Gastroszene
Verbotene Partys und "do it yourself"-Wirte

Innsbrucks Gastro mit vielen "Verschönerungsarbeiten" und Ärger über unerlaubte Gartenbenutzung. | Foto: FB/Sandwirt
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  • Innsbrucks Gastro mit vielen "Verschönerungsarbeiten" und Ärger über unerlaubte Gartenbenutzung.
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INNSBRUCK. Die heimischen Wirte legen selbst Hand an. Ob Umbau, Malerarbeiten, Renovierungen oder Neugestaltung. Zahlreiche Gastronomiebetriebe nutzen die Zwangspause, um Arbeiten "die beim Alltagsbetrieb einfach nicht gemacht" werden können, umzusetzen. Ärger gibt es für einige Wirte durch die unerwünschte Nutzung der Gartenfläche ihrer Betriebe.

Der Wirt packt an

Besonders sichtbar sind die Bauarbeiten in der Innsbrucker Gastroszene beim Stiftskeller. Der beliebte Gastgarten ist vorübergehend einer Großbaustelle gewichen, die Unterkellerung nimmt konkrete Formen an. Nach Fertigstellung der Arbeiten soll der beliebte Biergarten wieder den Franziskanerplatz dominieren. Wenige Meter weiter gibt es vor allem im Bereich der Küche und der WC-Anlagen des Fischerhäusl viel Arbeit. Tatkräftig und federführend am Werk ist dabei der Hausherr Norbert Pedevilla selbst. "Im Alltagsgeschäft wären diese Arbeiten kaum realisierbar gewesen, daher nutzen wir eben die Zwangspause, um unser Ambiente weiter zu verschönern." "Neue Lüftung (Luftaustausch alle 7 Minuten), neue WCs, neue Sofas, neue Barhocker und das bewährte Führungsteam der Familie Sailer-Wanner mit ihren Mitarbeitern", so freut sich das Piano in der Altstadt auf die Wiedereröffnung. Neues Design, neue Einrichtung und viel Arbeit investierte das Café Magistrat in der Rathausgalerie in seinen neuen Auftritt. Helmut Oberschmid setzte mit einem Flohmarkt für die ehemalige Einrichtung des Café Magistrat auf Nachhaltigkeit. Ob große Betriebe wie der Schwarze Adler oder kleine Cafés, von "Generalüberholung" über Neudesign bis zu "Kleinigkeiten", die gästefreie Zeit wird von den Gastronomen tatkräftig genutzt, um das Ambiente für die Zukunft noch gästefreundlicher zu machen.

Die Piano Bar in der Alstadt ist vorbereitet. | Foto: FB/Piano Bar
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Gartenärger

Die Türe sind verschlossen, aber im Gastgarten herrscht doch Betrieb? Einige Innsbrucker Wirte ärgern sich über die unerlaubte und auch verbotene Nutzung ihrer Gartenfläche. Ob auf dem Berg: "Party feiern und mir den Müll oben lassen und so tun alles wäre das ganz Normal." oder in der Stadt: "Haben weder Lust, unschuldig Stellung zu nehmen noch sind wir für eure Müllentsorgung zuständig." Dem verständlichen Wunsch nach Plätzen für ein gemütliches Beisammensein stehen vor allem die behördlichen Vorgaben entgegen. Heidi Kaltschmid von der Patscher Alm schreibt:

"Liebe Leute so geht es Einfach nicht! Ihr könnt nicht meine Alm, die behördliche geschlossen ist, benützen. Ich darf nicht mal Take Way machen. Auch der Gastgarten ist behördlich geschlossen! Party feiern und mir den Müll oben lassen und so tun alles wäre das ganz Normal, bin schon sehr traurig."

Während Heidi mit den unerwünschten Problemen auf rund 1.700 Meter Seehöhe kämpft, ist in der Koatlackn der Sandwirt betroffen:

"Leider gibt es Personen, denen sind sämtliche Bestimmungen und Regeln egal. Jeder muss selber wissen was er macht, nur wenn es Personen gibt die ihre Privatfeiern im Sandwirt Gastgarten abhalten, wird es zu unserem Problem! Es gibt ja einige, sehr interessierte Bürger, die sofort Polizei oder Müg verständigen, drum bitte unterlasst solche Aktionen! Wir müssen nach wie vor geschlossen halten. Wir haben weder Lust, unschuldig Stellung zu nehmen, noch sind wir für eure Müllentsorgung zuständig."

Rätselraten über Öffnung

Wie lange die Türe der Gastrobetriebe und auch die Gastgärten noch geschlossen bleiben müssen, ist immer noch offen. Außer "Take away" und Lieferdiensten haben die Gastronomen keinen Kontakt zu ihren Gästen. Christian vom Culinarium in der Altstadt steht täglich in kleinen Geschäft in der Pfarrgasse um "Cafe to go", Fleischkässemmerl, die Hausspezialiäten wie Beef Tatar oder das Mittagsmenü, das Raimund und Burkhard in gekonnter Manier zaubern, seinen Gästen mitgeben zu können. "Mit dieser kleinen erlaubten Möglichkeiten, können wir wenigstens ein bisschen mit unseren Gästen Kontakt halten", sieht Christian das Service als wichtigen Faktor der Gästebetreuung. "Wir wollen mit unserem Service in bester Erinnerung bleiben, wir wollen mit unserer Qualität in bester Erinnerung bleiben und wir wollen den Gästen zeigen, dass wir für die Öffnung vorbereitet sind", schildert Christian die Motivation udn Beweggründen für die "offene Tür" im Culinarium. Wann dies sein wird, ist weiterhin unklar. Trotz Konzepte, Strategien und auch so manchen durchaus nachvollziehbaren Überlegungen scheint die Gastro weiter auf die Öffnung warten zu müssen. Erst Anfang April, zu Ostern, soll die Bewirtung wieder möglich sein. Auch eine frühere Öffnung der Gastgärten, ebenfalls von vielen als überaus sinnvoll bezeichnet, scheint nicht realistisch zu sein.

Das Mittasmenü zum mitnehmen im Culinarium in der Pfarrgasse. | Foto: FB/Culinarium
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