Kommunalkredit mit erfolgreichem Halbjahr 2018
Vorstandsvorsitzender Alois Steinbichler übergibt das Zepter an seinen Vize Bernd Fislage und rückt selbst in den Aufsichtsrat auf.
Aus der Kommunalkredit, einer Spezialbank für Infrastruktur, gibt es gleich zwei Neuigkeiten: das Halbjahresergebnis 2018 und Änderungen im Vorstand. Mit 31. August übergibt der 66-jährige Alois Steinbichler die Funktion des Vorstandsvorsitzenden an Bernd Fislage, der seit Februar 2017 im Vorstand ist. Steinbichler rückt in den Aufsichtsrat der Bank auf, die 2015 privatisiert wurde und seitdem mehrheitlich der Beteiligungsgesellschaft Interritus rund um den deutschen Investmentbanker Patrick Bettscheider gehört.
Starkes Neugeschäft
Das Halbjahresergebnis 2018 hat sich zum Vergleichszeitraum 2017 auf 13,8 Millionen Euro verdreifacht. "Es freut mich, die Bank in diesem Zustand an meinen Nachfolger als Vorstandsvorsitzenden zu übergeben", sagte Steinbichler am Donnerstag gegenüber Medien. Das Neugeschäft konnte mit einem Volumen von 532,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr dieses Jahres kräftig ausgebaut werden und erreicht somit bereits 84 Prozent des Gesamtjahresvolumens 2017. Fislage zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung. "Das zeigt, dass sich die Kommunalkredit am österreichischen und europäischen Infrastrukturmarkt gut etabliert hat", so Fislage.
Infrastruktur als neues Anlagefeld
Der Infrastrukturbedarf in Europa wird von Oxford Economics auf 14,8 Billionen Euro bis zum Jahr 2040 geschätzt, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Hier will auch die Kommunalkredit mitnaschen, geht es nach Fislage. Dazu gehören Krankenhäuser, der Ausbau von Pflegeplätzen, Schulen, Breitbandausbau und Autobahnen. Das Neugeschäft resultiert aus zehn Transaktionen in sieben Ländern. Darunter ist eine Autobahn in Polen, eine Straßenbahnlinie in Spanien sowie die Errichtung des Breitbandnetzes in Niederösterreich.
Kostenexplosion bei Großprojekten
"Infrastruktur ist eine langlebige Asset-Klasse mit einer guten Planbarkeit", so Fislage. Bei aus dem Ruder gelaufenen Projekten wie etwa dem Berliner Flughafen oder dem Krankenhaus Nord in Wien, bei denen die Kosten explodieren, ließen sich vermeiden, ist Fislage überzeugt. "Es liegt am falschen Setup. Es muss im Vornherein festgelegt sein, wer welches Risiko übernimmt. Am besten arbeitet man in der Regel mit einem Generalunternehmer, der sich klar zu bestimmten Leistungen innerhalb einer vereinbarten Zeitfrist verpflichtet und Strafzahlungen leisten muss, wenn er dies nicht einhält."
Zur Person
Bernd Fislage hat in Darmstadt Elektrotechnik studiert und besitzt über 25 Jahre Erfahrung im Bankgeschäft, davon 17 Jahre bei der Deutschen Bank in führenden Managementpositionen.
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