Inndentität
Träumen sei am Inn erlaubt

- Die Lieblingsorte und die "Unwohlfühlorte" wurden ebenfalls ausgelotet.
- Foto: InnDentität
- hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)
Der Inn ist nicht nur für das Klima in der Stadt wichtig, auch ist er ein bedeutsamer sozialer Faktor.
INNSBRUCK. Die Mauer bei der GeiWi, die Touristen am Marktplatz, die Frühstücker in Mariahilf: Der Inn zieht die Menschen an und ist gleichzeitig noch immer ein "Hochwasser-Feindbild", das abschreckt. Nun soll in einem europaweiten Städtebauwettbewerb – dem Europan – ausgelotet werden, wie sich das Gebiet südlich des Flusses zwischen Unibrücke und Innbrücke architektonisch entwickeln könnte.
Dieses Projekt nahm auch eine Gruppe enthusiastischer Geografiestudenten und Professoren zum Anlass, das Gebiet genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie untersuchten in ihrer Lehrveranstaltung, wie der Inn näher an die Stadt gebracht werden kann und erfassten Orte des Wohlbefindens und Unwohlbefindens. Stefan Obkircher leitete das Team und erklärt: "Um ein gesamtheitlicheres Bild zu bekommen, haben wir auch die Nordseite des Inns untersucht." Die Gruppe arbeitete in ihrem Projekt "InnDentität" mit verschiedenen Methoden. "Es ist wichtig, zu den Menschen vor Ort zu kommen. Sie sind die Alltagsexperten", meint Obkircher. So wurden u. a. persönliche Befragungen, Wahrnehmungsspaziergänge oder mentale Landkarten mit den Passanten durchgeführt. Es kristallisierte sich heraus, dass Radunterführungen oder andere Kreuzungspunkte, wie z. B. am Marktplatz, zum Unwohlbefinden beitragen.
Müdigkeit
Ebenfalls im Team war Alexander Kreisel und meint: "Auffallend war, dass unter den Leuten Müdigkeit und Ideenlosigkeit herrscht. Zu oft wurden Ideen, die durch Bürgerbeteiligung entstanden sind, nicht umgesetzt." Gleichzeitig seien die BewohnerInnen auch nicht gewillt über Dinge nachzudenken, die aus rechtlichen Gründen nicht machbar sind. Die Haftungsfrage, wenn es um den Inn geht, ist immer vordergründig präsent. Jegliche Einbindung des Flusses durch Öffnung der Treppen – "Kette weg" – wäre schon ein erster Schritt, allerdings aus Haftungsgründen kein Thema für die Stadt. Utopisch oder nicht, die ProjektteilnehmerInnen wollen den ArchitektInnen des Europan-Wettbewerbes eine Grundlage bieten, mit der sie weiterarbeiten können.
Handlungsempfehlung
Darin enthalten sind auch ihre Handlungsempfehlungen, die sich aus den zahlreichen Gesprächen, die die StudentInnen zwischen März 2019 und Juni 2019 durchführten, ergeben haben: Neben Begrünung, Entschleunigung, dem Ausweisen von Strandabschnitten und Ruheoasen, ist es auch wichtig, den Inn von allen Richtungen einzubinden und ihn zugänglicher zu machen. "Schließlich ist der Fluss auch die Klimaanlage der Stadt und sollte für alle rasch erreichbar sein", so Obkircher. Die Ideen wurden der Stadtplanung übergeben, die sie nun genauer unter die Lupe nimmt. Wie Philipp Fromm sagt: "Auch im Bürgeraustausch zum Europa-Wettbewerb sind ähnliche Ergebnisse herausgekommen." Für Innsbruck wurden bisher 34 Einreichungen von jungen ArchitektInnen getätigt. Diese werden bis November juriert und in Graz ausgestellt. Fromm betont allerdings: "Der Europan-Bewerb war nie ein Umsetzungswettbewerb. Wir holen uns von ihm lediglich Inputs und innovative Ideen, die später vielleicht in der Entwicklung des Areals eine Rolle spielen könnten."






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