Arbeitgeber Kirche: Arbeiten im Namen Gottes
Die katholische Kirche und ihr Umfeld sichern 123.000 Vollzeitstellen. Vor allem im Pflege-, Gesundheits- und Bildungsbereich ist die Kirche stark vertreten.
ÖSTERREICH. Jeder 27. Arbeitsplatz in Österreich steht in Verbindung mit der römisch-katholischen Kirche, der mit etwa fünf Millionen Mitgliedern nach wie vor größten Glaubensrichtung im Land. Neben dem klassischen Kirchenpersonal wie Priestern, Seelsorgern, Ordensschwestern und -brüdern sind laut einer Studie des Instituts für Höhere Studien und dem Joanneum Research 158.000 Mitarbeiter – das entspricht 123.000 Vollzeitjobs – für die Kirche oder ihr Umfeld tätig.
Priesterknappheit
Die Priester machen dabei nur einen geringen Anteil aus. Ihre Zahl belief sich 2015 auf 3.944. Vor zehn Jahren waren es übrigens noch 4.141. "Das hängt mit dem Rückgang an Kirchenmitgliedern zusammen und gleichzeitig gibt es zu wenig Nachwuchs bei den Priestern", sagt Paul Wuthe, Chefredakteur von Kathpress, im Gespräch mit den Regionalmedien Austria.
Pflegeheime, Krankenhäuser und Schulen
Das Gros der Beschäftigten ist in den kirchlichen Alters- und Pflegeheimen mit umgerechnet 26.400 Vollzeitstellen zu finden. Danach folgt der Bereich Gesundheit mit 18.600 Vollzeitstellen. Österreichweit werden 32 Krankenhäuser von katholischen Orden – im Land sind 200 Orden vertreten – betrieben. Auch im Bildungsbereich spielt die Kirche eine große Rolle: 72.397 Schüler werden an 350 katholischen Privatschulen unterrichtet. Daneben werden 690 Krippen, Kindergärten und Horte betrieben, in denen 39.000 Kinder betreut werden.
Sinnvolle Tätigkeit, sicherer Arbeitsplatz
Ein weiterer wichtiger Sektor ist die Sozialarbeit, wie sie etwa von der Caritas betrieben wird. Wie schon die Branchen andeuten, gibt es bei den Beschäftigten einen Überhang an Frauen. "Es gibt zwar keine Spitzengehälter, aber die Kirche bietet einen sicheren Arbeitsplatz und eine sinnvolle Tätigkeit", fasst Wuthe die Vorteile der Kirche als Arbeitgeber zusammen.
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