Vinzibus
Reini Happ vom Vinzibus ausgeschlossen

- Reini Happ wurde aus dem Vinzibus Verein ausgeschlossen. Der Grund für die Eskaltion: Facebook-Postings.
- Foto: MeinBezirk Archiv
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Der Verein „Reini Happ und Freunde“ engagiert sich seit Jahren für obdachlose Menschen in Innsbruck – oft in Kooperation mit dem Vinzibus, der warme Mahlzeiten an Bedürftige ausgibt. Happ und seine Unterstützer organisierten unter anderem Sponsoren für das Essen. Nun ist es jedoch zum Bruch gekommen: Nach Auseinandersetzungen um Social-Media-Postings wurden Reini Happ und Kassierin Sabine Walder vom Vinzibus ausgeschlossen.
INNSBRUCK. Laut Reini Happ endete die Zusammenarbeit mit dem Vinzibus, nachdem Facebook-Postings auf seinem öffentlichen Profil zu Spannungen geführt hatten. Der Vinzibus selbst äußerte sich bisher nicht öffentlich zu dem Vorfall.
Postings des Anstoßes
Doch von Anfang an: Seit März 2025 hat der Vinzibus einen neuen Obmann: David Kerber. Eine Bedingung stellte Kerber von Anbeginn an Reini Happ: Die Kommunikation mit den Medien laufe über den Vinzibus oder wie Kerber es im Chatverlauf mit Happ formuliert:
"Sollte geplant sein, die Aktion [...] in der Presse zu erwähnen, bitte mich davor zur informieren, da ich als Verantwortlicher zeichne"
Happ nahm dies zur Kenntnis. Allerdings findet man auf Happs privater (öffentlicher) Facebookseite stets als Dankeschön, wie es Happ formuliert, einen Foto-Post mit den Sponsoren und Happ.
Im April dieses Jahres postete Happ abermals ein "Dankeschön-Foto" auf seiner Facebook-Seite. Obmann Kerber nahm dies äußerst negativ auf. Er sah darin einen Bruch der zuvor vereinbarten Absprache. Der Vinzibus wäre kein "Werbeträger" wie Kerber in einer Nachricht an Happ formuliert und kündigte an, die Facebook-Postings "im Vorstand" zu besprechen.
Daraufhin erhielt Happ eine Nachricht, mit der Aufforderung, alle Postings auf Instagram und Facebook den Vinzibus betreffend zu löschen. Sie wären unangebracht, wie man sich im Vorstand sowie dem Zentralrat einig war. Jegliche Veröffentlichung ohne Rücksprache war von diesem Zeitpunkt an untersagt.
"Unangebracht" in dem Sinne, dass die Postings im Zusammenhang mit Reini Happ und seiner Person stehen. Happ selbst ist seit 2024 FPÖ-Gemeinderat in Innsbruck. Dass der Vinzibus durch die Postings auf Happs Facebookseite in einen politischen Zusammenhang gebracht wird, sah man beim Vinzibus als vereinsschädigend.

- Eigentlich haben alle das gleiche Ziel: Menschen zu helfen. Doch zwischen Happ und dem Vinzibus gibt es wohl unüberbrückbare Differenzen.
- Foto: Alicia Martin Gomez
- hochgeladen von Alicia Martin Gomez
Ausschluss von Happ und Walder vom Vinzibus
Im April folgte der Bruch: Reini Happ und Kassierin Sabine Walder wurden per Anwaltsschreiben aus dem Verein St. Vinzenz Vinzibus ausgeschlossen.
Im Schreiben heißt es:
"Mit Vorstandsbeschluss vom 25.04.2025 schließen wir Sie aus dem Verein St. Vinzenz VINZIbus wegen vereinsschädlichem Verhalten mit sofortiger Wirkung aus."
Der Benefiz Verein Reini Happ und Freunde würden unzulässiger Weise den Verein St. Vinzenz VINZIbus für eigene Werbezwecke nutzen, so die weitere Begründung des Anwaltsschreiben.

- Der Vinzibus bietet Obdachlosen Personen eine Möglichkeit auf eine warme Mahlzeit.
- Foto: Alicia Martin Gomez
- hochgeladen von Alicia Martin Gomez
Was führte noch zum Ausschluss?
Ausschlaggebend für den Ausschluss wird wohl auch eine Spende von 700,00 Euro gewesen sein. In einer Auflistung auf der Homepage "Reini Happ und Freunde" sieht man den Punkt: "Essen und Getränke für Obdachlose(Vinzibus) € 700,-". Obmann Kerber irritierte diese Angabe, wären jene 700 Euro doch nie beim Vinzibus angekommen. Happ erläuterte, die Gelder wären den Gästen des Busses in Form von Materialien wie Schuhe, Zigaretten, Schlafsäcke etc. zugutegekommen. Demnach handelte es sich um Sachsspenden, finanziert vom Verein "Reini Happ und Freunde". Bedenklich ist an dieser eigentlich gut gemeinten Geste, dass es keinerlei Belege gibt.
Weiters dürfte der Vinzenzgemeinschaft wohl übel aufgestoßen sein, dass es zudem ein Posting bezüglich einer gesponsorten Vinzibus-Mahlzeit von Happ gab. Den Sponsor, eine Metzgerei, hat Happ aufgetrieben. Der Beitext des Postings: "Ein Festschmaus den es nicht alle Tage gibt". Eine Schmälerung des sonstigen Angebots des Vinzibusses. Der Vorwurf gegen Reini Happ, sich selbst profilieren und in den Vordergrund drängen zu wollen, steht im Raum.
Gespräche scheiterten
Im Mai bat Happ um ein Gespräch mit der Caritas, um die Situation mit dem Vinzibus zu erklären und vielleicht auch die Wogen außergerichtlich zu glätten. Allerdings gab es trotz der Interventionsversuche seitens der Caritas Tirol wie auch mit Bischof Hermann Glettler kein Klärungsgespräch.
Neben Gesprächsversuchen mit Mediatoren suchte Happ den Kontakt zu Frau Knitel (Präsidentin der Vinzenzgemeinschaft), um nicht an die Öffentlichkeit mit diesem Fall gehen zu müssen. Bis heute gab es kein klärendes Gespräch, Vinzenzgemeinschaft - Vinzibus gaben kein offizielles Statement ab.
Letztendlich eine tragische Entwicklung, wollen doch beide Parteien lediglich eines: Menschen helfen. MeinBezirk bleibt dran, ob man sich doch noch ohne Anwälte einigen kann.
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