Neujahrsempfang WK Kitzbühel
"Prosit Neujahr" mit verhaltenem Optimismus

Prosit Neujahr mit kirchlicher Unterstützung am Podium des KitzKongresses beim WK-Neujahrsempfang. | Foto: Kogler
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  • Prosit Neujahr mit kirchlicher Unterstützung am Podium des KitzKongresses beim WK-Neujahrsempfang.
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Die Wirtschaftskammer Kitzbühel lud zum Neujahrsempfang; herausfordernde Zeiten, mit Optimismus ins Jahr 2024, Personen und Unternehmer vorm Vorhang.

KITZBÜHEL, BEZIRK. Am 5. Jänner lud die Wirtschaftskammer Kitzbühel zum traditionellen Neujahrsempfang in den KitzKongress, zu dem WK-Obmann Peter Seiwald rund 320 Besucher aus Wirtschaft, Politik, Behörden und Schulen begrüßen konnte.

Im vorausgegangenen Pressegespräch und beim abendlichen Empfang blicken Seiwald und erstmals die neue Tiroler WK-Präsidentin MEP Barbara Thaler auf ein herausforderndes Jahr 2023 zurück und mit verhaltenem Optimismus auf das neue, nicht weniger schwierige Jahr 2024 voraus.

Thaler mit Optimismus

"2023 war schwierig: Arbeitskräftemangel, hohe Energiepreise und Inflation, Kaufkrafteinbußen, hohe KV-Abschlüsse. Ähnlich wird es 2024 sein. Große Stütze für den Standort ist der Tourismus, nachdem Industrie und Baubranche schwächeln und auch der Handel und die Verkehrswirtschaft Probleme haben",

fasste WK-Präsidentin Thaler zusammen.
Trotzdem ortet sie Lichtblicke und Chancen und schaut mit Optimismus voraus.

"Tirol ist ein robuster und innovativer Standort mit einem tollen, breiten Branchenmix. Die Digitalisierung hat Fahrt aufgenommen und kann uns allen in vielerlei Hinsicht helfen und unsere Mitarbeiter entlasten. Wir als Kammer fördern dies stark und auf breiter Ebene",

so Thaler.

Optimieren müsse man die Rot-Weiß-Rot-Karte.

"Der Zugang dazu muss einfacher werden. Auch der Saisonierkontingent-Deckel macht keinen Sinn. Arbeitswillige aus Drittstaaten fahren durch Österreich/Tirol durch – in die Schweiz, nach Deutschland, wo der Zugang zum Arbeitsmarkt viel durchlässiger ist."

Dass das "Bohren harter Bretter" seitens der WK wirkt, zeigt ein Durchbruch und "Meilenstein" im Bildungsbereich – mit dem Gesetzesbeschluss zur "Höheren Beruflichen Bildung".

"Das ist eine enorme Aufwertung für die Lehre und bringt viele neue Perspektiven für Lehrlinge. Das war für mich wie ein Weihnachtsgeschenk."

Thaler lobte die funktionierende Sozialpartnerschaft, konnte sich aber einen Seitenhieb Richtung Gewerkschaften nicht verkneifen.

"Es gab zuletzt harte Verhandlungen und dann hohe KV-Abschlüsse. Kurz darauf kommen schon die nächsten überbordenden Forderungen, das kann es wirklich nicht sein."

"Saisonkontingente abschaffen"

WK-BO Seiwald sprach von Mobilitätsmängeln im Bezirk, etwa im Kaiserwinkl, die es zu bekämpfen gebe. Mit Blick auf den Arbeitskräftemangel fordert Seiwald die Abschaffung der Saisonierkontingente.

"Die sind unnötig und müssen völlig neu konzipiert werden. Ist z. B. eine Stelle beim AMS drei Monate gemeldet und kann nicht besetzt werden, muss man diese mit einem Drittstaatsangehörigen besetzen dürfen."

Der Naturraum sei zwar unsere wertvolle Basis, bei Grundflächen dürfe man aber nicht auf die Wirtschaft vergessen.

"Wir brauchen neue Gewerbegebiete",

so Seiwald.

Der Obmann erwähnte die gute Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen, die Untersützung der Betriebe bei der Digitalisierung und Erfolgen wie dem Ausbau der Kitzbüheler Berufsschule (samt Internat, Anm.) oder die Einführung der kostenlosen Meisterprüfung.
Ein weiters Seiwald-Anliegen:

"Wir müssen das Bürokratie-Monster mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz entwaffnen! Und ganz allgemein: Nicht alles schlecht reden, auch die positiven Dinge sehen."

LR Gerber vertrat das Land Tirol

LR Mario Gerber forderte eine "Rückkehr zur Leistungsgesellschaft", Bürokratie, Digitalisierung, die (mögliche) Energiewende, ökonomische Nachhaltigkeit und die "Weiterentwicklung unseres innovativen, ehrlichen Standorts Tirol". Eine Lanze brach er für zuletzt in die Kritik geratene Sport-Großevents, die "wir uns nicht madig machen lassen dürfen."

Auszeichnung

Beim Neujahrsempfang wurden erfolgreiche Unternehmen und Personen vor den Vorhang geholt. Den Innovations Award nahmen Noah Brunner (KitzFlavour, Lebensmittel-Onlineverkauf, Kirchberg, Kat. Neugründung) sowie die Tischlerei Schiplinger KG (Alle-Jahre-Wieder-Christbaum, Kirchberg, Kat. etbablierte Unternehmen) entgegen
Erneut geehrt wurde der zweifache Landessieger beim Lehrlingswettbewerb, Niclas Baumann (Florian Huber Kamin, St. Johann) sowie stellvertretend für 28 Jungmeister Alexander Margreiter (M. Margreiter GmbH, Kirchberg).
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