Wegkapelle, Motorikpark, Häuserfront
Es reicht! Breite Ablehnung von Schmiereien und Vandalismus

Schmierattacke auf ÖVP-Haus in der Fallmerayerstraße. | Foto: Fettinger
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Woran der Hl. Nepomuk "Schuld" haben soll, ist ein Rätsel. Bei den Häuserfront-Schmiereien der ÖVP- und FPÖ-Gebäude wird ein politischer Zusammenhang konstruiert und der Vandalenakt auf den Motorikpark am Baggersee ist nur unnötig.

INNSBRUCK. Die Wegkapelle des Hl. Nepomuk in Mariahilf steht unter Denkmalschutz. "Der Nischenbildstock beherbergt hinter einem schmiedeeisernen Gitter eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Holzfigur des hl. Johannes Nepomuk auf einem barocken Sockel", wird die Besonderheit erklärt. Der Bildstock wurde erst vor kurz restauriert und jetzt mit einem Schriftzug beschmiert: "Schuld" und "AWT 17". Die Abkürzung AWT steht für "Aktionister Widerstand Tirol". Die Gruppierung ist immer wieder mit provozierenden und teils illegalen Aktionen aufgefallen.

Schmierattacke auf Bildstöckl in Mariahilf. | Foto: Himsl
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Vandalenakt

Der Motorikpark am Baggersee ist bei Schulklassen, Trainingsgruppen und Badegästen von klein bis groß sehr beliebt. Die Vielfalt der Besucherinnen und Besucher zeigt, wie wichtig und geschätzt dieser Ort ist. Deshalb ist es besonders unverständlich und bedauerlich, wenn diese Einrichtungen mutwillig beschädigt werden. Bei diesem konkreten Vorfall wurde die Zerstörungswut besonders deutlich, es ist aber kein Einzelfall. Die IKB muss daher jährlich mehrere tausend Euro in Reparaturarbeiten investieren", erklärt Ulrich Mayerhofer (IKB-Geschäftsbereichsleiter Bäder) gegenüber der BezirksBlätter-Innsbruck-Redaktion.

Vandalenakt am Motorikpark am Baggersee. | Foto: IKB
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Hausbeschmierung

Die Landesgeschäftsstelle der ÖVP in der Fallmerayerstraße und das Bürgerbüro der FPÖ in der Anichstraße wurden Ziele von Schmierattacken. „Schwere Sachbeschädigungen sind kein Kavaliersdelikt und wir werden gemeinsam mit den Behörden alles versuchen, die Täter ausfindig zu machen. Schmierereien sind definitiv kein probates Instrument, seine Meinung kundzutun. Wer statt demokratischer Mittel solche feigen Methoden anwendet, der hat kein Recht darauf, dass seine Meinung Gehör findet. Ein an sich wichtiges Anliegen, nämlich die Thematisierung von Frauenmorden, wird damit völlig konterkariert“, sagt LA Sebastian Kolland, der auch um Hinweise aus der Bevölkerung bittet, um die Täter ausforschen zu können. Vor die Eingangstüre des FPÖ-Bürgerbüros wurden in rote Farbe getränkte Tampons gelegt, mit "Come clear life is queer" wurde die Wand beschmiert. 

Schmierattacke in der Anichstraße | Foto: FPÖ
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Ablehnungsfront wächst

Polit-Bloggerin Monika Himsl schreibt: "Ich finde, man sollte den Antrag einbringen, dass Schmieraktionen einmal im Monat im Rahmen von Diversions-Maßnahmen (gemeinnützige Arbeit) ordnungsgemäß entfernt werden sollten: möglichst vollständige Entfernung (Lösungsmittel, Sandstrahlen, Schleifen, Drahtbürste) und anschließender fachlich korrekter Neu-Anstrichsaufbau. Für den Materialeinsatz könnten Bußgelder zweckgewidmet werden.

Irgendetwas muss sich die Stadt dazu überlegen! Die vielen Schmiererien können nicht mehr so einfach hingenommen werden. Wenn Eigentümer das selbst beseitigen (lassen), sollten sie das übrigens abgegolten kriegen."

Die Verärgerung und die Ablehnungsfront gegenüber den Täterinnen und Tätern wächst enorm. Bgm. Georg Willi betont bei der Podiumsdiskussion des Zentrumsvereins seine Verärgerung über die Schmieraktionen. „Hier muss eingegriffen werden, die Täter gehören zur Verantwortung gezogen.“ Quer durch alle Fraktionen zieht sich das Unverständnis über das Vorgehen bei der derartigen Aktionen. „Schmieraktionen und Sachbeschädigungen haben im politischen Diskurs absolut nichts verloren, derartige Taten sind undemokratisch und absolut zu verurteilen“, erklärt LA Markus Abwerzger. StR Rudi Federspiel fordert generell eine eigene Sonderkommission gegen illegale Graffiti-Sprayer in Innsbruck. „Die permanente Vandalismuswelle müsste schon seit Jahren effektiv bekämpft werden, denn illegale Graffitis sind nichts Anderes, als sündteure Sachbeschädigung, daher braucht es konkrete Maßnahmen der Exekutive“, erörtert Federspiel.

Innerhalb kurzer Zweit die zweite Schmierattacke in der Fallmerayerstraße. | Foto: Fettinger
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Warum die Etrichgasse immer wieder im Visier ist
"Bekennerschreiben" für Schmierattacke | Foto: Fettinger
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