Vier Fragen und Antworten zu unseren Weihnachtsbräuchen

Foto: Arnold Burghardt
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ÖSTERREICH. Mit Lametta, Glaskugeln und Kerzen geschmückte Christbäume gehören genauso zu einem richtigen Weihnachtsfest wie das Beschenken der Liebsten. Nach Wien brachte den ersten Christbaum Henriette Alexandrine von Nassau-Weihburg im Jahr 1816. Im katholischen Österreich war der Brauch zu dieser Zeit neu und galt außerdem als evangelisch. Henriette Alexandrine war übrigens die Ehefrau von Erzherzog Karl von Österreich, der Napoleon 1809 bei der Schlacht bei Aspern besiegte.

1. Seit wann haben wir den Christbaum?

Der Christbaum schmückte zu Beginn des 19. Jahrhunderts hauptsächlich Fürstenhöfe. Ein Brauch für jedermann wurde er gegen Ende des 19. Jahrhunderts: Der preußische König Wilhelm I. ließ 1870/71 im Krieg gegen Frankreich Christbäume in den Lazaretten aufstellen. Heute ist der Christbaum aus dem gemeinsamen Feiern nicht mehr wegzudenken: Um den Christbaum versammelt sich die Familie, man singt gemeinsam Weihnachtslieder und beschenkt sich.

2. Warum gibt es am 24. Dezember Geschenke?

Martin Luther haben wir diesen Brauch zu verdanken: Im evangelischen Glauben gibt es keine Heiligenverehrung. Da er deswegen das Schenken zum Nikolaustag am 6. Dezember nicht weiter feiern wollte, verlegte er den Brauch auf den Heiligen Abend. Der Gabenbringer war nun nicht mehr der Heilige Nikolaus, sondern das Christkind. Das Weihnachtsfest wurde immer beliebter und bald verschoben auch katholische Gebiete den Geschenktermin vom Nikolaustag auf den Heiligen Abend.


Foto: Monika Beirer

3. Seit wann gehört die Weihnachtskrippe zum Fest?

So wichtig wie der Christbaum ist auch die Weihnachtskrippe: Sie erinnert die Gläubigen an die Geburt Christi. Die Geschichte der Krippenspiele in Gottesdiensten geht sogar bis ins 11. Jahrhundert zurück! Zwei besonders berühmte Krippen sind im oberösterreichischen Ort Christkindl zu bestaunen: Die mechanische Krippe von Karl Klauda und die Pöttmesser Krippe. In der mechanischen Krippe bewegen sich fast 300 Figuren aus Holz und die Pöttmesser Krippe ist mit 58 Quadratmetern Fläche und über 770 Figuren eine der größten Krippen der Welt.

4. Wer hat unsere Weihnachtslieder geschrieben?

Viele Weihnachtslieder sind Volkslieder, von denen man gar nicht mehr so genau weiß, wer sie komponiert hat. Einige deutsche Weihnachtslieder hat Martin Luther geschrieben: "Vom Himmel hoch, da komm ich her" und "Vom Himmel kam der Engel Schar" stammen aus seiner Feder. Das berühmteste Weihnachtslied ist vermutlich "Stille Nacht, heilige Nacht". Zum ersten Mal wurde es am Heiligen Abend 1818 in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg gesungen, heute kennt man Versionen in rund 300 Sprachen. Der Text stammt von Hilfspfarrer Joseph Mohr, die Musik vom Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber.

Wiener Sängerknaben – "Stille Nacht, heilige Nacht"

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Foto: Arnold Burghardt
Eine Weihnachtskrippe darf am Heiligen Abend nicht fehlen, wenn die Familie zusammen feiert. | Foto: Monika Beirer

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