Tierschutz
Wenn Tiere an Weihnachten zur Sache werden

Ein Tier unter dem Weihnachtsbaum hat oft unschöne Konsequenzen für alle Beteiligten. | Foto: Tierschutzverein für Tirol
  • Ein Tier unter dem Weihnachtsbaum hat oft unschöne Konsequenzen für alle Beteiligten.
  • Foto: Tierschutzverein für Tirol
  • hochgeladen von Leonie Werus

INNSBRUCK. Bereits seit 1988 gelten Tiere in Österreich nicht mehr als Sache und werden durch besondere Gesetze geschützt. Doch ausgerechnet zu Weihnachten scheinen viele Menschen das zu vergessen, denn noch immer landen unzählige Tiere als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum.


Böse Überraschung

„Wie jedes Jahr zur besinnlichen Zeit des Jahres mit fühlenden Lebewesen umgegangen wird, können wir nicht nachvollziehen“, schüttelt Michelle Schneeweiss vom Tierschutzverein für Tirol den Kopf. In der Regel gehen in den Tiroler Tierheimen noch an den Weihnachtsfeiertagen die ersten Anrufe von Beschenkten ein, die ihre Tiere bereits loswerden möchten.

„Nicht immer werden wir dabei freundlich nach einem Platz gefragt - im Gegenteil, wir merken deutlich den Druck der unfreiwilligen Tierbesitzer.“

Das größte Problem ist dabei, dass die Beschenkten in der Regel mit dem Tier überrascht wurden. Die Ausstattung fehlt und hinsichtlich zusätzlicher Kosten, des nötigen Futters oder der Kosten für Tierarztbesuche wird der neue Tierbesitzer alleine gelassen. Auch den Zeitaufwand und den notwendigen Platz für ein Tier hat man allzu oft nicht genügend bedacht, was oft schnell zur Entscheidung führt, sich von dem Tier wieder zu trennen.

Keine Ware

Von den meisten Verkäufern werden die vor Weihnachten verkauften Tiere nicht zurückgenommen. Tiere sind keine Ware, die man nach den Feiertagen wieder umtauschen kann. Es sind fühlende Lebewesen, die sich bei jedem Wechsel ihres Zuhauses neu einleben müssen. Nicht jedes Tier kommt gut mit solch schnellen Umstellungen zurecht. Viele Tiere leiden still und tragen oft unbemerkt die negativen Erfahrungen mit sich herum. Daher sieht der Tierschutzverein für Tirol die Kaufenden, aber auch die Verkäuferinnen und Verkäufer von Tieren vor Weihnachten in der Pflicht. Jedes Tier habe ein Recht darauf, nicht neben Geschenken unter dem Weihnachtsbaum zu liegen sondern wohl überlegt mit viel Geduld und vor allem mit Liebe ausgewählt zu werden.
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