75 Bürgermeisterinnen trafen sich in St. Ulrich
Netzwerken, Ideen- und Gedankenaustausch, Stärkung des Amtes – beim 1. Europäischen Bürgermeisterinnen-Treffen.
ST. ULRICH (niko). Von 6. bis 8. August ging das 1. Europäische Bürgermeisterinnen-Treffen in St. Ulrich über die Polit-Bühne (im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft, Anm.).
Als Gäste waren auf Einladung von Gastgeberin Bgm. Brigitte Lackner u. a. LH Günther Platter, LR Beate Palfrader, mehrere Bezirks-Bürgermeister und die Gemeindeverbandschefs Alfred Riedl (Österreich) und Ernst Schöpf (Tirol) anwesend. 75 Ortschefinnen aus dem deutschsprachigen Raum (Österreich, Südtirol, Schweiz, Luxemburg, Deutschland) kamen zum Netzwerken und Ideenaustausch, zu Fachvorträgen und Workshops.
Im Rahmenprogramm gab es einen landesüblichen Empfang und die Aufführung des "Tiroler Zapfenstreichs", zu dem auch der Komponist Florian Pedarnig persönlich anreiste und zur Darbietung gratulierte, Ausflüge und Besichtigungen (u. a. Jakobskreuz, Stadtführung in Kitzbühel, Firmenbesuche, Seeleuchten, Alpenschule Westendorf...).
161 Ortschefinnen in 2.098 österreichischen Gemeinden, 16 in Tirol, zwei im Bezirk – die Bürgermeisterinnen sind stark unterrepräsentiert in einem männlich dominierten Amt. Auf Ebene der Vize-Ortschefs und in den Gemeinderäten sieht die Situation bereits wesentlich besser aus. "Da besteht großer Handlungsbedarf; man muss das Amt attraktiv machen und Frauen darin bestärken, dass sich sich um das Amt bewerben", so Riedl, "wichtig ist zudem, den europäischen Austausch und Lösungsstrategie zu fördern." Schöpf will mit dem Empowerment-Programm Frauen darin bestärken, das Amt aktiv anzustreben.
"Die Idee zu dem Treffen trag ich seit langem mit mir. Es freut mich sehr, dass wir dieses erste europäische Meeting bei uns in Tirol abhalten können", so Bgm. Lackner, die seit Jahren an den österreichischen Bürgermeisterinnen-Treffen teilnimmt. "Man nimmt jeweils viele Ideen mit und man wird in seiner Arbeit bestätigt und gestärkt; das soll auch bei diesem Treffen für meine Kolleginnen so sein."
"Die Zahl der Frauen in der Politik steigt, das ist gut so. Es gibt aber Luft nach oben. Es ist wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ambitionierten Frauen erleichtern, ihre Ideen und Meinungen einzubringen", so LH Platter. "Es ist wichtig, dass wir Frauen politische Verantwortung übernehmen, starke Frauen sind wichtig, haben eine andere Sicht auf die Dinge und bereichern die politischen Ämtern", ergänzt LR Palfrader.
Zahlen Tirol: 16 Bürgermeisterinnen, 30 Vize-Ortschefinnen, 120 Gemeindevorständinnen (von 703), 618 Gemeinderätinnen (von 2.450).
Fotos: Kogler, WMP
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