommenden Jahren gerecht zu werden.“

Standort

„Bereits seit Jahren werden Überlegungen zu künftigen Standorten, Optimierung und Verbesserung der drei in Innsbruck durch die Innsbrucker Soziale Dienste geführten sozialpädagogischen Wohngruppen und Jugendbetreuung im Hort angestellt. Die derzeit zweite ISD-Wohngruppe Mariahilf wird in den Pechegarten verlegt, damit die verbleibende Wohngruppe in Mariahilf wirtschaftlich effizienter geführt und eine ideale Lösung gefunden werden kann“, betonen der für Soziales und für Kinder- und Jugendhilfe zuständige Vizebgm. Johannes Anzengruber, sowie ISD-Geschäftsführer Hubert Innerebner unisono.

Nutzung durch Stadt und ISD

Der Standort Pechegarten beinhaltet aktuell den gewünschten Nutzungsmix bestehend aus Kinderkrippe, Kindergarten, Hort und einer sozialpädagogischen Wohngruppe. Die ISD mietet und betreibt die Räumlichkeiten der Kinderkrippe, sowie einer Gruppe des Hortes und der sozialpädagogischen Wohngruppen inklusive betreutem Wohnen sowie die Verwaltungsräumlichkeiten. Die Stadt Innsbruck mietet und betreibt durch das Amt für Kinder, Jugend und Generationen die Räumlichkeiten für den aktuell noch zweigruppigen städtischen Kindergarten.

Ausweichquartiere

Um den Abbruch des Bestandsgebäudes durchführen zu können, werden Ausweichquartiere für die Zeit der Bauarbeiten von ca. zwei Jahren benötigt. Die Suche nach passenden Räumlichkeiten für die sozialpädagogische Wohngruppe samt Verwaltung und Hauswirtschaft der ISD hat begonnen und man ist bereits an grundsätzlich geeigneten Räumlichkeiten fündig geworden. Der Kindergarten Pechegarten wird voraussichtlich in den Kindergarten Müllerstraße übersiedeln, für die ISD-geführte Kinderkrippe werden noch Räumlichkeiten evaluiert.

Nachhaltigkeit

„Das Projekt wird in Passivhausbauweise gebaut, die Umstellung auf erneuerbare Energieträger wie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf den Dachflächen sowie eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung werden durchgeführt. Außerdem wird geprüft, Gebäudeteile wie etwa die Fassade aus Holz umzusetzen“, erklärt IIG-Geschäftsführer Franz Danler. Im Stadtteilzentrum Wilten, Leopoldstraße 33a, können die Arbeiten der Architektinnen und Architekten ab Donnerstag, 13. Juli bis Sonntag, 16. Juli, täglich von 10 bis 16 Uhr in einer öffentlichen Ausstellung besichtigt werden.

Geschichte

Das ehemalige Kinderheim befindet sich im Pechegarten. Der Innsbrucker Frauenverein (unter Baronin Rokitansky) eröffnete 1889 in der Villa Peche die Rosalien-Krippe. 1904 wurde im selben Gebäude durch die Stadt Innsbruck ein städtischer Kindergarten eingerichtet. Analog zum städtischen Kinderheim Mariahilf erfolgte 1923 ein Besitzerwechsel: Die Stadt Innsbruck übernahm das Gebäude, um hier einen städtischen Jugendhort unterzubringen. Nach der Zerstörung der Villa Peche während der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut und 1953 als städtisches Kinder- und Jugendheim wieder eröffnet. In der ersten Bauphase war das Heim einstöckig errichtet: Im Erdgeschoss befanden sich ein kleiner Festsaal mit Bühne, Aufenthaltsräume für Kinder, Küche und Sanitäranlagen; im ersten Stock die Schlafräume der Heimkinder sowie Zimmer für Betreuerinnen. Anfang der 1980er entstanden mit dem Ausbau des Dachgeschosses neue Räumlichkeiten. Damit einher ging auch eine interne Umstrukturierung – waren die Kinder bisher in drei Gruppen zu je 30 Kindern zusammengefasst, so gab es ab 1983 vier Gruppen zu je 15 Kindern, die erstmals in Wohngruppen organisiert wurden. Für ein kurzes Zeitfenster wurden auch Kinder aus Südtirol im Heim untergebracht, die in Innsbruck die Sonderschule besuchten. Nach der Schließung des Jugendheims Holzham-Westendorf wurden einige Buben von Holzham ins Kinder- und Jugendheim Pechegarten übersiedelt. Heute findet sich im Kinderzentrum Pechegarten ein mehrgliedriges – überwiegend nicht-stationäres – Angebot: von Kinderkrippe über Hort zur Kinderkrisenwohnung.

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Das Modell des neuen Kinderzentrums in der Leopoldstraße. Im Vordergrund der Pechepark, der schließlich eine Symbiose mit dem neuen Gebäude bildet. | Foto: Brandstätter
v. l. n. r.: Thomas Wolf (ISD Bereichsleiter Kinderzentren), Amtsleiterin Martina Zabernig (Kinder, Jugend und Generationen, Stadt Innsbruck), Walter Aistleitner (IIG, Projektleiter), Stadträtin Elisabeth Mayr, Franz Danler (IIG-Geschäftsführer), Architektin Susanne Seyfert (ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH), Bürgermeister Georg Willi und Architekt Matthias Seyfert (ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT GmbH) bei der Präsentation des neuen Kinderzentrums Pechegarten im Stadtteiltreff Wilten. | Foto: Brandstätter
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