Traditionsgasthaus
Konkursverfahren gegen Stieglbräu eröffnet

Über das Stieglbräu wurde ein Konkursverfahren eröffnet. | Foto: BezirksBlätter
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Seit rund vier Jahren führte Nikola Radulov das Stieglbräu in der Wilhelm-Greil-Straße. Jetzt wurde gegen das Traditionsgasthaus das Konkursverfahren eröffnet. Laut Betreiber sei dies auf die Corona-Krise zurückzuführen. Ob der Betrieb fortgeführt werden kann, ist laut dem KSV1870 noch offen. Aktuell sind im Betrieb 16 Mitarbeiter beschäftigt.

INNSBRUCK. Es gibt wohl unzählige Geschichten rund um das Stieglbräu. Einst soll Landeshauptmann Eduard Wallnöfer seine Amts- und Sprechstunden in den Gasträumen durchgeführt haben. Die langjährige Geschichte des Hauses mit vielen Höhen- abe rauch Tiefpunkten ist durch das Konkursverfahren einstweilen beendet. Johannes Nagele ist als Masseverwalter tätig, Anmeldungen von Gläubigern sind bis 3.10. möglich, die erste Tagsatzung finden am 17.10. im Landesgericht Innsbruck statt. Eine Fortführung des Betriebs muss noch geprüft werden. Radulov war seit Oktober 2018 als Pächter und Küchenchef tätig.

Die Geschichte des Hauses

Am 6. Juni 1933 wurde mit dem Bau auf dem Grundstück in der damaligen Welsergasse begonnen und nach nur fünfmonatiger Bauzeit konnte im Oktober 1933 beim Stadtmagistrat um die Baurevision und die Erteilung der Benützungsbewilligung für den „in allen seinen Teilen fertiggestellt[en] Neubau in der Welsergasse“ angesucht werden.Der Ausschuss der Freiwilligen Rettungsgesellschaft nahm 1934 Kontakt mit der Stieglbrauerei in Salzburg zur Errichtung eines Gastbetriebes unter Übernahme der Geschäftslokale auf. Die Rettungsgesellschaft suchte im März 1935 selbst um die Gastgewerbekonzession an. Diese wurde von Bürgermeister Franz Fischer anstelle einer Subvention angeboten. Am 19. Juli wurde dem Ansuchen um Baubewilligung und gewerbepolizeiliche Genehmigung „zur Errichtung einer Bierstube samt Schank- und Toilettenanlage vom Stadtmagistrat stattgegeben. Die dafür nötigen Umbauarbeiten wurden wieder an die Baufirma Retter vergeben. Am 20. August 1935 wurde das „Stieglbräu“ eröffnet. Im folgenden Jahr wurde die Gastwirtschaft durch die Firma Retter erweitert.

Die beiden von der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck in den Jahren 1926/27 und 1933 errichteten Häuser mit den Kammerlichtspielen und dem Stieglbräu in einer Aufnahme aus dem Jahre 1957 (Fotografie: Johann Niczky von Niczk).  | Foto: Archiv der Freiwilligen Rettung
  • Die beiden von der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck in den Jahren 1926/27 und 1933 errichteten Häuser mit den Kammerlichtspielen und dem Stieglbräu in einer Aufnahme aus dem Jahre 1957 (Fotografie: Johann Niczky von Niczk).
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Bereits im Juli 1935 war mit der Stieglbrauerei in Salzburg ein Liefervertrag auf 15 Jahre abgeschlossen worden. Als einstweiliger Pächter wurde Max Ambach bestellt, ein Pachtvertrag aber erst im Oktober unterzeichnet. Die Mindestpacht betrug monatlich 500 Schilling für eine Liefermenge von 30 Hektoliter Bier. Bis Ende September erbrachte die Pacht bereits 1.800 Schilling, was als „voller Erfolg“ gewertet wurde. Haus und Gastwirtschaft standen bis 1969 im Eigentum der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck. Danach wurde das Haus um fünf Millionen Schilling an die Stieglbrauerei verkauft.

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Die beiden von der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck in den Jahren 1926/27 und 1933 errichteten Häuser mit den Kammerlichtspielen und dem Stieglbräu in einer Aufnahme aus dem Jahre 1957 (Fotografie: Johann Niczky von Niczk).  | Foto: Archiv der Freiwilligen Rettung
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