Ein passgenaues Angebot für einzigartige Menschen

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"Jeder Mensch ist einzigartig, deshalb müssen es die Lösungen auch sein." Spricht Walerich Berger, seines Zeichens Geschäftsführer von "Jugend am Werk" (JAW) – ein mutiger Ansatz, den er in der Betreuung von Kinder, Jugendlichen und behinderten Menschen künftig noch intensiver umsetzen will.

Start am 5. Juli

Ein Meilenstein in dieser Entwicklung ist die neue JAW-Anlaufstelle in der Lauzilgasse, die am 5. Juli offiziell eröffnet wird. "Aufbauend auf den fachlichen Kompetenzen unserer Mitarbeiter wollen wir dort Leistungen so designen, damit sie bei unseren Klienten so ankommen, wie sie auch wirklich benötigt werden." Das heißt konkret? "Ein Beispiel: Eine junge Frau mit Behinderung wird schwanger. Hier wären eigentlich verschiedenste Institutionen unterschiedlicher Träger zuständig. Wir aber wollen eine gemeinsame Voirgangsweise, die allen Beteiligten nützt", erklärt Berger. Im konkreten Beispielsfall würde das bedeuten, dass sich Behindertenhilfe einerseits, Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam mit der Familienbegleitung vorab an einen Tisch setzt und die passgenaue Lösung für diese Herausforderung erarbeitet. "Damit im besten Fall Mutter und Kind, vielleicht auch unter Einbindung des Vaters, ein selbstbestimmtes Leben führen können", baut Berger auf die neue Flexibilität. Denn: "Lösungen von der Stange werden hier nicht funktionieren, deshalb führen wir in der Lauzilgasse das gesamte Know-how von Jugend am Werk zusammen." Zusätzlich ist dort übrigens auch die Selbsthilfe Steiermark angesiedelt, die von JAW ressourcentechnisch unterstützt wird. Auch hier steht eines im Mittelpunkt: "Austausch auf allen Ebenen, von Angesicht zu Angesicht und auf dem kurzen Weg", beschreibt Berger die Vorteile.

Graz als Vorreiter

Vor allem in der Behindertenhilfe wollen Organisationen wie JAW den noch vorhandenen Rückenwind der "Special Olympics" nutzen. "Ich bin da sehr optimistisch, Graz war in dieser Hinsicht immer schon vorbildlich. Mit Kurt Hohensinner in der Stadt und Doris Kampus im Land haben wir eine sehr gute Achse, die einiges bewegen kann." Denn, so ist auch Berger überzeugt: Von der vielzitierten "Inklusion" sei man noch ein gutes Stück entfernt, noch würden Einrichtungen wie zum Beispiel JAW dafür bezahlt, Exklusion zu betreiben. Hier gelte es neue Wege zu beschreiten: "Die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung müssen an die ,normale‘ Welt andocken, wir müssen von Wohngemeinschaften hin zu Einzelwohnungen, wir müssen auf die Bedürfnisse der Behinderten noch viel genauer eingehen."

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