Innsbrucker Polit-Ticker
Kranker Baum, öffentliche Plätze und Gratis-ÖFFIS

Kurzfristig musste ein erkrankter Bergahorn im Messe-Park zwischen Viaduktbögen und Messegelände gefällt werden. | Foto: Stadt Innsbruck
  • Kurzfristig musste ein erkrankter Bergahorn im Messe-Park zwischen Viaduktbögen und Messegelände gefällt werden.
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INNSBRUCK. Ein kranker Baum musste weichen, eine Begegnungszone als "Elferchance", der Landhausplatz als Lärmerreger, Gratis-Öffis am Samstag und 180 Euro für ein Frühstück.

Bergahorn musste weichen

Kurzfristig musste ein erkrankter Bergahorn im Messe-Park zwischen Viaduktbögen und Messegelände gefällt werden. Laut einem aktuellen Gutachten der Baumexpertinnen und -experten des Amtes für Grünanlagen war der Stamm des zirka 60 Jahre alten Baumes pilzbedingt von Fäulnis betroffen und bereits stark geschädigt. Es gab keine Möglichkeit, diesen Schaden zu regulieren oder den Stamm zu heilen. Der obere Bereich des Stammes war bereits abgestorben und der Baum somit ein Sicherheitsrisiko, da jederzeit auch größere Teile abbrechen und Menschen in Gefahr bringen oder sogar schwer verletzen könnten. „Das Risiko, bekannt gefährliche Bäume stehen zu lassen, können wir nicht eingehen. So bedauerlich es ist, einen alten Baum entfernen zu müssen, war es doch die einzig richtige und leider auch eine notwendige Entscheidung. Denn alles andere wäre fahrlässig“, erklärt die für Grünanlagen zuständige Stadträtin Uschi Schwarzl. Sie weist darauf hin, dass im Messe-Park mit der laufenden Umgestaltung 15 neue, junge und gesunde Bäume gepflanzt werden und auch vor den Viaduktbögen im Zuge der Gestaltung der neuen Begegnungszone Messe eine neue Baumreihe gesetzt wird.

Neues Pflaster, neue Begrünung, mehr Wasser

Es ist ein aufgelegter Elfer für die Aufenthaltsqualität in der Innsbrucker Innenstadt, meinen die Innsbrucker Grünen in einer Aussendung: eine neue hochwertige Gestaltung des Areals vom Congress bis zum Karl-Rahner-Platz: Neues Pflaster statt Asphalt, mehr Grünflächen und Wasser zur Kühlung, sieht der seit fast zehn Jahren stetig verbesserte Entwurf vor. In zahlreichen Runden mit allen Fraktionen wurde das Projekt zuletzt noch Stück für Stück verbessert, etliche Stunden haben die Fachleute Anregungen fast aller politischen Couleurs entgegengenommen und eingeplant. Jetzt ist die Rennweg-Begegnungszone beschlussreif – fällt die Entscheidung dafür, kann im Herbst mit dem Bau gestartet werden. „Der Ball liegt am Elferpunkt: Wir schlagen genau das vor, wovon vor weniger als einer Woche in der Aktuellen Stunde im Gemeinderat fast alle Fraktionen geschwärmt haben. Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Platz für Fußgängerinnen und -gänger, eine attraktive Innenstadt, von der auch die Geschäftsleute profitieren“, sagt Klubobfrau Janine Bex. Sie plädiert im Namen der Innsbrucker Grünen für einen raschen Beschluss noch vor Abpfiff der diesjährigen Bauperiode. „Die Menschen in Innsbruck sehnen sich nach Verkehrsberuhigung und nach einer hohen Aufenthaltsqualität. Wir können jetzt, nach Jahren des Planens und des Redens, liefern.“

Neugestaltung des Eduard-Wallnöfer-Platzes

FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger fordert einmal mehr eine Neugestaltung des "Landhausplatzes": „Bereits letztes Jahr brachten wir einen Antrag im Tiroler Landtag ein, damit der Platz klimafit wird. Gerade im Zuge des Rechtsstreites zwischen Land und der Gestaltungsfirma können im Falle des Obsiegens Gelder freigemacht werden“, erläutert Abwerzger, der die Eckpfeiler benennt, ein Begrünungskonzept für den südlichen Teil des Eduard-Wallnöfer-Platzes vom Denkmal der Befreiung Tirols bis zur Salurnerstraße, damit der Landhausplatz als Grün- und Kühloase vor allem in den heißen Sommermonaten fungiert, und damit die Plätze für Skateboarder verringert werden, „denn die Anrainer und auch die Bediensteten des Amtes der Tiroler Landesregierung und der Tiwag leiden unter der Geräuschentwicklung sehr“, schildert Abwerzger.
Innsbrucks FPÖ-Klubobfrau Andrea Dengg, seit mehr als 40zig Jahren wohnhaft am Landhausplatz, fordert ein sofortiges Skater-Verbot und ständiges Securitypersonal gegen Drogendealer. „Seit der Neugestaltung des Platzes wird die Situation jedes Jahr dramatischer, die Lärmemissionen gerade in den Nachtstunden sind enorm, die Anrainer rufen das Land um Hilfe, doch ihre Beschwerden werden negiert“, so Dengg, die auf die Sicherheitsproblematiken verweist: „Wir haben ein Drogen- und ein Integrationsproblem, das wird jeden Tag am Landhausplatz sichtbar, daher muss die Polizei endlich auch hier einschreiten.“

Gratis-Öffi-Angebot an Samstagen

„In der Diskussion um das Gratisparken an Samstagen in Innsbrucker Parkgaragen hat sich Bürgermeister Willi quergelegt, weil er weniger Autos in der Innsbrucker Innenstadt sehen will. Sein Gegenvorschlag war eine Unterstützung für die gelben Parktickets, die Kunden in Innenstadt-Geschäften bekommen, um die Garagengebühren deutlich zu reduzieren. Wir als Liste Fritz glauben, dass es für alle Verkehrsteilnehmer ein attraktives Angebot braucht, um sie in die Innsbrucker Innenstadt zu locken. Wer will, dass die Menschen ihre Autos stehen lassen, muss ein reizvolles Öffi-Angebot schaffen. Deshalb haben wir als Liste Fritz einen Antrag im Juni-Gemeinderat eingebracht, der Gratis-Öffis an Samstagen in Innsbruck möglich machen soll. Damit machen wir den Autofahrern in Innsbruck einen Umstieg auf die Öffis schmackhaft. Menschen, die seit Jahren nicht mehr mit einem Bus gefahren sind, kommen vielleicht auch langfristig auf die Idee, die Öffis als echte Alternative zu nützen. Die Aktion soll bis Ende des Jahres 2021 begrenzt werden und nach Ablauf dieser Frist eine umfassende Evaluierung erfahren. Ein Gratis-Öffi-Samstag soll der erste Schritt sein, der jederzeit zu weiteren Gratis-Öffi-Angeboten in der Innsbrucker Innenstadt ausgebaut werden kann. Zahlreiche Städte in Europa gehen mit gutem Beispiel voran und bieten ganzjährig Gratis-Öffis an. Für die Stadt Innsbruck ist unser Vorstoß im Jahr 2019, generell Gratis-Öffis einzuführen, ein bisschen zu früh gekommen. Um die Wirtschaft nach Corona wieder anzukurbeln, kommt dieser samstägliche Pilotversuch jedenfalls gerade zur rechten Zeit“, ist Liste Fritz-Innsbruck Gemeinderat Thomas Mayer überzeugt.

Gesamtverkehrskonzept

„Wir als Liste Fritz fragen uns, wo die großen grünen Initiativen für den Öffi-Verkehr in Innsbruck bleiben. Bürgermeister Willi will keine Initiativen für parkende Autos in der Innenstadt, legt aber kein Alternativkonzept vor. Es reicht nicht, in der politischen Debatte dagegen zu sein, die eigenen Ideen müssen im Vordergrund stehen und die scheinen Bürgermeister Willi nach drei Jahren im Amt auszugehen. Seit Bürgermeister Willi im Amt ist, regiert in Innsbruck ein „Anti-Auto-Kurs“ gepaart mit Verteuerungen fürs Parken samt satten Preisen für die Öffi-Tickets. Der Kauf von Öffi-Tickets in Bus und Bahn ist überhaupt eingestellt worden, was die Öffi-Nutzung für ältere Menschen und Gelegenheitsfahrer zusätzlich unattraktiv macht. Der Ausbau von Radwegen in Innsbruck ist löblich, die Einrichtung von verkehrsberuhigten Zonen ist sinnvoll, aber all das kann nur funktionieren, wenn man alle Verkehrsteilnehmer mitdenkt und ihre Bedürfnisse beachtet. Bürgermeister Willi hat mit Gratis-Öffis für Touristen einen umstrittenen Vorstoß gewagt. Wir als Liste Fritz wollen jetzt auch die Einheimischen in Bus und Bahn holen, um die Wirtschaft anzukurbeln und den Klimaschutz an die erste Stelle eine Innsbrucker Gesamtverkehrslösung zu stellen“, hält Liste Fritz-Innsbruck Gemeinderat Thomas Mayer abschließend fest.

180 Euro-Frühstück

„In einer Anfragebeantwortung auf eine Anfrage des Gerechten Innsbruck vom 18.Mai. 2021 bzgl. der Verfügungsmittel des Bürgermeisters, Höhe und Verwendungszwecke scheint in einer umfangreichen Aufstellung am 16. Okober 2020 ein Betrag in der Höhe von 180 Euro auf. Als Verwendungszweck wird „ Frühstück anl. Treffen GRÜNE Enns“ angegeben, was offensichtlich nichts anderes bedeutet, als dass Georg Willi seinen grünen Parteifreundinnen und Parteifreunden ein Parteifrühstück auf Kosten der Innsbrucker Steuerzahlerinnen und Steuerzahler spendiert hat, und er es sich vermutlich selbst auf Innsbrucker Steuerzahler-kosten hat gut gehen lassen,“ erklärt Gemeinderat Gerald Depaoli in einer Aussendung: "Bürgermeister Georg Willi soll den Innsbruckern erklären, was es mit diesem Parteifrühstück der GRÜNEN auf sich hat bzw. warum dieses Frühstück überhaupt aus den sogenannten Verfügungsmitteln des Bürgermeisters finanziert wurde, und nicht zumindest aus der Partei-kasse der Innsbrucker Grünen“, fordert Gemeinderat Gerald Depaoli. „Die Verfügungsmittel des Bürgermeisters sind nicht dazu da, um gemeinsame Parteifrühstücke von Bgm. Georg Willi und seinen grünen Parteifreunden zu finanzieren“, schließt Gemeinderat Gerald Depaoli, welcher Bürgermeister Georg Willi auffordert die 180 Euro für das Parteifrühstück anlässlich seines Treffens mit den Ennser GRÜNEN der Stadt Innsbruck umgehend zu refundieren.

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