Serbisch-Orthodoxer Verein "Spoji" stellt sich vor

Kulturen und Minderheiten verbinden

INNSBRUCK. Nachdem die vom Serbisch-Orthodoxen Verein (SPOJI) und dem Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnenbund Tirol 2010 initiierte Anbringung der Gedenktafel von Diana Budisavljević, (geb. Obexer) am Obexer Haus in der Maria-Theresien-Straße nun endlich beschlossen wurde, haben wir ein spannendes Interview mit Vereinsvertreter Vladimir Vlajic geführt.

Link zur Anbringung der Gedenktafel

Die Non-Profit-Organisation "SPOJI" ("verbinden") wurde im Jahr 2009 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, unterschiedlichste Leute und Minderheiten der Welt miteinander zu verbinden und hilfsbedürftigen und armutsbetroffenen Familien im Balkan (Kroatien bis Nordmazedonien) aber auch hier in Tirol zu helfen. Der damalige mitteleuropäische serbisch-orthodoxe Bischof Konstantin hat am orthodoxen Palmsonntag, den 12. April 2009, auch den Segen zur Gründung gegeben.

Gutes tun

„Anschließend konnten wir nach der Gründung unserer Organisation im August 2009 auch gleich die erste große Hilfsaktion planen, bei der frühere Kollektionen von Bellutti, die ansonsten sowieso in der Tonne gelandet wären, im Wert von über 15.000€ an bedürftige Familien im Kosovo und Metochien (westlicher Teil Kosovo) gespendet wurden. Unter anderem waren bei den Kleidungsstücken sogar Trainingsanzüge von ehemaligen Schifahrern, Sakkos und andere schöne Dinge dabei. Mittlerweile sind wir zwischen 80 und 90 Mitglieder in ganz Europa mit Vertretern in Wien, Linz, Feldkirch, Berlin, Leipzig, Zürich, Kreuzlingen und Serbien und unser Hauptsitz ist hier in Innsbruck. Unter vielen österreichischen Mitgliedern finden sich in unserem Verein aber auch Mitglieder aus Bosnien, Kroatien, Italien, Rumänien und sogar einen Dominikaner, die alle was bewirken wollen und denen der humanitäre Charakter ganz besonders am Herzen liegt“, so Vladimir, der gemeinsam mit 8 weiteren Innsbruckern damals den Verein gründete.

Humanitäre Hilfe

„Generell kann man unseren Verein in drei Bereiche einteilen: Zum einen gibt es den humanitären Bereich, bei dem wir unterschiedlichen Familien im Balkan, kranken Kindern in Tirol und unter anderem auch bei Naturkatastrophen, wie beispielsweise dem Hochwasser in der Region Kufstein im Jahr 2014, helfen. Gemeinsam mit den beiden Organisationen "SOCCER Team Tirol" und "Reini Happ und Freunde" arbeiten wir immer wieder zusammen, um Gutes zu bewirken“, freut sich Vladimir. Besonders stolz sind wir auf die Tiroler Ehrenamtsnadel in Gold, mit der wir im November 2017 vom Landeshauptmann Günther Platter ausgezeichnet wurden“, so Vlaji´c.

Bildung und Kultur

„Der zweite Bereich unseres Vereins konzentriert sich auf Bildung und Kultur, in dessen Rahmen wir auch unsere Zeitschrift veröffentlichen, die sich auf ein großes Thema bezieht und die immer zweimal pro Jahr in den Sprachen Serbisch und Deutsch erscheint. Erwähnenswert ist zudem, dass unsere Zeitschrift die erste dieser Art ist, die von jungen Intellektuellen von serbischer Herkunft ins Leben gerufen wurde. Zwar kam die jetzige Zeitschrift mit dem Hauptthema Diana Budisavljević etwas verspätet heraus, jedoch wollten wir im Bezug auf den Inhalt nichts kürzen. Weitere kulturbezogene Veranstaltungen unsererseits sind diverse Filmpremieren, Theateraufführungen und Vorträge zu Themen wie Kultur, Geschichte, Tradition uvm.“, erläutert der Vereinsvertreter.

Sport verbindet

„Im Rahmen unseres dritten Bereiches, der sich hauptsächlich dem Sport widmet, haben wir für unsere Mitglieder eine eigene Fußball-, Basketball- und Tischtennissektion gegründet, da nichts die Kulturen besser zusammenführt, als der Sport. Bei der Tischtennissektion hat uns beispielsweise damals auch der damalige Tiroler Tischtennisprofi Bernhard Pils bei gewissen Tournieren unterstützt und auch in den anderen Sportarten konnten wir immer wieder Erfolge erzielen. Außerdem veranstaltet der Serbisch Orhodoxe Jugendverein auch immer wieder das humanitäre Integrationshallenturnier ROYAL CUP im O-Dorf oder der Sporthalle Hötting West (Royal Cup), bei dem über 100 Teams aus 20 Ländern teilnehmen“, so Vladimir.

Blick in die Zukunft

„In Zukunft hoffen auch wir, dass die Corona Krise so rasch wie möglich vorbeigeht, damit auch unsere Veranstaltungen wie der Royal Cup und viele andere Dinge wieder stattfinden können. Bis es soweit ist, helfen wir selbstverständlich immer wieder allen bedürftigen Menschen in Tirol und im Balkan und haben während der Krise beispielsweise auch den älteren Menschen hier in Innsbruck bei ihren Besorgungen geholfen. Zudem freuen wir uns zu sehen, dass die Leute trotz Krise nach wie vor fleißig online spenden“, so der Vereinsvertreter dankend.

Auf https://www.spoji.org/sr/ finden Sie alle aktuellen Informationen zum Verein und auch ein eingerichtetes Spendenkonto, für all jene die den Verein unterstützen möchten.