Standortvergleich
Die 15 Tiroler Einkaufszentren setzen positive Akzente

15 Einkaufszentren bieten in Tirol ein Einkaufserlebnis. Im Bild das Kaufhaus Tyrol | Foto: Maximilian Schorch
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Mehr als eine Milliarde Euro Umsatz haben die 15 Tiroler Einkaufszentren 2021 auf insgesamt rund 330.000 Quadratmetern Fläche erwirtschaftet. Der Anteil am Gesamtumsatz des Tiroler Handels beträgt 24,5 %. Die Größe der Verkaufsflächen ist stabil, der regionale Anteil an Händlern ist im österreichweiten Vergleich in Tirol um 14 % höher und die Tiroler Einkaufszentren kommen mit weniger Parkplätzen als die Mitbewerber in anderen Bundesländern aus. Der Pkw bleibt erste Wahl als Verkehrsmittel bei den Kundinnen und Kunden.

INNSBRUCK. Während in Österreich in Zeiten von großen Teuerungen und nach fast drei Jahren Pandemie Verkaufsflächen zurückgehen, ist die Situation in Tirol laut aktueller Daten des Standortberatungsunternehmens Standort & Markt stabil. Zudem verzeichnet der Tiroler Handel einen höheren Anteil an heimischen Familienunternehmen und regionalen Händlern als in anderen Bundesländern.

Starker regionaler Anteil

Markante Unterschiede gibt es demnach auch beim „Filialisierungsgrad“, der das Verhältnis zwischen regionalen Handelsbetrieben und überregionalen Anbietern angibt. Im österreichischen Durchschnitt gehen aktuell rund 70 % der Betriebe in Einkaufszentren auf überregionale Unternehmen zurück, 30 % auf regionale Betriebe. In Tiroler Einkaufszentren ist der Anteil regionaler Anbieter und an Familienbetrieben um rund 14 % höher.

Roman Schwarzenecker (Standort & Markt), Dieter Unterberger (Obmann der Sparte Handel in der Tiroler Wirtschaftskammer), Helmut Larch (Center Manager DEZ und Gastgeber des Branchentreffs) und Martin Wetscher (Vizepräsident der Tiroler Wirtschaftskammer).  | Foto: die Fotografen
  • Roman Schwarzenecker (Standort & Markt), Dieter Unterberger (Obmann der Sparte Handel in der Tiroler Wirtschaftskammer), Helmut Larch (Center Manager DEZ und Gastgeber des Branchentreffs) und Martin Wetscher (Vizepräsident der Tiroler Wirtschaftskammer).
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Gegen den Trend

Gegenläufig zum Österreich-Trend entwickeln sich auch die Verkaufsflächen in den Tiroler Innenstadtlagen. Während die Anzahl der Flächen in österreichischen Innenstädten zurückgeht, bleibt sie in Tirol stabil. Beobachtet wurden in der Erhebung Innsbruck, Kufstein, Kitzbühel, St. Johann und Wörgl. Die Innenstädte verzeichnen zudem niedrigere Leerstandsquoten sowie um rund 7 % mehr regionale Händler als im Österreich-Trend. „Die aktuellen Daten zeigen eindrucksvoll, dass die Tiroler Einkaufszentren und der Innenstadthandel trotz der großen Herausforderungen, die wir insbesondere in den vergangenen drei Jahren mit der Pandemie und den Teuerungen erlebt haben, auf soliden Beinen steht“, erklärt Dieter Unterberger, Obmann der Sparte Handel in der Tiroler Wirtschaftskammer. „Der Tiroler Handel wird von zahlreichen starken Familienbetrieben geprägt, die stets vorausschauend agieren und sich durch einen starken Innovationscharakter auszeichnen. Nicht umsonst liegen wir aktuell in vielen Bereichen besser als im Österreich-Trend. Jedoch bleibt die Situation auch weiterhin ungemein herausfordernd.“

Starker Auftritt der Tiroler Einkaufszentren, BezirksBlätter Innsbruck Beitrag

Sorgsamer Umgang mit Flächen

Neben dem Umgang mit den Auswirkungen der Teuerungen, den hohen Energiekosten und dem Arbeitskräftemangel zählt auch das sich ändernde Mobilitätsverhalten zu den aktuellen Herausforderungen. Auch hier hebt sich Tirol vom Österreich-Trend ab. So verzeichnen die Tiroler Einkaufszentren seit 2003 konstant weniger Pkw-Stellplätze als im Österreich-Durchschnitt. 2021 waren es um rund 16 % weniger Stellplätze im Verhältnis zur vermietbaren Fläche. Der Anteil an Freiparkflächen hat sich von 45 % im Jahr 2003 auf aktuell 38 % verringert. Das Parken in Garagen etabliert sich zunehmend.

„Diese Zahlen zeigen klar und deutlich, dass die schon vor Jahren eingeleiteten Maßnahmen der Tiroler Raumordnung von den Einkaufzentren gut umgesetzt wurden und funktionieren“, erklärt Martin Wetscher, Vizepräsident der Tiroler Wirtschaftskammer. Er verweist darauf, dass die letzte Eröffnung eines Einkaufszentrums in Tirol mehr als zehn Jahre zurückliegt und neue Verkaufsflächen eigentlich nur noch bedarfsorientiert im Rahmen von Umbauten oder kleineren Erweiterungen an bestehenden Standorten oder im Rahmen von Stadtentwicklungsprojekten geschaffen werden. „Der sorgsame Umgang mit Ressourcen und Flächen wird im Tiroler Handel seit Jahren konsequent gelebt.“

Pkw erste Wahl

Zudem wurde das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel kontinuierlich ausgebaut und wird gerade in den Ballungsräumen auch gut angenommen. Trotzdem bleibt der Pkw bei den Kundinnen und Kunden das Verkehrsmittel erster Wahl. „Das Mobilitätsverhalten ändert sich zunehmend, jedoch wird der Individualverkehr auch in der Zukunft im Handel eine große Rolle spielen“, betont Martin Wetscher. „Gerade im ländlichen Raum ist der Pkw beim Einkaufen nicht wegzudenken.“ Somit gelte es, auch weiterhin entsprechende Parkflächen zur Verfügung zu stellen, zugleich aber auch die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge weiter auszubauen.

Das Areal des Einkaufszentrum DEZ. | Foto: DEZ
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