Wildbachverbauung - Erpfendorf
Der Griesbach wird von der WLV gezähmt – mit VIDEO!

Aktuell laufen die Bauarbeiten zur Zähmung des Griesbaches am Rosenbühelweg. | Foto: Kogler
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13,8 Millionen Euro für mehr Sicherheit in Erpfendorf; großes Griesbach-Projekt der Wildbachverbauung.
ERPFENDORF. Im vergangenen Jahr (am 28. September) startete die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV, Forsttechn. Dienst, Gebietsbauleitung Unteres Inntal) die Bauarbeiten für das Schutzprojekt "Griesbach". Für das Großprojekt, das bis 2032 laufen soll, wurden 13,8 Millionen Euro Kosten ministeriell genehmigt. "Die Kosten teilen sich Bund (60 Prozent), Land Tirol (20 %), Gemeinde Kirchdorf (18 %) sowie Landesstraßenverwalung und Großachengenossenschaft (jew. 1 %). Die Finanzierung ist auf die gesamte Projektdauer ausgelegt", so Thomas Obwaller vom Kirchdorfer Bauamt.

Großes Einzugsgebiet

Die Verbauung stand bereits seit längerem auf der Wunschliste der Gemeinde, 2018 wurde das Projekt schließlich auf den Weg gebracht.
Die Hochwasserchronik geht zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, wobei größere Schäden durch die frühe und rege Verbauungstätigkeit verhindert werden konnten. Ziel des aktuellen Projektes ist der Schutz des Siedlungsraumes am Griesbach, der Verkehrsinfrastruktur sowie der ausgedehnten touristisch und landwirtschaftlich genutzten Flächen vor Hochwasserereignissen, wie es in der WLV-Projektbeschreibung heißt. Vor allem die Siedlung am Rosenbühelweg wird laut Gefahrenzonenplan von der "roten Wildbachgefahrenzone" randlich gestreift. Es bestehen zum Teil zu gerinde Durchflussquerschnitte, was bei Geschiebeanlandungen zum "Überborden" des Baches und "unkontrollierten Schadwasserabflüssen" führen kann.

Das Einzugsgebiet des Griesbaches erstreckt sich samt dem Moratalbach auf die Gemeindegebiete Waidring und Kirchdorf. Es reicht vom Markkogel und der Steinplatte im Norden bis zum Kirchberg im Süden. Der Griesbach quert die B 178 und mündet in die Großache.
Das Wildbacheinzugsgebiet des Griesbaches beträgt gesamt 42,64 km2, wobei sich das Bearbeitungsgebiet auf das Hauptgerinne einschließlich des Mündungsbereiches Waldbach (Moratalbach) beschränkt und somit eine Fläche von etwa 12,99 km2 umfasst. Die größten Zubringer sind der Blaikenbach, Ranggen-, Unreingast- und Grödinggraben.

Bei der Revision des Gefahrenzonenplanes 2001 wurde bereits auf den teilweise schlechten Bau- und Funktionszustand der bestehenden Verbauungen hingewiesen. Zwischenzeitlich erfolgten kleinere sowie mittlere Hochwässer, welche zu einer wesentlichen Verschlechterung der Funktionsfähigkeit der Verbauungen bis hin zur vollständigen Zerstörung einzelner Bauwerke führten.

Die Maßnahmen

Der Verbauungsgrundgedanke besteht im Geschieberückhalt durch Instandhaltung, Sanierung und Neubau von Konsolidierungsbauwerken im Grabeninneren des Griesbaches sowie dessen Teileinzugsgebieten, die Vergrößerung der Abflussquerschnitte zur Vermeidung von Ausbruchsstellen am Griesbach und die Verlagerung (Optimierung) der Abflusslinie am Waldbach. Dies beinhaltet:

  • Optimierung Mündungsbereich Griesbach-Waldbach samt Sohl- und Ufersicherungen
  • Absenkung und Neubau der Vorsperren des Geschiebeumlagerungsplatzes am Griesbach
  • Sanierung und Neubau von ca. 190 Konsolidierungssperren Holz und 70 Konsolidierungssperren Beton in den Teileinzugsgebieten Grödinggraben, Ranggengraben, Blaikenbach und Rotmaisgraben
  • letztmalige Vorkehrungen im Getschengraben

Im Zuge des Projekts werden auch zwei Radwegbrücken erneuert bzw. neu gebaut und ein "Tiroler Wehr" errichtet, das der Löschwasserversorgung in diesem Ortsbereich dienen bzw. verbessern soll. Eine der Brücken Brücken (Waldbach) ist Teil des WLV-Projekts, eine weitere (Griesbach) ist Gemeinde- bzw. Landesangelegenheit. Das Wehr ist ein Vorhaben von Gemeinde, Land und Feuerwehr. "Dabei nützten wir jedoch in enger Abstimmung mit der Gemeinde Synergien beim Bau, auch wenn die zweite Brücke und das Wehr nicht Teil des eigentlichen WLV-Projekts sind", betont Projektleiter David Forsthuber (WLV).

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