Hötting West
Geflüchtete Menschen ab Jänner in einem Containerdorf

Im Westen von Innsbruck sollen 200 geflüchtete Menschen ab Jänner in einem Containerdorf untergebracht werden. | Foto: BezirksBlätter
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  • Im Westen von Innsbruck sollen 200 geflüchtete Menschen ab Jänner in einem Containerdorf untergebracht werden.
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Mitte Jänner sollen im Westen Innsbrucks rund 200 geflüchtete Menschen in einem Containerdorf eine erste Zuflucht finden. Die Verantwortlichen setzen bei der Projektumsetzung auf Transparenz und Informationsoffensive der Bevölkerung. Politische Kritik am Projekt gibt es trotzdem.

INNSBRUCK. Bei einem Infopoint für Anrainerinnen und Anrainer sowie Interessierte im Kolpinghaus haben Fachexpertinnen und -experten Fragen zur Unterbringung sowie dem Betreuungs- und Sicherheitskonzept beantwortet. Neben dem Infopoint wurden die Anrainerinnen und Anrainer bereits mittels Postwurfsendung über die geplante Unterkunft informiert. Zusätzlich wurde eine kostenlose Telefon-Hotline (0800 20 25 50) und eine eigene E-Mai-Adresse (info@tsd.gv.at) für Fragen, Anregungen oder Erfahrungen, die Bürgerinnen und Bürger stellen bzw. melden möchten, eingerichtet. Weitere Informationen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen finden sich unter www.tirol.gv.at/fluchtunterkunft Aktuell gibt es in Innsbruck 20 verschiedenen Standorte mit Unterkünften für geflüchtete Menschen. "Bisher hat Tirol rund 3.600 Schutzberechtigte aus der Ukraine registriert und 1.820 Menschen aus anderen Nationen untergebracht", informiert LHStv. Georg Dornauer.

"Bei dem jetzigen Standort geht es auch darum, den geflüchteten Menschen einen geregelten Tagesablauf zu ermöglichen. Eine gute Infrastruktur und eine Einbindung in das soziale Leben sind am Campus Technik für die geflüchteten Menschen möglich", erklärt Bgm. Georg Willi: "Jetzt geht es in einem ersten Schritt um eine umfassende Information der Bevölkerung über das Projekt."

Viele Fragen

Wie viele geflüchtete Menschen werden in der neuen Unterkunft im Innsbrucker Stadtteil Hötting-West untergebracht? Wo genau wird die Unterkunft errichtet? Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es vor Ort? Unterschiedlichste Fragen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen in Innsbruck wurden im Rahmen eines Infopoints für Anrainerinnen und Anrainer und Interessierte im Kolpinghaus in Innsbruck beantwortet. Fachexpertinnen und -experten der Stadt Innsbruck, des Landes Tirol, der Tiroler Sozialen Dienste GmbH sowie der Polizei standen den Anwesenden für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Kurz vor Beginn: Infopoint für Anrainerinnen und Anrainer sowie Interessierte im Kolpinghaus. | Foto: Land Tirol
  • Kurz vor Beginn: Infopoint für Anrainerinnen und Anrainer sowie Interessierte im Kolpinghaus.
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Betreuungs- und Sicherheitskonzept

In den kommenden Wochen werden die Wohncontainer zur Unterbringung von bis zu 200 geflüchteten Menschen auf dem Areal Innsbruck/Technik errichtet (an der Kranebitter Allee in unmittelbarer Nähe des dortigen Kreisverkehrs westlich vom Campus Technik der Uni Innsbruck). Parallel dazu wurde von der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) in Kooperation mit der Polizei ein Betreuungs- und Sicherheitskonzept erstellt, um ein sicheres Zusammenleben bestmöglich zu gewährleisten. In der Unterkunft selbst steht ein Sicherheitsdienst 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Zusätzlich werden von Seiten der Polizei Streifen vor Ort vorgenommen.

„Die Polizeistreifen sollen Präsenz vermitteln und die Sicherheit sowohl der heimischen Bevölkerung als auch geflüchteten Menschen gewährleisten. Die Polizei arbeitet dabei eng mit dem Sicherheitsdienst in der Unterkunft zusammen“, betont Stadtpolizeikommandant Romed Giner.

Containerdorf ab Jänner im Westen Innsbrucks, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Polit-Diskussion

Nach der Präsentation der geplanten Maßnahmen für geflüchtete Menschen von LHStv. Georg Dornauer und Bgm. Georg Willi, bei dem neben dem Containerdorf auch der Ausbau der Unterbringungsmöglichkeiten im Hotel Europa angekündigt wurde, gab es politische Reaktionen. In der einer Beantwortung einer FPÖ-Gemeinderatsanfrage wird u. a. festgehalten: "Die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) meldet für Oktober, dass insgesamt 1280 geflüchtete Personen im Innsbrucker Stadtgebiet untergebracht sind. Davon stammen ca. 675 Personen aus der Ukraine." Zum Thema Kosten wird mitgeteilt: "Bislang wurden allen Kosten in Zusammenhang mit der Unterbringung durch die TSD bzw. das Land Tirol oder die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen GmbH (BBU) getragen." Vizebgm. Johannes Anzengruber zum geplanten Projekt:

„Ich werde mit einem wachsamen Auge darauf schauen, dass das von LHStv Georg Dornauer präsentierte und zugesagte Sicherheitskonzept für die Stadt Innsbruck auf Punkt und Beistrich eingehalten wird. Falls sich in der Praxis Schwachstellen im Konzept zeigen, muss unverzüglich nachadjustiert werden, hier dürfen finanzielle Aspekte keine Rolle spielen. Die Sicherheit muss in der Stadt und in den Asylquartieren zu 100% gewährleistet sein. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner um die Asyl-Unterkünfte müssen sich sicher fühlen.“

Die geplante Maßnahmen für geflüchtete Menschen in Tirol, BezirksBlätter Artikel

Scharfe Kritik am Projekt kommt von der FPÖ Innsbruck. "Mit insgesamt rund 1280 Flüchtlingen verteilt auf rund 20 Standorten, hat Innsbruck das Soll mehr als erfüllt", erklären Vizebgm. Markus Lassenberger und StR Rudi Federspiel in einer Aussendung.

„Das Konzept des Landes war von Anfang ein Murks, wenn man überhaupt von einem Konzept sprechen kann. Auch die Erstaufnahmestelle in Mentlberg, weist massive Sicherheitsrisiken auf. Menschen die mit dem Zug vom Osten Österreichs nach Innsbruck entsendet werden, und dort durch die halbe Stadt pilgern ohne das Ziel zu kennen stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Schnelle und vor allem durchdachte Handlungen sind hier erforderlich, um die Erstaufnahmestelle an einen Standort zu bringen, der in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof angesiedelt ist wie zb im Hotel Europa, wo allerdings echte Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine derzeit untergebracht sind“, schildert Rudi Federspiel.

„Es ist absolut unverantwortlich, dass Dr. Dornauer und der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi die Innsbrucker Bevölkerung zu Leitragenden dieser immensen Flüchtlingskrise, die größer als die Asylantenwelle im Jahr 2015 ist, machen“, meint Lassenberger abschließend und StR Federspiel ergänzt: „Die politischen Mitbewerber müssen endlich erkennen, dass das Boot voll ist, und sie müssen endlich einsehen, dass sie der heimischen Bevölkerung verpflichtet sind, und nicht die politischen Vertreter für junge - großteils männliche – Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten aus islamischen Staaten in Asien und Nordafrika sind.“

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