MEINUNG: Steuern müssen gerecht sein
Fast ganze acht Monate arbeiten wir in Österreich schon für den Staat. So fällt heuer der sogenannte "Gedenktag für die Steuerzahler" auf den 20. August. Damit ist einmal mehr amtlich, was wir alle ohnedies spüren: Österreich ist ein Hochsteuerland.
Dafür leisten wir uns freilich auch einen international fast einzigartigen Wohlfahrtsstaat. Wir haben Gratis-Schulen, Gratis-Universitäten, ein tolles Gesundheitssystem, eine funktionierende Infrastruktur und ein milliardenschweres Programm an Förderungen für alles und jedes.
Der Wohlfahrtsstaat, für den wir bis zum 20. August arbeiten, ist also nicht der Herr Finanzminister oder der "Fiskus", wie Zeitungen gerne schreiben, sondern das sind wir selbst. Ich bin ein absoluter Befürworter dieses Wohlfahrtssystems.
Zugleich haben wir dummerweise aber auch Rekordarbeitslosigkeit und Rekordschulden. Wenn wir also nicht bald etwas ändern, enden wir wie die Griechen. Vor allem könnte man endlich für Gerechtigkeit sorgen.
Wie kann es zum Beispiel sein, dass internationale Großkonzerne in Österreich über geschickte Lizenzsysteme ihre Steuern etwa in Irland abliefern und nicht hier? Und wie kann es sein, dass sich ein Land, das weit weniger Einwohner hat als etwa Moskau, einen Verwaltungsapparat nach dem Motto "Alles mal neun" leistet?
Ich bin sehr für Steuern. Aber die Steuerzahler dürfen nicht das Gefühl bekommen, nur noch aufgeblähte Apparate und ein ungerechtes System finanzieren zu müssen.
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