Hubschrauberlandeplatz bei der Olympiaworld
Rund 2,8 Landungen pro Tag

Wegen Instandhaltungsarbeiten wird der Landeplatz für Hubschrauber am Klinikgebäude bis Mitte September gesperrt. | Foto: Zeitungsfoto.at / Symbolbild
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  • Wegen Instandhaltungsarbeiten wird der Landeplatz für Hubschrauber am Klinikgebäude bis Mitte September gesperrt.
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Nach 26 Jahren Betriebszeit und laufenden kleineren und größeren Instandhaltungsarbeiten muss der Hubschrauber-Landeplatz der Innsbrucker Klinik grunderneuert werden. Bis Mitte Septemberwerden die Flüge reduziert werden, ein Ausweichlandeplatz wurde bei der Olympiaworld errichtet.

INNSBRUCK. Es sind vor allem der Belag und die Heizung des Landeplatzes, die nach 26 Jahren Betriebszeit und über 69.000 Flugbewegungen (Starts und Landungen) am Ende ihrer Nutzungszeit angekommen sind. „Wir erneuern sowohl den Bodenbelag als auch die Heizung der Plattform, die die Landefläche eisfrei hält. Im Zuge dessen werden auch die Befeuerung und der Aufzug zur Plattform erneuert“, erklärt der kaufmännische Direktor der Innsbrucker Klinik, Clemens Rissbacher

Flüge

"Derzeit stehen wir im Schnitt bei 2,8 Landungen pro Tag, was ein Bruchteil der Landungen ist, die in den letzten Jahren im Vergleichszeitrum in der Klinik erfolgt sind", informieren die tirol Kliniken und gehen gleichzeitig auf die Kritik und Vorwürfe rund um den Ausweichplatz ein. So wurden die tirol kliniken mit einer Hochrechnung der Flüge konfrontiert: "3 Monaten 699 Flüge also 1398 Flüge insgesamt über dem Wohngebiet ergeben 15.6 Flüge pro Tag." Die tirol klinken arbeiten im Notbetrieb mit drei Maßnahmen:

1. Reduktion des Flugbetriebs
In Abstimmung mit den Hubschrauberbetreibern, der Rettungsdienst GmbH, der Leitstelle Tirol, dem Land Tirol und anderen Partner:innen wird versucht, den tirolweiten Rettungs-Flugbetrieb um die Hälfte zu senken. Erreicht werden soll das zum einen (ca. 30 Prozent) durch sogenannte strenge Indikationsstellung am Unfall- bzw. Notfallort, also einer strengen Beachtung der Kriterien, welche Patientinnen und Patienten mittels Hubschrauber transportiert werden müssen. „Ein Indikator, dass wir das schaffen können ist zum Beispiel der Vergleichszeitraum Juni bis September 2022. Wir haben in dieser Zeitspanne 655 Anflüge verzeichnet, wobei ca. 100 auf diesem Weg angelieferte Patientinnen und Patienten die Klinik nach ambulanter Behandlung noch am selben Tag verlassen konnten“, erklärt der ärztliche Direktor Alois Obwegeser.

Ausweichquartier des Notarzthubschraubers am Gelände der Olympiaworld. | Foto: tirol Kliniken
  • Ausweichquartier des Notarzthubschraubers am Gelände der Olympiaworld.
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2. Enge Kooperation mit anderen Krankenanstalten
Die restliche prognostizierte Reduktion des Flugbetriebs betrifft vor allem sogenannte „nicht-zentrumspflichtige“ Patientinnen und Patienten, also z. B. ohne schwere Kopfverletzung oder schwere neurologische Erkrankung. Diese Betroffenen werden vorrangig nach Hall, Schwaz, Kufstein oder Zams geflogen, aber auch je nach Indikationsstellung bzw. Notfallort nach Vorarlberg oder Salzburg.

3. Anlieferung über einen Ausweichlandeplatz bei der Olympiaworld
"Wir gehen im Renovierungszeitraum von durchschnittlich ca. drei verbleibenden Patientinnen und Patienten pro Tag aus, die mittels Hubschrauber in die Innsbrucker Klinik eingeliefert werden müssen." Für diese Patientinnen und Patienten wird ein bodengebundener Shuttle zwischen Olympiaworld und Innsbrucker Klinik eingerichtet, wobei die tirol kliniken sich an dieser Stelle bei der Olympiaworld bedanken, die problemlos Außenflächen zur Verfügung gestellt hat. Für den Patientinnen- und Patienten-Transport wird ein eigener Rettungswagen, mit Sanitäterinnen und Sanitäter sowie einer Notärztin/einem Notarzt bereitgehalten. Fahrzeug und Besatzung werden an der Klinik stationiert sein und bei Ankündigung eines Hubschraubers zur Olympiaworld fahren um den Transport durchzuführen. Die benötige Zeit wird dabei ca. gleichlang sein wie bei der Landung in der Klinik. Der Grund am Beispiel eines Herzinfarkts: Bei der Landung in der Klinik muss die Patientin oder der Patient vom Hubschrauber in den Erstversorgungsraum am Landeplatz, von dort mit dem Landeplatzlift in den 12. Stock der Chirurgie, von dort mit dem Lift in den unterirdischen Gang und dann weiter ins Kinder- und Herzzentrum und mit dem Lift in das dritte Obergeschoß, wo sich der Herzkatheter befindet. Bei der Landung auf der Freifläche der Olympiaworld erfolgt dort die Umlagerung in den Rettungswagen und dieser fährt direkt vor das Kinder- und Herzzentrum, wo noch eine Liftfahrt zum Herzkatheter notwendig ist.

Genehmigung

"Das LKI Innsbruck hat es verabsäumt, den Landeplatz fristgerecht zu sanieren. Deshalb zaubern Sie einen Landeplatz ins Wohngebiet und das für 3 Monate. Sie widersetzten sich dem LFG (Luftfahrtgesetz) und vielen anderen Gesetzen", lautet ein weiterer Vorwurf gegenüber den tirol kliniken. "Der Landeplatz wurde in den letzten Jahren laufend saniert, jetzt allerdings muss er erneuert werden. Er wurde von den zuständigen Behörden freigegeben und erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben", halten die tirol kliniken dazu fest und ergänzt: "Nach Abwägung mehrere Alternativen hat sich diese Lösung als beste im Sinne der Patientinnen und Patienten herausgestellt. Es war eine gemeinsame Entscheidung aller involvierten Institutionen." Abschließend der Appell der tirol kliniken:

"Wir verstehen, dass Hubschrauberlandungen wegen der Lärmentwicklung unangenehm sind, allerdings dürfen wir etwas Solidarität mit lebensbedrohlich verletzten und schwerkranken Menschen erwarten, die die Hilfe der Innsbrucker Klinik benötigen, vor allem, wenn die Lärmbelastung nur temporär ist."

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