Vergleich TIWAG mit AK
60 Mio. an Stromkostenentlastung, Tarifsenkung ab Juli

Die TIWAG schließt einen umfassenden Vergleich mit der AK Tirol und verzichtet auf eine Berufung gegen das Bezirksgerichtsurteil.  | Foto: TIWAG
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Die TIWAG schließt einen umfassenden Vergleich mit der AK Tirol und verzichtet auf eine Berufung gegen das Bezirksgerichtsurteil. Die Details der Stromkostenentlastung in der Höhe von über 60 Millionen Euro werden erarbeitet und kommuniziert. Es wird eine Sondertarif-Lösung für die „Völser Seesiedlung“ geben. Mit 1.7.2024 wird eine Strompreissenkung von derzeit 12,7 c/kWh netto (15,24 c/kWh brutto) auf 11,8 Cent netto (14,16 c/kWh brutto) erfolgen.

INNSBRUCK. Nach eingehender Analyse des Bezirksgericht-Urteils und intensiven Verhandlungen mit der AK Tirol verzichtet TIWAG auf eine Berufung gegen das Urteil. Der in den letzten Tagen verhandelte Vergleich sieht zudem eine umfassende Stromkostenentlastung in der Höhe von über 60 Mio. Euro vor, die Details der Auszahlung werden in weiterer Folge erarbeitet und kommuniziert. Ebenso konnte man sich auf eine Sondertarif-Lösung für die „Völser Seesiedlung“ einigen. Nachdem der Klagsgegenstand vollinhaltlich erfüllt wurde, sieht die AK Tirol keinen weiteren Grund, die Klagen gegen die TIWAG aufrechtzuhalten.

„Ein jahrelanger Rechtsstreit und die damit verbundene Unsicherheit sind nicht im Sinne der KundInnen und des Unternehmens. Wir freuen uns daher, dass wir in konstruktiven Gesprächen diese Einigung als neue Basis einer guten Zusammenarbeit finden konnten“, heißt es seitens TIWAG.

AK Präsident Erwin Zangerl fordert Transparenz in der Causa. | Foto: AK Tirol
  • AK Präsident Erwin Zangerl fordert Transparenz in der Causa.
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Strompreissenkung

Zusätzlich kündigt TIWAG mit 1.7.2024 eine Strompreissenkung von derzeit 12,7 c/kWh netto (15,24 c/kWh brutto) auf 11,8 Cent netto (14,16 c/kWh brutto) an. Bei den Großhandelspreisen könnte zum Jahreswechsel eine nächste, signifikante Strompreissenkung folgen. „

Die Lösung ist vor allem ein Gewinn für die Tiroler Stromkundinnen und Stromkunden und ein wichtiges Signal für alle anderen Energieversorger in Tirol und Österreich. Jetzt geht es darum, dass die zugesagten Rückzahlungen schnell fließen. Das wurde heute auch zugesichert“, freut sich AK-Präsident Erwin Zangerl.


Faktenbox

  • Die Abwicklung bzw. Rückzahlungen erfolgen durch die TIWAG, beginnend mit März 2024 rollierend. Es erfolgt eine direkte Überweisung der Gutschrift auf das Bankkonto der Kundinnen und Kunden. Eine Verzichtserklärung ist nicht erforderlich!

Man hat das Engagement der AK Tirol offensichtlich völlig unterschätzt und geglaubt, man könne uns umgehen. Diese Auseinandersetzung hat aber einmal mehr deutlich gezeigt, wie intensiv die AK ihren Auftrag wahrnimmt und sich für ihre Mitglieder einsetzt“, stellt Zangerl klar, der die treibende Kraft hinter der Strompreissenkung war. Profitiert haben davon nicht nur die Mitglieder der AK Tirol, sondern letztlich alle Tirolerinnen und Tiroler, da Stadt- und Gemeindewerke ihre Tarife an jenen der TIWAG orientieren. Gemeinsam soll jetzt auch intensiv für den Wechsel in den Neuvertrag informiert und aufgeklärt werden. Die Produkte im Altvertrag laufen nämlich per 31. März 2024 aus.

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Rechtssicherheit

TIWAG und AK Tirol bekräftigten heute noch einmal ihre Unterstützung für den Vorstoß von LH Anton Mattle nach einer gesetzlichen Klarstellung des Elektrizitätswirtschafts- und organisationsgesetzes, damit für künftige Preisanpassungen Rechtssicherheit herrscht. Der Landeshauptmann selbst begrüßt die erzielte Einigung.

Es freut mich, dass nach einer schwierigen Zeit nun ein gemeinsamer Weg möglich ist und im Sinne der Kundinnen und Kunden ein gutes Ergebnis gefunden wurde. Meine Erwartungen an die Verhandlungspartner war klar: Es braucht Lösungen. Deshalb bin ich froh, dass die Fachleute des Landesenergieversorgers und der Arbeiterkammer sich angenähert und eine gemeinsame Lösung gefunden haben. Dieses Verhandlungsergebnis unterstreicht die Neuaufstellung, die auf Seiten der TIWAG bereits begonnen hat und aufgrund der künftigen Herausforderungen dringend notwendig ist. Mein Dank gilt beiden Seiten, die heute eine gute Entscheidung getroffen haben“, beont LH Anton Mattle.

Breite Unterstützung

„Es ist vernünftig, dass sich TIWAG und AK am Verhandlungstisch geeinigt haben und eine Berufung sowie weitere Klagen vom Tisch sind. Dieses Paket ist ganz im Sinne der Kundinnen und Kunden, die zuletzt mehr als verunsichert waren. Damit wird insbesondere den Erwartungen von Landeshauptmann Anton Mattle entsprochen, der vorzeigt, wie man ruhig und sachlich an die Dinge herangeht und Lösungen für die Tirolerinnen und Tiroler erreicht. Jetzt muss in der TIWAG endlich wieder Ruhe einkehren“, freut sich VP Tirol Klubobmann LA Jakob Wolf über den Verhandlungserfolg. Dem pflichtet LA Dominik Mainusch bei: „Es ist gut, dass der Streit zwischen TIWAG und AK endlich beigelegt wird. Es zeigt sich, dass die von Landeshauptmann Anton Mattle eingeleitete Neuaufstellung der TIWAG erfolgreich angelaufen ist und bereits Früchte trägt. Die Verhandler waren sich ihrer Verantwortung bewusst und haben vernünftig entschieden.“

Tursky erfreut über Vergleich

Erleichterung über den abgeschlossenen Vergleich zwischen TIWAG und AK Tirol zeigt sich auch Bürgermeisterkandidat Florian Tursky erfreut: „Nachdem uns die TIWAG über Monate hinweg erklärt hat, was alles nicht funktioniert, ist es AK-präsident Erwin Zangerl und Landeshauptmann Anton Mattle gelungen – es wird nicht gegen das Urteil berufen. Und damit haben wir rückwirkend für alle InnsbruckerInnen, aber auch für alle TirolerInnen einen günstigen Strompreis, der auch erhalten bleibt. Wir müssen erkennen: die TIWAG gehört allen TirolerInnen. Genauso wie den InnsbruckerInnen die IKB gehört. Deswegen will ich auch los vom TIWAG-Diktat des Innsbrucker Strompreises, damit wir als InnsbruckerInnen unseren Strompreis selber gestalten können.“

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