Recht auf Kinderbetreuung
"Bei Betreuung gemeindeübergreifend denken"
Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und -betreuungsplatzes wird auch im Bezirk Kitzbühel schrittweise umgesetzt.
KITZBÜHEL, TIROL. Bei einer Bürgermeisterkonferenz informierten LR Cornelia Hagele und Alexander Heiß (Vorst. Abt. Elementarbildung u. allg. Bildungswesen) über die Umsetzung des beschlossenen Rechts auf Vermittlung eines Kinderbetreuungs- und -bildungsplatzes (ab dem 2. Geburtstag aller Kinder in Tirol, Anm.).
"Der Fokus dieses Rechts liegt auf den Bildungsschancen und der Chancengleichzeit für Kinder, wobei man schon bei den kleinen Kindern ansetzen muss. Und es müssen Eltern bzw. AlleinerzieherInnen durch verstärkte Kinderbetreuung entlastet werden",
so LR Hagele. Sie betont, dass mit einer Finanzusage des Bundes von 4,5 Mrd. Euro und zusätzlichen 50 Mio. € vom Land der Ausbau der Kleinkinderbetreuung vorangetrieben werden kann (Ausbau Infrastrukturen und Betreuungsangebote).
In den Tiroler Kindergärten gibt es eine 96-prozentige Betreuungsquote, bei den Krippen liegt die Quote unter 30 % (Barcelonaziel 32 %). Lücken gibt es auch bei ganztägigen/ganzjährlichen Angeboten. Im Bezirk bieten 85 % der Kindergärten ein Mittagessen an.
"Wichtig ist das Recht auf 'Vermittlung'; dabei müssen wir alle Einrichtungen – vom Kindergarten bis zur Tagesmutter – mitdenken. Die Gemeinden sind aufgefordert, gemeindegrenz-überschreitend zu denken. Und wir müssen uns alle gemeinsam, mehr Beschäftigte in die Elementarpädagogik zu bringen, u. a. mit einer Kampagne, einer Implacement-Stiftung, finanziellen Anreichen, besserem Besoldungsrecht und einer Verwaltungsvereinfachung. Tirol ist nun Vorreiter, einfach wird das alles aber nicht",
so Hagele.
Im kommenden Herbst wird mit Pilotregionen gestartet; dann wird evaluiert, ehe das Betreuungsrecht sukzessive bis 2025/26 landesweit ausgerollt wird.
"Wir haben heute viele Informationen erhalten. Wir als Gemeinden sind ja Hauptakteure. Wir sind immer schon sehr aktiv bei der Kinderbetreuung, alles können wir aber nicht schaffen. Der nunmehrige Ausbau ist eine starke Herausforderung, vor allem finanziell und in der Disposition. Dabei werden wir über Gemeindegrenzen hinaus kooperieren und flexibler werden müssen. Und wir brauchen die Geldmittel dafür, denn wir können ja auch die Sparsamkeit in den Orten nicht außer Acht lassen",
so Bgm. Paul Sieberer.
"Bei den Kindergärten ist die Abdeckung landesweit gut, bei den Krippen fehlt es noch, hier müssen wir regional bedarfsgerecht ausbauen, auch gemeindeübergreifend",
ergänzt Heiß.
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