Buchpräsentation
Opfer für die Götter – Kult und Leben der Vorzeit

Eine Karte, die den rätischen Kulturraum zeigt, durch den bereits Wege verliefen, die als Vorläufer der Via Claudia Augusta betrachtet werden können und über die die Kelten, Räter, Veneter, Liguren und Etrusker miteinander in Kontakt standen. | Foto: Museum Fließ
  • Eine Karte, die den rätischen Kulturraum zeigt, durch den bereits Wege verliefen, die als Vorläufer der Via Claudia Augusta betrachtet werden können und über die die Kelten, Räter, Veneter, Liguren und Etrusker miteinander in Kontakt standen.
  • Foto: Museum Fließ
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

INNSBRUCK. Opfer waren für Menschen seit Urzeiten ein Weg, um mit den Göttern in Verbindung zu treten. In Fließ ist diese Form der Kommunikation mit den Göttern durch überregional bedeutende Opferdepots und dem seit über 2.000 Jahren von Menschen aufgesuchten Kultplatz auf der Pillerhöhe belegt.

Die große Zahl der Opfergaben beweist nicht nur den Kult der Vorzeit, sondern gibt auch Hinweise auf die Kultur und das Leben der Menschen in dieser Region. Über diesen Zeitraum lässt sich aber auch ein Wandel in der Gottesvorstellung feststellen: Vom Sonnenkult in der Bronze- und frühen Hallstattzeit bis hin zu einem anthropomorphen Gottesbild. Das Buch „Opfer für die Götter - Kult und Leben in der Vorzeit“ vom Museumsverein Fließ ist der ersten Tiroler Hochkultur (schon vor den Römern) gewidmet, die alle drei Teile Tirols, das nördliche Alpenvorland, die Venezianische Region Feltrino und die nördliche Provinz Treviso umfasste. Das Buch ist demnächst in der Wagner'schen Buchhandlung verfügbar.

Archäologische Schätze

Die Räter lebten in zweistöckigen Häusern mit offenem Kamin und waren mit einem Haustür-Schlüssel versperrbar. Der Lebensstandard der Räter wurde erst in der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert übertroffen, wie es Gerhard Tomedi von der Universität Innsbruck einmal auf den Punkt brachte. Vergangenen Dienstag präsentierte er das Buch in der Wagner'schen Buchhandlung Innsbruck gemeinsam mit dem Obmann des Museums-Vereins Fließ, Walter Stefan, der zugleich Obmann der Via Claudia Augusta ist. Im Buch geht um die zahlreichen Funde in und rund um Fließ, die durch viel Engagement und große Investitionen des Museumsvereins und der Gemeinde Fließ im Ort behalten werden und dort würdig ausgestellt werden konnten. Normalerweise findet man eine Vielzahl an solch hochkarätigen Funden nur in Museen großer Städte. Das macht Fließ zu einem Mekka der Geschichte und Archäologie, mit dem Archäologischen Museum Fließ im alten Widum und dem gegenüberliegenden Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta.

Rätische Fundorte in Igls und am Patscherkofel

Die in Fließ ausgestellten hochkarätigen Funde und das neue Buch sind repräsentativ für ganz Tirol und den ganzen rätischen Kulturraum. Das sollte auch damit unterstrichen werden, dass die Buchpräsentation in Innsbruck gemeinsam mit Professor Gerhard Tomedi von der Universität Innsbruck stattfand. Bedeutsame rätische Fundorte rund um Innsbruck sind zum Beispiel der Goldbichl zwischen Igls und dem Patscherkofel oder das Himmelreich in Volders.

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